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Heyne Galaxy 08

Heyne Galaxy 08

Titel: Heyne Galaxy 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Kontrollraum der Valkyrie, wo er zufrieden an seiner Pfeife zog. »Schau, Pop«, sagte er. »Wir haben unsere Zeit mit Sternenstaub verschwendet. Wir müssen uns jetzt einmal an etwas wirklich Großes heranmachen.«
    Schiemann blickte den jungen Mann voller Vertrauen an. Er hatte keine Verwandten und war mit der Zeit dazu übergegangen, Len gewissermaßen als seinen Sohn anzusehen. Er hatte ihn sogar zu seinem Erben bestimmt.
    »Wie du willst, Len. Du hast die Absicht, ein wenig aus diesem System auszubrechen und unser Operationsgebiet ein wenig weiter in Richtung auf die Erde zu verlegen, eh?«
    »Nicht ganz. Wir werden in den Hyperraum überwechseln.«
    »Natürlich«, sagte Schiemann und blies einen Rauchring. »Wir können diesen Sektor nicht verlassen, ohne durch den Hyperraum zu gehen, das ist klar. Aber wohin springen wir?«
    Len versuchte seine plötzliche Spannung vor dem alten Mann zu verbergen. »Wir werden nirgendwohin springen. Wir werden im Hyperraum stoppen.«
    Dem alten Mann fiel die Pfeife aus dem Mund. Im letzten Augenblick fing er sie mit der Hand auf und gab ein dumpfes Geräusch von sich, als der heiße Tabak seine Hand verbrannte. Dann blickte er seinen Partner an. »Natürlich machst du nur Spaß, Lennie.« Und er setzte zum Lachen an.
    Len schüttelte den Kopf. »Kein Witz, Pop. Ich meine es völlig ernst. Wir werden eine Ladung in den Hyperraum transportieren. Zur Mem … Mem … oh, verflixt, ich kann's nicht aussprechen. Jedenfalls zur Königin von Ferr. Das ist einer ihrer Planeten. Sie will Güter von der Erde, und sie verspricht uns einiges, wenn wir ihr diesen Gefallen tun. Hört sich wirklich wie ein gutes Geschäft an.«
    Das Schweigen vertiefte sich, während sich die beiden Männer anstarrten. Schließlich raffte sich Schiemann auf. »Schau, Lennie. Ich behaupte nicht, daß ich ein Heiliger bin. Ich habe geschmuggelt, betrogen und gestohlen. Aber das werde ich nicht tun. Ich kümmere mich dabei nicht einen Deut um die Föderationsgesetze, weil sie von Menschen gemacht wurden und von Menschen auch wieder gebrochen werden können. Aber gegen die Gesetze der Natur anzugehen, das ist etwas anderes.«
    Er wandte sich auf dem Absatz um und verließ den Kontrollraum.
    Len begab sich in seine Kabine und packte. Wie erwartet hielt ihn Schiemann auf, als er halb fertig war. »Was tust du da?«
    »Ich verschwinde«, sagte Len. »Ich bin der kleinen Fische überdrüssig.«
    »Du willst mich verlassen? Einfach so? Bedeutet dir unsere Freundschaft denn gar nichts?«
    »Natürlich bedeutet sie mir etwas«, sagte Len. »Bei Gelegenheit werde ich dir schreiben.«
    Das Gesicht des alten Mannes verzog sich schmerzhaft. »Schau, Lennie, wenn wir uns vielleicht in einen der wichtigeren Sektoren absetzen würden …«
    »Du weißt genau, daß wir keine Chance hätten«, sagte Len heftig, um seine wahren Gefühle zu verbergen. »In Erdnähe operieren größere und schnellere Schiffe, die von besseren und härteren Leuten geleitet werden. Und es würde denen gar nicht gefallen, wenn wir uns einzumischen versuchten.«
    »Ich würde lieber dieses Risiko eingehen, als …«
    »Wir hätten nicht die geringste Chance. Die einzige Möglichkeit für uns, ins große Geschäft zu kommen, führt durch den Hyperraum. Wir müssen etwas tun, was es nie zuvor gegeben hat.«
    Das war im Hinblick auf das, was ihm die Xhindi berichtet hatten, nicht ganz wahr, doch es kam der Wahrheit ziemlich nahe. Es hatte bereits Handel mit dem Hyperraum gegeben, wenn auch nur für eine sehr kurze Zeit und in sehr kleinem Rahmen. Jedenfalls war so etwas bereits einmal geschehen, und es war also möglich. Wenn es anders wäre, würde er dann den Gedanken daran überhaupt in Erwägung ziehen – oder?
    »Warum bist du so hinter dem Geld her, Lennie?« fragte Schiemann. »Weshalb müssen wir unbedingt ins große Geschäft kommen? Wie die Dinge im Augenblick liegen, können wir's uns doch nicht besser, bequemer und vor allen Dingen sicherer wünschen. Es ist beinahe, als wären wir ehrenwerte Geschäftsleute. Warum sollten wir also nach Schwierigkeiten suchen?«
    »Wenn ich mir ein ruhiges Leben erträumt hätte«, sagte Len, »wäre ich auf der Perseus geblieben. Also komm mir nicht mit dem Lied von der Sicherheit.«
    Die Hand, die die Pfeife hielt, zitterte. »Schau, Lennie, gib mir doch wenigstens Bedenkzeit.«
    »Okay«, sagte Lennie. Auf seine Weise war er stolz auf den Alten, doch er hatte größere Dinge zu bedenken. Er mußte Lyddy

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