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Heyne Galaxy 12

Heyne Galaxy 12

Titel: Heyne Galaxy 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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deutlich zu spüren, daß sie ihre Worte sorgfältig abwog. Und es schien sie überhaupt nicht zu interessieren, was mit Larry geschehen war.
    »Ich glaubte, daß wir Freunde wären, Cynthia«, sagte ich. »Was ist los?«
    »Was soll los sein? Ich könnte jetzt einen Drink vertragen.«
    Ich ließ einen Geldschein auf den Tisch flattern. »Trink einen auf Larry. Wiedersehen, Cynthia.«
    Sie holte mich ein, ehe ich die Tür erreichte.
    »Ich weiß es nicht, Jake! Ehrlich – ich weiß es wirklich nicht! Man hat mir nur gesagt, daß es zu meinem Besten sei, wegen Larry keine Fragen zu stellen.«
    Ich wußte, daß sie die Wahrheit sagte. »Danke«, erwiderte ich. »Gute Nacht.«
    »Wohin willst du?«
    »Es gibt nur einen Ort, an dem ich vielleicht etwas über ihn herausbekommen kann.«
    In Gedanken eilte ich voraus, als ich das Nachtlokal verließ. Das Raumhafenbüro hatte Unterlagen über sämtliche Offiziere, die auf den Routen eingesetzt waren. Wenn Larry eine seiner vierzehntäglichen ärztlichen Untersuchungen verpaßt hatte, mußte das dort bekannt sein, und man hatte sicher nachgeprüft, was mit ihm geschehen war.
    Ich sprang in meinen Wagen und legte den Energiehebel um.
    In diesem Augenblick sagte eine vertraute Stimme hinter mir: »Sie scheinen Ihren Freund bisher noch nicht gefunden zu haben. Pech auf der ganzen Linie, Captain Newsam?«
    Es war Matthews. Er hatte auf dem Rücksitz gelegen.
    »Wie nett, daß Sie mir Gesellschaft leisten«, sagte ich.
    »Ich möchte Sie bitten, mich zu Hause abzusetzen. Ich wohne auf der Zweiundsiebzigsten.«
    »Ist damit noch etwas anderes verbunden? Eine kleine Information vielleicht?«
    »Ein Drink. Vielleicht auch ein paar Neuigkeiten.«
    »Ist mir recht«, sagte ich und fuhr los.
    *
    Das Appartement war luxuriöser eingerichtet, als ich es Matthews Geldbeutel zugetraut hätte; vier gut eingerichtete Zimmer. Er geleitete mich zu einem bequemen Stuhl vor einem Leuchtfeuer und brachte mir einen Drink. Auch er schien Bescheid zu wissen – Zwetschgenschnaps. Die Tatsache, daß offenbar jedermann über meinen Geschmack informiert war, beunruhigte mich schon lange nicht mehr.
    »Nun«, sagte ich. »Ich möchte jetzt gern wissen, wo sich Larry Gains aufhält.«
    Matthews hob die Augenbrauen. »Gains? Ah – er scheint der Freund zu sein, den Sie nicht finden können.«
    Ich sagte müde: »Was für eine Information könnte mich sonst interessieren?«
    »Ich dachte, Sie würden sich für einen Drink interessieren. Nein, gehen Sie noch nicht. Wenn Sie zu dieser Nachtzeit im Hafenbüro vorsprechen, werden Sie nur einen einfachen Angestellten vorfinden, der Sie bitten wird, am Morgen wiederzukommen. Leeren Sie Ihr Glas und lassen Sie sich noch einmal einschenken. Ich habe gehört, daß man Ihnen heute ein kleines Interview unter dem Wahrheitsfinder beschert hat.«
    »Ja.«
    »Was für Fragen hat man Ihnen gestellt?« Ich gab ihm Auskunft und er nickte nachdenklich. »Leopold .. Stark … Das ist interessant.«
    »Was soll das?«
    Er zögerte. »Erinnern Sie sich noch an unser kleines Gespräch von heute nachmittag?«
    »Mehr oder weniger. Sie haben mir etwas von den Geisteskranken erzählt.«
    Matthews blickte mich offen an. »Captain Larry Grant Gains wurde vor drei Wochen als politisch unzurechnungsfähig eingestuft. Er wurde vor etwa acht Tagen auf der Erde abgesetzt. Ist das die Information, nach der Sie gesucht haben?«
    »Sie sind ja selbst nicht mehr ganz normal! Larry war völlig in Ordnung, als ich mich vor acht Wochen von ihm verabschiedete. Ob jemand als Volksfeind einzustufen ist, müssen zwei verschiedene Kommissionen in einem zeitlichen Abstand von mindestens drei Monaten bestimmen.«
    »Nicht«, erwiderte Matthews leise, »wenn jemand als 3-K eingestuft wird.«
    »3-K? Was, zum Teufel, soll das bedeuten?«
    »Organisierter Widerstand gegen den Staat.«
    »Larry? Sie machen Witze!«
    »Sagen Sie mir«, sagte Matthews, »was Sie über die Erde wissen.«
    »Allgemeines. Nach Ausbruch des Dritten Atomkrieges erklärten die Kolonien auf dem Mond und hier auf dem Mars ihre Neutralität. Die technischen Mannschaften der Raumbasen auf der Erde setzten sich zum größten Teil noch rechtzeitig in diese Kolonien ab, von wo man den Fortgang des Krieges an den Funkgeräten verfolgte – bis schließlich auch der letzte Sender ausfiel. Das war der Zusammenbruch, und von nun an konzentrierten sich die Kolonien auf eine maßvolle Expansion – zuerst auf Mond und Mars. Später wurden

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