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Heyne Galaxy 08

Heyne Galaxy 08

Titel: Heyne Galaxy 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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neuen Leistungen an. Bald werde ich zu ihr zurückkehren, dachte er. An seinem letzten Geburtstag hatte er in den Spiegel gesehen und sich eingehend betrachtet. Mit vierundzwanzig hatte er wie vierzig ausgesehen; mit vierzig wäre er jetzt als Dreißigjähriger durchgekommen. Seit jener Nacht mit Lyddy waren sechzehn Jahre vergangen. Und er hatte sich so sehr zu seinem Vorteil verändert, daß er sich ihr getrost wieder nähern konnte.
    »Ich glaube, es ist Zeit, daß ich zu ihr gehe«, sagte er.
    »Zu wem?« fragte der Kqyres und fügte dann hastig hinzu: »Oh, ja, Lyddy, natürlich. Das werden wir tun, wenn wir aus dem Wega-System zurück sind. Dort gibt es einen kleinen erdähnlichen Planeten, der …«
    »Ehe wir in den Wega-Sektor gehen«, unterbrach ihn Mattern. »Sofort.«
    »Aber warum diese Eile? Du hast bereits so lange gewartet, daß …«
    »Ich habe schon zu lange gewartet. Ich bin nicht mehr jung.«
    »Sie ebensowenig«, bemerkte der Kqyres. »Vielleicht ist sie inzwischen zu alt, wer weiß?«
    »Sie kann nicht zu alt sein«, sagte Mattern. Das Tri-di-Bild in seinem Schrank zeigte eine junge Lyddy, also mußte auch Lyddy jung sein.
    »Vielleicht hat sie inzwischen jemand anders geheiratet, vielleicht zerren schon eine Reihe von Kindern an ihrem Schürzenzipfel.«
    »Dann werde ich sie ihrem Mann und ihren Kindern wegnehmen«, erklärte Mattern. »Kannst du dir vorstellen, daß mich ein derart kleines Hindernis aufhalten würde?«
    »Vielleicht hat sie auch ihre Schönheit verloren«, sagte der Kqyres. »Vielleicht hat sie Hesperia verlassen. Vielleicht hat sie einen Unfall gehabt.«
    In diesem Augenblick erkannte Mattern, daß ihn Njeri von der Rückkehr zu Lyddy abzubringen versuchte. Entweder glaubte er, daß sie den guten Verlauf ihrer Geschäfte behindern würde, oder er wollte nicht, daß ein dritter in ihre Gemeinschaft eindrang.
    »Alles, was ich bisher getan habe, ist geschehen, um Lyddy zu gewinnen«, sagte Mattern bitter. »Wenn es keine Hoffnung mehr für mich gibt, sie zu gewinnen, dann sehe ich auch keinen Grund mehr, mit euch zusammenzuarbeiten. Ich werde dann niemals mehr in den Hyperraum zurückkehren.«
    »Es gibt andere Frauen …«
    »Nicht für mich!«
    »Das Geschäft selbst bedeutet dir nichts?« Die Stimme des Kqyres klang gekränkt.
    »Es ist nichts als eine Möglichkeit, Geld zu verdienen«, sagte Mattern, »und daher ein Weg, um Lyddy zu gewinnen. Du weißt ganz genau, daß ich mich nur deswegen darauf eingelassen habe. Ich habe geglaubt, du hättest mir all diese Jahre zugehört.«
    »Ich habe angenommen, daß mit der Vertiefung deiner Interessen…«
    »Sie haben nur bewirkt, daß ich sie mehr als je zuvor liebe.«
    Der Kqyres stieß das Äquivalent eines Seufzers aus. »Du hast kein Haus oder festen Wohnsitz. Du kannst nicht erwarten, daß eine Frau ständig auf einem Raumschiff leben möchte.«
    »Ich werde ihr ein Haus bauen.«
    »Möchtest du ihr nicht zeigen, wie sorgsam du dich auf sie vorbereitet hast, indem du ihr vorher einen Palast baust, der…«
    »Ich habe keine Zeit, um Paläste zu bauen.«
    »Es gibt da einen winzigen Planeten, der eine dunkle Sonne namens Van Maanen umkreist«, sagte der Außerirdische. »Dort herrscht ewiges Zwielicht. Die Wesen, die auf diesem Planeten leben, bauen Kristalltürme, die bis in den Himmel reichen und dennoch so zerbrechlich sind wie Glas. Die Farbe dieser Paläste ist wie ein Regenbogen, wie du ihn dir niemals erträumt hast.«
    »Wenn sie einen Kristallturm haben will, werde ich ihr einen bauen lassen. Aber ich werde sie zuerst fragen.«
    »Gut«, seufzte der Kqyres, »da du dich offensichtlich nicht davon abbringen läßt, kehren wir also um und holen sie.«
    Und als sie Erytheia-City erreichten, war Lyddy immer noch dort, nicht nur unverheiratet, sondern auch – trotz all der Jahre, die vergangen waren – unverändert.
     
     
    7
     
    Inzwischen war Mattern mehrere Monate mit ihr verheiratet. Er hatte sie langsam kennengelernt, und er erkannte, daß er ihr niemals die Wahrheit über sein Leben und seine Arbeit sagen konnte. Es würde sie zu Tode erschrecken.
    Er sagte zum Kqyres: »Ich habe daran gedacht, Lyddy nach Burdon mitzunehmen. Vielleicht gibt es dort etwas Abwechslung für sie, so daß sie sich nicht immer um Dinge kümmert, die sie lieber nicht bemerken sollte. Was hältst du davon?«
    »Ich weiß nicht«, entgegnete der Kqyres zweifelnd. »Ich habe das seltsame Gefühl, daß …«
    »Daß was?« fragte Mattern

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