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Heyne Galaxy 12

Heyne Galaxy 12

Titel: Heyne Galaxy 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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müssen. Statt dessen habe er ihn ungesetzlicherweise und in betrügerischer Absicht behalten und zu seinem eigenen Vorteil eingesetzt.
    Die Gesellschaft ersuche das Hohe Gericht, den Angeklagten zur Rückgabe des Roboters Albert zu verurteilen, und zwar einschließlich der unbekannten Anzahl von sonstigen Robotern, die er im Laufe der Zeit produziert hatte.
    Der Anwalt setzte sich.
     
     
    5
     
    Lee erhob sich. »Euer Ehren – wir stimmen den Worten des Anwalts der klagenden Partei voll und ganz zu. Der Herr Kollege hat den Fall zutreffend dargestellt, und ich beglückwünsche ihn zu seiner bewundernswerten Zurückhaltung.«
    »Habe ich Ihre Worte als eine Schuldigerklärung des Angeklagten aufzufassen?« fragte der Richter. »Sollten Sie sich mit Ihren Worten dem Urteilsspruch des Gerichtes unterwerfen wollen?«
    »Nein. Euer Ehren.«
    »Ich muß zugeben«, erwiderte der Richter, »daß ich Ihrer Argumentation nicht zu folgen vermag. Wenn Sie den Anklagen, die gegen Ihren Klienten vorgebracht wurden, zustimmen, bleibt Ihnen doch nichts anderes übrig, als um ein Urteil im Sinne der Anklage zu bitten.«
    »Euer Ehren, wir beabsichtigen den Beweis anzutreten, daß die klagende Gesellschaft weit davon war, betrogen zu werden, sondern daß sie vielmehr die Absicht deutlich gemacht hat, ihrerseits die Welt zu betrügen. Wir wollen beweisen, daß durch ihre Entscheidung, den Roboter Albert nach seiner Entwicklung der Öffentlichkeit vorzuenthalten, die ganze Welt um eine logische Weiterentwicklung im Rahmen der technologischen Kultur, auf der unsere Zivilisation nun einmal fußt, betrogen worden ist.
    Euer Ehren, wir sind überzeugt, daß die How-2-Gesellschaft darüber hinaus gewisse Bestimmungen, die sich gegen die Bildung von Monopolen richten, verletzt hat – und wir beabsichtigen den Beweis hierfür zu führen. Und wir stehen des weiteren auf dem Standpunkt, daß der Angeklagte durch sein Verhalten kein Verbrechen gegen die Gesellschaft begangen, sondern der Welt einen Dienst erwiesen hat, der allen Menschen zugute kommen wird.
    Daneben beabsichtigen wir noch den Beweis anzutreten, daß den Robotern – als Gruppe gesehen – gewisse unveräußerliche Rechte vorenthalten werden …«
    »Mr. Lee«, unterbrach ihn der Richter warnend. »Ein Roboter ist eine Maschine…«
    »Wir werden beweisen, Euer Ehren«, fuhr Lee fort, »daß ein Roboter mehr ist als eine Maschine. Tatsächlich beabsichtigen wir Beweise dafür vorzulegen, daß Roboter, mit Ausnahme ihres Metabolismus, das Gegenstück des Menschen sind und daß sogar vom Metabolismus her gewisse Parallelen bestehen.«
    »Mr. Lee. Sie bewegen sich weit außerhalb des für diesen Prozeß abgesteckten Rahmens. Die hier zu behandelnde Frage lautet, ob Ihr Klient sich unrechtmäßig in den Besitz eines der How-2-Gesellschaft gehörenden Roboters gesetzt und diesen zu eigenen Zwecken mißbraucht hat. Die Verhandlung hat sich auf diese Frage zu beschränken.«
    »Das werde ich gern berücksichtigen, Euer Ehren«, sagte Lee. »Aber das schließt den Beweis ein, daß der Roboter Albert grundsätzlich nicht als Eigentum bezeichnet werden kann und demnach weder gestohlen noch verkauft werden konnte. Ich beabsichtige zu beweisen, daß mein Klient ihn nicht gestohlen, sondern befreit hat. Wenn ich zu diesem Zwecke Umwege gehen muß, um gewisse grundsätzliche Tatsachen klarzustellen, tut es mir leid. Ich komme nicht umhin, dem Hohen Gericht hiermit vielleicht lästig zu fallen.«
    »Das Gericht empfand diesen Fall von Anfang an als lästig«, erwiderte der Richter. »Aber wir sind hier zum Zwecke der Rechtsfindung, und es ist Ihr Recht, den Beweis anzutreten, den Sie eben umrissen haben. Sie werden mir verzeihen, wenn ich dennoch zum Ausdruck bringe, daß ich das Ganze für etwas weithergeholt halte.«
    »Euer Ehren, ich werde mich bemühen, Ihre Meinung in diesem Punkte zu ändern.«
    »Nun gut«, sagte der Richter. »Fangen wir endlich an.«
    *
    Der Prozeß dauerte volle sechs Wochen, und das ganze Land nahm daran Anteil. Die Zeitungen brachten die neuesten Nachrichten in gewaltigen Schlagzeilen auf der ersten Seite, und auch die Radio- und Fernsehstationen stellten den Prozeß groß heraus. Überall wurde darüber diskutiert – an Straßenecken, in Klubs und an den Arbeitsplätzen. Die Zeitungsredaktionen verzeichneten eine ungewöhnliche Zunahme der Leserbriefe.
    Es wurden öffentliche Versammlungen abgehalten, in denen dagegen protestiert wurde, daß die Roboter auf

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