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Heyne Galaxy 08

Heyne Galaxy 08

Titel: Heyne Galaxy 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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ersten Blick nicht merkt, hat sie sich doch verändert – habe ich recht?«
    »Nein«, sagte Len erneut. »Sie hat sich überhaupt nicht verändert. Ich glaube sogar, daß das das eigentliche Problem ist. Sie hat sich nicht verändert, dafür aber ich.«
    »Daran habe ich nie gedacht«, gestand der Kqyres.
    In der Nacht des Sprunges befolgte Mattern den Ratschlag des Xhind. »Diesmal können sich deine Männer des Schiffes annehmen«, sagte der Kqyres, »da wir uns nicht im Hyperraum aufhalten werden.« Lyddy mußte selbstverständlich betäubt werden, während sich Mattern von den Schrecken des Hyperraumes befreit glaubte.
    Doch mitten in der Nacht wurde er von einem so entsetzlichen Schrei geweckt, daß er in seinem Bett auffuhr. Hätte er nicht gewußt, wie sehr sich eine Stimme während des Hypersprungs verändern konnte, hätte er diese schrillen Laute für die Todesschreie eines Ungeheuers halten können.
    Er eilte auf den Flur. Dort stand Lyddy und schrie immer noch. Ihr Gesicht war vor Entsetzen so verzerrt, daß nur der Anblick von Alard Raines ihm zeigte, daß der Sprung bereits beendet war.
    Das Schreien brach in Worte auseinander: »Ich hab's gesehen! Es war entsetzlich!« Es würgte sie. »Sie hatten recht, Alard. Es ist wahr! Wir haben ein Monstrum an Bord!« Ihre Stimme erstarb, als sie an sich herabblickte und unter dem dünnen Stoff dieselben verlockenden Kurven wie eh und je erblickte.
    Mattern seufzte. »Du kommst am besten mit in meine Kabine, Lyddy.« Dann wandte er sich ruckhaft an Raines. »Sie kommen ebenfalls mit.« Er zögerte unter der Tür. »Wo sind die anderen?«
    »Sie schlafen«, sagte Raines. »Sie sind betäubt, wie üblich. Wen glauben Sie hier eigentlich zum Narren zu halten?«
    Mattern war viel zu verblüfft über diese Neuigkeit, um auf das Benehmen des Jungen zu achten. »Aber sie sollten doch bei diesem Sprung wach bleiben. Und wer hat nun das Kommando? Sie?«
    Raines errötete und sprach das Wort aus, mit dem er Mattern überraschen wollte. »Ich würde sagen, Ihr ›Kqyres‹ führt hier das Kommando. Wie schon immer«, fügte er triumphierend hinzu.
    Mattern schloß die Kabinentür hinter sich. Lyddy durchquerte den Raum und setzte sich auf das Bett. Sie war jetzt ruhiger. Immerhin hatte sich ihre Veränderung nur als vorübergehend erwiesen. Ein Ungeheuer zu sehen, ist immerhin nur halb so schlimm, als selbst eines zu sein. Ihre Angst schwand.
    »Ich hatte geglaubt, Alards Gerede von diesem Kqyres - Monstrum wäre nur Aberglauben«, sagte sie hastig, »doch es stimmt alles! Ich habe das Ding mit eigenen Augen gesehen, und es ist schrecklich! Len, warum hast du so etwas an Bord, wenn ich hier bin?«
    »Es bleibt mir nichts anderes übrig«, sagte Len. »Er ist mein Partner.«
    Ihre blauen Augen weiteten sich entsetzt. »Dann hast du nicht nur mit den Hyperwesen gehandelt, du hast dich auch sonst mit ihnen zusammengetan, und sie sind noch schlimmer als die gewöhnlichen Außerirdischen, weil sie eben noch viel – außerirdischer sind.«
    Sie fuhr in diesem Sinne fort, doch Mattern ignorierte sie und wandte seine Aufmerksamkeit dem Jungen zu. »Ich nehme an, daß Sie es waren, der ihr gesagt hat, nichts zu essen oder zu trinken, so daß sie die Hyperwesen sehen konnte.«
    Raines nickte. Er versuchte seinem Gesicht einen verächtlichen Ausdruck zu geben, vermochte sein Entsetzen jedoch nicht ganz zu überwinden.
    »Und ich nehme an, daß Sie ebenfalls nichts gegessen oder getrunken haben, wobei Sie nicht wußten, daß die Männer bei diesem Sprung gar nicht betäubt werden sollten!« Len setzte sich an seinen Schreibtisch und sah den jungen Mann nachdenklich an. »Sie scheinen ziemlich viel zu wissen. Sie müssen also auf früheren Reisen schon einiges miterlebt haben, habe ich recht?«
    »Ich habe eine Menge gesehen«, sagte Raines und kniff die Lippen zusammen. »Eine ganze Menge.«
    Offensichtlich haßt mich der Junge, dachte Mattern. Aber warum? Ist Lyddy ein ausreichender Grund für ein solches Gefühl?
    »Warum haben Sie meine Frau mit ins Spiel gebracht?« fragte er beinahe milde.
    Lyddy gab Alard keine Gelegenheit zu einer Antwort. »Weil er wollte, daß ich dich einmal sehe, wie du wirklich bist!« kreischte sie.
    Der Junge bewegte sich unruhig. »Weil ich es jemandem sagen mußte.«
    »Warum dann ausgerechnet meiner Frau? Sie verdankt Ihnen nichts, mir dagegen alles. Die erste Dirne, die Sie sich aufgelesen hätten, wäre eine bessere Vertraute

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