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Heyne Galaxy 12

Heyne Galaxy 12

Titel: Heyne Galaxy 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Zeit!« Er drehte sich auf dem Absatz herum und knurrte: »Daß man so etwas zu Papier bringen kann …« Dann knallte er die Tür hinter sich ins Schloß.
    Zwei Tage später saß ich hinter meiner Schreibmaschine, rauchte eine Zigarette und beobachtete Trlk, der die Pfötchen hinter dem Rücken verschränkt hatte und unten auf dem Teppich im Selbstgespräch an seiner neuesten Geschichte feilte, als plötzlich neben ihm eine ganze Gruppe gleichartiger Wesen erschien. Trlk erhielt Besuch von seinen Artgenossen.
    Ich hätte fast meine Zigarette verschluckt.
    Trlk stieß einen spitzen Freudenschrei aus und stürzte sich auf die Neuankömmlinge. Die Wesen umschlangen sich zur Begrüßung mit ihren langen Schwänzen und machten einen Lärm, der wie das Kreischen einer zu schnell abgespielten Schallplatte klang.
    Schließlich löste sich das größte Wesen aus der Gruppe und begann Trlk gehörig auszuscheren; Phipps hätte es nicht besser gekonnt. Trlk ließ den Kopf hängen, und jedesmal, wenn er etwas zu sagen versuchte, begann der Große erneut.
    Schließlich wandte sich der Anführer an mich. »Mein Name ist Brknk. Das spricht sich wie Brekneck und wird B-r-k-n-k geschrieben.«
    »Und ich bin Larry Weaver«› erwiderte ich, wobei ich hoffte, daß sich die seltsamen Besucher nicht als Trlks Verwandte entpuppten, die womöglich zu bleiben wünschten. »Das schreibt sich L-a-r-r-y…«
    »Ich weiß. Wir kommen von Sybilla III. Wir sind Touristen. Die Erde ist in unsere Rundreise eingeschlossen, weil hier einige der wunderlichsten Sitten herrschen, die es auf den bekannten bewohnten Planeten gibt. Wir bedauern die Unannehmlichkeiten, die Ihnen unser Ausreißer Trlk bereitet hat.«
    »Dazu besteht kein Grund«, sagte ich mit einer Großzügigkeit, die nicht ganz echt war.
    »Trlk hat uns schon oft angedroht, daß er eines Tages davonlaufen würde. Er ist ganz versessen darauf, sich selbst darzustellen, und Ihre Literatur fasziniert ihn geradezu. Er ist von einem unstillbaren Drang besessen …«
    »Ich weiß.«
    Brknk wandte sich an Trlk. »Es ist gegen die Bestimmungen der Galaktischen Reisegesellschaft, daß du dich sichtbar gemacht hast – das weißt du genau. Und es ist ein außerordentlich schwerer Verstoß gegen diese Bestimmungen, daß du dich darüber hinaus noch in das Leben der Menschen eingemischt hast. Ist dir eigentlich bewußt, gegen wie viele Bestimmungen du verstoßen hast?«
    »Er hat sein Möglichstes getan«, sagte ich hoffnungsvoll. »Um ehrlich zu sein, sind wir beide außerordentlich erfolgreich mit seinen … literarischen Projekten.«
    »Ich habe gehört, daß Sie seinetwegen Ihre Stellung verloren haben. Trifft das zu?«
    »Ja, aber ich habe ihn förmlich dazu ermutigt«, erwiderte ich – in der Hoffnung Trlk helfen zu können.
    »Trlk hat einige schwerwiegende Verfehlungen auf dem Gewissen, Mr. Weaver. Wir müssen Sie irgendwie entschädigen.«
    »Oh?« Das war ein völlig neuer Gesichtspunkt.
    »Was können wir für Sie tun?«
    Ich überlegte einen Augenblick. »Sie meinen, ich habe einen Wunsch frei?«
    Brknk lachte. »Leider nein. Wir sind keine Zauberer.«
    »Nun – ich könnte ein wenig Bargeld gebrauchen…«
    »Es tut mir leid«, erwiderte Brknk traurig. »Wir dürfen uns nicht in Ihre Geschäftsangelegenheiten mischen. Wir besitzen nichts von Ihrer Währung, und es ist uns untersagt, Fälschungen vorzunehmen oder uns gar durch Diebstahl…«
    Er unterbrach sich stirnrunzelnd und betrachtete mich. Plötzlich erhellte sich sein Gesicht, und er brüllte einige Befehle. Mehrere kleinere Sybillier eilten herbei und begannen überall auf mir herumzuklettern. Einer biß sogar ein Stückchen Fleisch aus meinem Arm.
    »Autsch!« brüllte ich. »Was soll das?«
    »Die Menschen sind eine stolze Rasse«, erklärte Brknk. »Ich werde Sie stolzer machen als alle anderen Menschen. Wir werden Ihren Metabolismus ändern, Ihr Hormon-Gleichgewicht stören, Ihre Muskelfibern tausendfach verstärken. Wir werden Sie zum stärksten Mann der Erde machen.«
    »Aber ich habe keine Lust, der stärkste Mann der Erde zu sein«, erwiderte ich.
    »Wie würden Sie sich als Weltmeister im Boxen fühlen? Wir könnten Ihre Reflexe mindestens um das Zehnfache beschleunigen …«
    Ich schüttelte den Kopf. »Auch das möchte ich nicht. Hört sich zu sehr nach Arbeit an. Außerdem habe ich noch nie Spaß daran gehabt, mich mit anderen zu keilen.«
    Brknk blickte mich düster an und beriet sich mit seinen Artgenossen. Sie

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