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Heyne Galaxy 12

Heyne Galaxy 12

Titel: Heyne Galaxy 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Auflehnung gegen seine Umgebung war wenig mit ihm anzufangen. Auch gegen sich selbst rebellierte er. Also machte er sich auf die Reise – in einem kleinen, leistungsfähigen Raumschiff, das ihm allein gehörte; er ließ seine Welt und seine Freunde einfach hinter sich zurück und steuerte in die Randzonen des erforschten Weltalls hinaus. Er wollte erst zurückkehren, wenn ihn die Sehnsucht nach einem menschlichen Gesicht, nach einer menschlichen Stimme überfiel.
    Auf der zweiten Reise hatte er die Zähne zusammengebissen und gewartet, bis die Sehnsucht nach dem Gesicht eines Kzinti übermächtig wurde.
    Oft dachte er an diese besonders lange Fahrt zurück, und da seine jetzige Reise erst dreieinhalb Monate dauerte und seine Kiefer sich bei dem Gedanken an eine bestimmte menschliche Stimme noch immer verkrampfen, fügte er hinzu: »Ich glaube, diesmal werde ich warten, bis ich mich nach dem Gesicht eines Kdatlyno sehne. Eines weiblichen Kdatlyno, natürlich.«
    Nur wenige seiner Freunde erkannten, wie erholsam diese Reisen für ihn waren. Und für sie.
    Er verbrachte die Zeit mit Lesen, während seine Bücherei Orchestermusik spielte. Er hatte das bekannte Weltall bereits hinter sich gelassen und schwenkte um neunzig Grad in eine gewaltige Kreisbahn ein, deren Mittelpunkt die Sonne war.
    Kurz darauf näherte er sich einer bestimmten Sonne des K0-Typs und schaltete den Hyperantrieb rechtzeitig vor Eintritt in die Gefahrenzone ab, von der jede größere Masse im Hyperraum umgeben ist. Er bewegte sich mit dem Schub seines Normalantriebs in das Sonnensystem hinein, wobei er das All mit seinen Hyper-Ortern erforschte. Aber er hielt nicht nach bewohnten Planeten Ausschau. Er hoffte vielmehr einen Stasis-Satelliten der Slaver zu finden.
    Wenn die Hyperstrahlen nicht auf ein Hindernis stießen, würde er weiter beschleunigen, bis er den Stern hinter sich gelassen hatte, und schließlich den Hyperantrieb wieder einschalten. Die gewonnene Geschwindigkeit ging ihm nicht verloren, wenn er das nächste System erforschte, und das übernächste, und das darauffolgende. Auf diese Weise sparte er Treibstoff.
    Er hatte bisher noch keinen Stasis-Satelliten gefunden. Aber das hielt ihn nicht davon ab, weiter danach zu suchen.
    Als er langsam das Sonnensystem durchquerte, offenbarte ihm der Orter die Planeten wie bleiche Gespenster – als hellgraue Kreise auf weißem Schirm. Die K0-Sonne war eine riesige graue Scheibe, deren Zentrum fast schwarz war. Er hatte den Stern bereits hinter sich gelassen und beschleunigte wieder, als auf dem Schirm ein winziger schwarzer Punkt sichtbar wurde.
    »Kein System ist vollkommen«, murmelte er und schaltete den Antrieb aus. Er hatte es sich angewöhnt, mit sich selbst zu sprechen – hier draußen, wo ihn niemand unterbrechen konnte.
    »Man kann ja nicht immer auf den Treibstoff sehen«, sagte er eine Woche später, als er die Gefahrenzone der Sonne verlassen hatte. Er schaltete den Hyperantrieb ein, beschrieb einen gewaltigen Bogen um das System und begann abzubremsen. Auf diese Weise verlor er die Geschwindigkeit, die er in den letzten beiden Wochen nach und nach gewonnen hatte. Irgendwo in der Nähe der Stelle, an der ihm der Orter den schwarzen Punkt gezeigt hatte, brachte er sein Raumschiff schließlich langsam zum Stillstand.
    Obwohl es ihm bisher nicht bewußt geworden war, basierte sein Treibstoff-Sparsystem auf der Annahme, daß er niemals auf einen Stasis-Satelliten stoßen würde. Aber der Fleck war nicht fortzuleugnen – ein schwarzer Punkt vor der grauen Scheibe eines Planeten. Louis Wu pirschte sich heran.
    Die Welt hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit der Erde; sie war fast ebenso groß, hatte die gleiche Form und etwa auch die gleiche Farbe. Sie hatte keinen Mond.
    Louis richtete sein Teleskop auf den Planeten und stieß einen erfreuten Pfiff aus. Weiße Flockenwölkchen über einer dunstigblauen Wasserfläche… die undeutlichen Umrisse von Kontinenten … der Wirbel eines Hurrikans in der Nähe des Äquators. Die Polkappen schienen ziemlich groß zu sein; doch der Planet verhieß ein warmes Klima in der Nähe des Äquators. Der Spektrograph analysierte die Atmosphäre; sie schien nicht gesundheitsschädlich zu sein. Und niemand lebte auf dieser Welt! Keine Seele!
    Keine Nachbarn. Keine Stimmen. Keine Gesichter.
    »Zum Teufel!« sagte er leise. »Ich habe meinen Satelliten! Ich werde den Rest meines Urlaubs hier verbringen. Keine Männer. Keine Frauen. Keine Kinder.« Er runzelte

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