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Heyne Galaxy 09

Heyne Galaxy 09

Titel: Heyne Galaxy 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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können. Die Tanks waren also ganz in der Nähe, und Carter hatte zwei Stunden Zeit, sie zu finden.
    Er war ziemlich sicher, daß sie sich auf der anderen Seite befanden. Alf hatte auf dieser Seite der Berge, soweit er es hatte verfolgen können, nicht angehalten.
    Vielleicht hatte er sie irgendwo am Hang zurückgelassen, irgendwann zwischen zwei Sprüngen …
    In plötzlicher Hast sprang Carter in seinen Buggy und nahm die Suche auf.
    Seine Scheinwerfer wanderten langsam den Hügel empor.
    Die ersten roten Strahlen der Sonne fielen auf Lee Cousins und Rufus Doolittle, die sich bereits außerhalb der Kuppel aufhielten. Sie waren damit beschäftigt, ein Grab auszuschaufeln. Cousins arbeitete in stoischem Schweigen. Mit einer Mischung aus Mitleid und Verachtung ließ er Rufus ständigen Wortschwall über sich ergehen.
    »… ist er der erste Mensch, der auf einem anderen Planeten begraben wird. Glaubst du, Lew hätte daran Gefallen gefunden? Nein, er hätte es sicher nicht gemocht … Er würde sagen, es war die ganze Sache nicht wert. Und dafür zu sterben schon gar nicht. Er wollte nach Hause. Er wäre sicherlich auch gegangen, mit dem nächsten Schiff …«
    Die Schaufelladungen wehten lose zur Seite. Es erforderte einige Übung, den Sand auf der Schaufel zu balancieren.
    »Ich habe versucht, dem Bürgermeister beizubringen, daß Lew sich sicherlich ein Begräbnis in einem dieser Brunnen gewünscht hätte. Aber er hat mir gar nicht zugehört, sondern nur gesagt, die Marsianer würden das bestimmt … he!«
    Cousins fuhr auf.
    Dort, eine Bewegung! Etwas bewegte sich hoch oben in der Kraterwand! Marsianer, war sein erster Gedanke. Was hätte sich dort draußen sonst rühren können? Doch dann sah er, daß es sich um einen Buggy handelte.
    Lee Cousins war es, als erhob sich ein Toter aus seinem Grab. Der Buggy bewegte sich wie blind zwischen den zerklüfteten Glasfelsen abwärts und erreichte schließlich die Sandschräge des Kratergrundes. Cousins war wie erstarrt.
    Doolittle reagierte schneller. Er warf die Schaufel zur Seite und rannte auf die Kuppel zu.
    Der Buggy pflügte durch den Sand, kam von der Richtung ab und begann wieder schräg hügelaufwärts zu fahren. Jetzt löste sich auch Cousins aus seiner Erstarrung und bemächtigte sich des dritten und letzten Buggys, der den Männern noch geblieben war.
    Das geisterhafte Gefährt bewegte sich mit halber Geschwindigkeit. Cousins holte es eine halbe Meile jenseits des Kraterrandes ein. Im Cockpit saß Carter, vornübergebeugt, seinen Helm im Todesgriff umklammernd.
    Cousins gab seinen Kommentar: »Er muß den Buggy auf automatische Steuerung gestellt haben, als die Luft knapp wurde. Das müssen wir ihm hoch anrechnen«, fügte er hinzu und warf eine Schaufel Sand auf das zweite Grab. »Er hat uns den Buggy zurückgeschickt.«
    Kurz nach Sonnenaufgang erschien ein kleines zweibeiniges Wesen. Es näherte sich Alf Harness, nahm einen Fuß des Toten in seine zarten Hände und begann die Leiche durch den Sand zu ziehen. Dabei sah es ein wenig wie eine Ameise aus, die sich mit einer großen Brotkrume abmüht. Zwanzig Minuten dauerte es, bis das Wesen Alfs Buggy erreichte, doch es gönnte sich keinen Augenblick Pause.
    Der Marsianer ließ seine Beute fahren, erkletterte den Stapel leerer Tanks und warf einen neugierigen Blick auf das Tankgestell und den Körper. Aber es schien ganz unmöglich, daß ein so kleines und zartes Wesen eine solche Masse anheben konnte.
    Der Marsianer schien sich an etwas zu erinnern. Er kletterte wieder hinab und kroch unter den Buggy.
    Einige Minuten später kam er wieder hervor und zog eine Nylonleine hinter sich her. Die Enden der Schnur befestigte er an Alfs Knöcheln und warf die Schlinge über die Anhängerkupplung des Buggys.
    Eine Zeitlang stand das kleine Wesen reglos neben dem Fahrzeug und bedachte seine Arbeit. Von Alfs zerschmettertem Kopf würde bei dieser Transportart nicht viel übrigbleiben, aber der Kopf war sowieso nutzlos. Wo immer Schwefeldioxidgas auf Feuchtigkeit traf, bildete sich augenblicklich salpetrige Säure. Der übrige Körper war sicherlich inzwischen hart und trocken, wenn auch gut erhalten.
    Die Gestalt kletterte schließlich in den Fahrersitz des Buggys. In überraschend kurzer Zeit setzte sich das Fahrzeug in Bewegung. Nach zwanzig Metern stoppte der Marsianer, stieg wieder aus und ging zu der Stelle zurück, wo der Buggy gestanden hatte.
    Er kniete sich neben die drei O-Tanks, die mit der Nylonleine unter dem

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