Heyne Galaxy 08
allein. Die meisten waren Dinosaurier, doch es gab auch eine Reihe anderer Wesen.
Es ist mir leider nicht möglich, Näheres über diese anderen Tiere zu berichten, denn in jenem Augenblick war ich kaum das, was Sie einen genauen Beobachter nennen würden. Ich rannte um mein Leben. Ich blickte mich mehrmals um, doch das gekrümmte Wesen blieb stets hinter mir. Es schien allerdings nicht sonderlich an Boden zu gewinnen, auch wenn ich das Gefühl hatte, daß ihm das ein leichtes gewesen wäre. Ich schien wirklich nicht seine einzige Beute zu sein, denn es wanderte oft hin und her. Es erinnerte mich sehr an einen treuen Farmhund, der am Abend seine Viehherde eintreibt.
Es dauerte eine Weile, ehe ich erkannte, daß es sich tatsächlich so verhielt – das seltsame Wesen trieb eine Anzahl Dinosaurier und einen versehentlich in seine Herden geratenen Menschen vor sich her und achtete darauf, daß niemand ausbrach oder zurückblieb.
Am Fuße des Hügels blickte ich mich erneut um und konnte nun den ganzen Hang überschauen. Und ich erkannte, daß es sich um einen größeren Viehauftrieb handelte, als ich zuerst angenommen hatte.
Der ganze Hügel war voller dahinhastender Tiere, hinter denen ein halbes Dutzend rosafarbener Hunde sichtbar wurde.
Und da wußte ich auch, daß sich die Herden, die ich von der Hügelspitze aus gesehen hatte, nicht auf einer Wanderschaft befunden hatten, sondern ebenfalls getrieben worden waren. Ich war also irgendwie in ein gewaltiges Round-up geraten, bei dem diese Reptilien und Dinosaurier und ich an irgendeinem Punkt zusammengetrieben werden sollten.
Ich wußte, daß mein Leben davon abhing, jetzt irgendwie unterzutauchen und in Vergessenheit zu geraten. Ich mußte ein Versteck finden, das ich aufsuchen konnte, ohne gesehen zu werden. Das Dumme war, daß es ein solches Versteck nicht zu geben schien. Der Talgrund war nackt, und es hätte sich kaum eine Maus verstecken können.
Der Boden stieg vor mir etwas an, und ich keuchte den kleinen Hügel hinauf. Der Atem begann mir auszugehen, meine Brust schmerzte. Ich wußte, daß ich diese Jagd nicht mehr lange mithalten konnte.
Ich erreichte den Gipfel des kleinen Hügels und jagte den jenseitigen Abhang hinab. Und plötzlich war da etwas vor mir, ein seltsamer Busch, dessen Dornen in der Sonne glitzerten. Ich war bereits zu nahe und bewegte mich zu schnell, um ihn noch zu umgehen; also blieb mir nichts anderes übrig, als ihn zu überspringen.
Doch auf der anderen Seite war der Boden alles andere als fest. Vielmehr tat sich vor mir ein Loch auf, das ich nur einen Sekundenbruchteil lang zu sehen bekam, ehe ich darin verschwand. Ich versuchte mich im letzten Augenblick noch zur Seite zu werfen, doch vergeblich.
Das Loch war kaum größer als ich, und es schmerzte ziemlich, als ich darin abwärts raste und schließlich mit einem Ruck zum Stillstand kam. Der Sturz kostete mich den letzten Atem, und ich fiel vornüber, wobei ich die Arme schützend vorstreckte.
Langsam vermochte ich wieder zu atmen, und der Schmerz ließ nach, und ich war in der Lage, mich ein wenig umzusehen.
Das Loch maß etwa einen Meter im Durchmesser und war mehr als zwei Meter tief. Es war etwas in Richtung auf den Hang geneigt, und seine Ränder waren abgescheuert. Ein dünner Strom rieselte hinter mir herab – Erde, die sich bei meinem Aufprall gelockert hatte. Etwa auf halbem Wege nach oben ragten einige kleine Felsbrocken aus der Erdwand, etwa von der Größe eines menschlichen Kopfes und bereits mehr als zur Hälfte freigelegt. Während ich sie anstarrte, überlegte ich verwirrt, daß sie sich wohl eines Tages lösen und in das Loch fallen würden. Und noch im selben Augenblick rückte ich etwas zur Seite, als könnten sie jeden Augenblick auf mich herabstürzen.
Ich blickte nach unten und stellte fest, daß das Loch hier noch nicht zu Ende war; der Tunnel ging vielmehr weiter. Ich war an einer Stelle aufgeschlagen, wo das Loch eine scharfe Biegung machte und unter dem Hügel weiterführte.
Es dauerte einige Zeit, ehe ich das alles in mich aufgenommen hatte, vermutlich weil ich von dem Sturz zuerst noch viel zu benommen war. Doch jetzt wurde ich mir eines leichten Moschusgeruches bewußt. Es war kein besonders eindringlicher Geruch, eher eine Art Witterung – wie von einem Tier, und wiederum doch nicht von einem Tier.
Ein blankgescheuertes Loch und ein leichter Geruch – das konnte nur eines bedeuten: ich war nicht in ein gewöhnliches Loch, sondern in den
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