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Heyne Galaxy 08

Heyne Galaxy 08

Titel: Heyne Galaxy 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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nervös. Es war das erstemal, daß der Kqyres unsicher wirkte, obwohl Len in den letzten Monaten schon öfter das Gefühl gehabt hatte, das Selbstvertrauen des Xhind ließe nach.
    »… daß ich zu alt für meine Arbeit werde«, beendete der Kqyres seinen Satz.
    »Unsinn!« rief Mattern. Der Kqyres war sein Quell der Stärke; er wollte eine Schwäche an ihm nicht wahrhaben. Es würde bedeuten, daß er sich in Zukunft nur noch auf sich selbst verlassen könnte. Und doch, dachte er, wäre ich eigentlich alt und erfahren genug, um mich auf mich selbst zu stützen. Eigentlich werde ich wohl auch bereits ein wenig alt und müde.
    »Weißt du«, sagte er zu seinem Partner, »vielleicht sollten wir uns beide zurückziehen.«
    »Was meinst du?«
    »Du bist inzwischen lange genug dabeigewesen, und ich habe das Geld, das ich mir immer erträumt habe. Wir können uns dann und wann treffen. Es besteht kein Grund, warum ich nicht einmal in den Hyperraum kommen sollte, nur um euch zu besuchen.«
    Der Kqyres schien zu erbleichen. »Jetzt, da du Lyddy hast, willst du wohl gar nichts mehr?«
    »Jetzt, da ich Lyddy habe – was könnte ich mir da noch wünschen?«
    Der Kqyres flackerte erregt. »Aber die Mbretersha hat angeordnet…«
    Mattern lächelte. »Ihre Anordnungen gelten in diesem Universum nicht, das weißt du. Als ich noch ein halbes Kind war, konnte sie mich noch zum Narren halten und mich glauben machen, daß sie Macht über mich besäße. Aber diese Macht ist rein psychologisch; und nur auf diesem Wege konnte sie mich auch in meinem Universum an sich binden. Aber ich bin jetzt stark genug, um diese Macht zu brechen.«
    Er ließ den Kqyres die Schachpartie gewinnen und stand auf. »Ich mache jetzt wohl am besten die Sachen fertig für die Reise nach Burdon.«
    »Du bist fest entschlossen?«
    »Ja«, sagte Mattern, mit sich selbst zufrieden, »fest entschlossen.«
    Er ging in den Kontrollraum und bereitete die Formulare vor, die er zur Ausreise benötigen würde. Plötzlich erinnerte er sich an den jungen Raumfahrer – wie hieß er doch gleich? – Raines? Er drückte einen Knopf, und die Personalunterlagen des Jungen wurden sichtbar. Auf den ersten Blick schienen sie in Ordnung zu sein: Alard Raines, fünfundzwanzig Jahre alt, auf der Erde erzogen, so weit so gut. Doch auf der Erde geboren … Mattern war ziemlich sicher, daß diese Angabe nicht den Tatsachen entsprechen konnte. Der Dialekt des Jungen stammte eindeutig nicht von der Erde. Und wenn eine Angabe falsch war, brauchte auch der Rest nicht zu stimmen.
    Er konnte diese Unregelmäßigkeit jedoch erst nachprüfen, wenn sie zur Kapella gestartet waren. Wenn er jetzt gleich mit Raines sprach, mußte er ihn vielleicht auf der Stelle entlassen. Und es wäre schwierig gewesen, in Erytheia-City einen geeigneten Ersatz zu finden. Vielleicht mußte er dann sogar einen Mann von der Erde anfordern, was mehrere Monate, vielleicht ein ganzes Jahr dauern konnte. Er entschloß sich, die Queen zuerst nach Burdon zu steuern und dann Raines zu entlassen.
    Es vergingen beinahe drei Wochen, ehe sie starten konnten. Mattern sah ihrem Aufenthalt in Burdon mit einiger Ungeduld entgegen. Wenn Lyddy ein eigenes Haus besaß, an dem sie Interesse hatte, würde alles vielleicht anders werden, würde sie selbst sich vielleicht ändern. Im Augenblick langweilte sie sich sehr, und Langweile ist gefährlich.
    »Ich habe in Burdon bereits ein möbliertes Multiplex gemietet«, sagte er, als sie das Schiff betraten. »Wir haben also schon ein Zuhause, wenn wir ankommen, Liebling.«
    »Ja, Schatz«, sagte sie, doch sie wirkte seltsam desinteressiert. Nicht einmal die Größe des Schiffes schien sie zu überraschen. Unter ihrem vollkommenen Make-up war sie bleich, sie zitterte. Sie merkte, daß sie ihren Zustand erklären mußte. »Es ist so lange her, daß ich den Sprung gemacht habe«, sagte sie. »Es ist natürlich verrückt, daß ich so nervös bin, aber man hört so manches über den Hyperraum …«
    »Du bist in meinem Schiff sicherer als irgendwo sonst.«
    »Ja, ich weiß.« War es mehr als nur rückhaltloses Vertrauen, das in ihrer Stimme mitschwang?
    Zuerst war er nur ein wenig mißtrauisch. Dann, am zweiten Tag im Raum, stellte er fest, daß Lyddy und Raines ungewöhnlich oft zusammen waren, und sein Mißtrauen hatte ein Ziel. Zwischen den beiden herrschte eine Art unausgesprochener Übereinstimmung, und er beobachtete sie heimlich. Die Jahre in außerirdischer Gesellschaft haben mich kalt

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