Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heyne Galaxy 08

Heyne Galaxy 08

Titel: Heyne Galaxy 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
Vom Netzwerk:
Unterschlupf irgendeines Lebewesens eingedrungen. Und dabei mußte es sich um ein ziemlich großes Tier handeln, wenn man die Größe der Öffnung in Betracht zog. Es erforderte einige Kräfte und sicherlich beträchtliche Klauen, um einen solchen Bau fertigzustellen.
    Und in diesem Augenblick hörte ich das Schurren und Schaben. Etwas bewegte sich in dem Tunnel unter mir, und was immer es auch sein mochte, es war gekommen, um sich nach dem Grund für die Störung – nach mir – umzusehen.
    Ich setzte mich ebenfalls in Bewegung und verschwendete dabei keine Zeit. Doch bereits nach einem Meter verlor ich den Halt. Ich versuchte mich am Rand des Loches festzuhalten, doch meine Hände fanden keinen Widerstand in der losen Erde. Ich streckte die Beine vor und bremste mich kurz vor der Biegung des Loches wieder ab.
    Dort hing ich nun, auf halbem Wege nach oben, und preßte verzweifelt Rücken und Beine gegen die Tunnelwände.
    Während dieser Zeit hatten die seltsamen Geräusche unter mir nicht aufgehört. Das Ding, was immer es sein mochte, kam näher, kam schnell näher.
    Unmittelbar vor mir erblickte ich nun die aus der Tunnelwand ragenden Steinbrocken. Ich streckte die Hand aus und ergriff das größte Stück, das ich ohne Schwierigkeiten aus dem Erdreich lösen konnte.
    Eine Schnauze erschien an der Biegung des Tunnels und stieß mit einer plötzlichen Bewegung nach oben. Dabei öffneten sich gewaltige Kiefer, die schließlich fast das gesamte Loch füllten und mehrere Reihen scheußlicher Zähne entblößten.
    Ich dachte nicht nach. Ich hatte keinen Plan. Ich handelte rein instinktiv. Ich ließ den schweren Stein zwischen meinen gespreizten Beinen hindurch direkt in das geöffnete Maul fallen.
    Wie ich schon sagte, war der Stein ziemlich schwer. Er verschwand zwischen den Zähnen und tauchte in die Dunkelheit dieses entsetzlichen Schlundes hinab. Es ertönte ein gurgelndes Geräusch, und die Kiefer schlössen sich, und das Wesen wich zurück.
    Ich weiß nicht mehr, wie ich es geschafft habe, aber irgendwie kam ich schließlich aus dem Loch heraus. Ich hievte und strampelte mich an den Wänden hoch und rollte schließlich über den Rand des Loches auf den nackten Abhang hinaus.
    Nackt bis auf den Busch mit den Dornen natürlich, den Busch, den ich übersprungen hatte, ehe ich Bekanntschaft mit dem Loch machte.
    Dieser Busch war die einzige Deckung, die mir im Augenblick blieb, und ich versuchte mich auf seiner anderen Seite zu verstecken, denn ich nahm an, daß der große Viehauftrieb inzwischen an uns vorübergezogen war. Wenn es mir gelang, den Busch zwischen mich und den Talhang der kleinen Erhebung zu bringen, hatte ich vielleicht eine Chance. Wenn nicht, würde mich einer dieser seltsamen Hunde sehen und unweigerlich den anderen Opfern dieses Auftriebes zuführen.
    Jedenfalls bestand kein Zweifel, daß sie es auf Dinosaurier abgesehen hatten. Vielleicht sahen sie dennoch keinen Unterschied zwischen mir und einem solchen Wesen. Ich lebte und konnte laufen, und das qualifizierte mich hinreichend für ihre Jagd.
    Es bestand natürlich immer die Möglichkeit, daß der Bewohner dieses Höhlenbaus ans Tageslicht kam, um nach mir zu suchen; und wenn sich das bewahrheiten sollte, konnte ich natürlich nicht hier bleiben. Doch ich bezweifelte sehr, daß er sich um mich kümmern konnte; zuerst mußte er diesen Stein aus seinem Schlund loswerden.
    Ich kauerte mich also hinter dem Busch nieder, und die Sonne brannte heiß auf meinem Rücken, und durch die Blätter sah ich, wie die unruhigen Tiere weit draußen im Tal durcheinanderliefen. Man hatte sie zu einer Herde zusammengetrieben, und sie rannten im Kreis, während auf allen Seiten rosafarbene Hunde wachten, sowie einige andere Wesen, die wie Menschen auf winzigen Fahrzeugen aussahen. Die Fahrzeuge und Menschen war von gleicher Farbe, einer Art grünlichem Grau, und beide schienen einen einheitlichen Organismus zu bilden. Die Männer schienen nicht auf oder in den Fahrzeugen zu sitzen, sondern daraus hervorzuwachsen. Die Fahrzeuge schienen auch keine Räder zu haben. Es ist schwierig zu erklären. Sie schienen mit der ganzen Unterseite Bodenberührung zu haben und sich wie eine Schlange dahinzuschlängeln.
    Ich hockte hinter dem kleinen Busch und hatte zum erstenmal  Gelegenheit, über meine Beobachtungen nachzudenken.
    Ich war mehr als sechzig Millionen Jahre in die Vergangenheit gereist, um Dinosaurier zu sehen. Ich konnte sicher sein, mir diese selbstgestellte

Weitere Kostenlose Bücher