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Heyne Galaxy 13

Heyne Galaxy 13

Titel: Heyne Galaxy 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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über die vergangenen sieben Jahre aufzuklären. Er hatte sich natürlich bereits mit anderen unterhalten und wußte schon einiges. Aber es bestanden erstaunliche Wissenslücken, die ihn vielleicht in Schwierigkeiten gebracht hätten. Beispielsweise wußte er alles über die damalige Jupiterexpedition, aber er hatte noch nichts von hartem und weichem Plith gehört.
    Ich wünschte, ich hätte niemals etwas von automatischen Restaurants gesagt.
    Zuerst nahm er an, daß ich über eine Version der ihm bekannten Automatenrestaurants sprach, doch als er dann begriff, was ich meinte, geriet er sichtlich in Erregung. Ein solches Restaurant mußte er gesehen haben.
    Also lud ich ihn zum Mittagessen ein – und zwar im ›Herr Ober‹, das einige Straßen vom alten Polizeihauptquartier entfernt war. Das ›Herr Ober‹ war das erste vollautomatische Restaurant in dieser Stadt. Die einzigen Menschen, die außer den Gästen Zutritt hatten, waren die Mechaniker, die sich einmal in der Woche um die Maschinen kümmerten. Alles andere – vom Küchenchef bis zum Mädchen an der Garderobe – war automatisch. Ich hatte dort auch noch nicht gegessen …«
    »Wieso wußtest du dann so gut darüber Bescheid?«
    »Einen Monat vorher hatten wir einen Mann in das Lokal verfolgt, der ein kleines Mädchen gekidnappt hatte – aber das ist eine andere Geschichte. Ehe ich in das Restaurant eindringen konnte, mußte ich mich bis in den letzten Winkel damit vertraut machen.« Luke schnaubte angewidert. »Schau dir den mechanischen Idioten an. Er wartet noch immer auf unsere Bestellung. Du! Bring uns zwei Vurguzz-Martini!« Der bunte Zaunpfahl hob sich drei Zentimeter in die Luft und glitt davon. »Wo war ich stehengeblieben?
    O ja. Das Restaurant war kaum besucht, was sehr günstig für uns war. Wir setzten uns und ich zeigte Dreamer, welchen Knopf er drücken mußte, um den Kellner herbeizurufen. Wir nannten sie auch damals schon so, obwohl sie noch ganz anders aussahen und mehr wie zweistöckige Servierwagen wirkten, die ein gewisses Orientierungsvermögen besaßen und eine Schreibmaschine am Ende hatten.«
    »Du meine Güte.«
    »Ja – außerdem waren die Burschen außerordentlich laut.
    Aber damals war ein solches Gebilde noch sehr eindrucksvoll, und Dreamer fielen fast die Augen aus dem Kopf. Als der Servierwagen unsere Bestellung aufnahm, mußte ich die Wahl für ihn treffen.
    Wir leerten unsere Gläser und bestellten eine zweite Runde. Dreamer erzählte mir von seinem Werbeklub, der sich in seinem Zellenblock gebildet hatte.«
    Der Kellner erschien mit den Martinis.
    »Jedenfalls gaben wir schließlich unsere Bestellung auf. Ich nahm für meinen Gast das gleiche Gericht, da Dreamer noch immer mit offenem Munde um sich starrte.
    Der Ober brachte uns zwei Garnelencocktails. Während wir aßen, versuchte Dreamer herauszufinden, wer wohl die Werbe- Konzession für die Roboter hatte. Nicht speziell für die Restaurant-Roboter, sondern allgemein für diese Art automatischer Anlagen. Er wußte zwar nichts über Computer, war aber dennoch sofort bereit, seine Geschäfte damit zu machen. Ich versuchte ihm begreiflich zu machen, daß er auf diesem Wege sehr schnell wieder in St. Quentin landen konnte, aber er wollte nicht auf mich hören.
    Wir aßen unsere Garnelen auf, woraufhin uns der Ober zwei neue Garnelencocktails brachte. ›Was ist los?‹ fragte Dreamer.
    ›Ich scheine eine falsche Bestellung getippt zu haben‹, erwiderte ich. ›Ich wollte eigentlich nur zwei Portionen haben – aber das verdammte Ding scheint jedem zwei Portionen zu bringen.‹
    Dreamer lachte. ›Ich werde sie beide essen‹, sagte er. ›Zehn Jahre sind eine lange Zeit.‹
    Der Kellner räumte die leeren Teller ab und brachte wiederum zwei Garnelencocktails.
    ›Das ist zuviel des Guten‹, sagte Dreamer. ›Wo ist der Manager?‹
    ›Ich habe Ihnen schon gesagt, daß hier alles automatisch ist. Der Manager besteht aus einem Computer im Keller.‹
    ›Der wird doch wohl eine Audio-Einrichtung für Beschwerden haben.‹
    ›Ich denke schon.‹
    ›Wohin muß ich mich wenden?«
    Ich blickte mich um und versuchte mir die Pläne ins Gedächtnis zurückzurufen. ›Dort drüben – auf der anderen Seite der Kasse. Aber ich weiß nicht, ob …‹
    Dreamer erhob sich. ›Ich bin gleich zurück‹, sagte er.
    Und das war er. Es war kaum eine halbe Minute vergangen, als er am ganzen Leibe zitternd wieder an den Tisch stürzte. ›Ich komme nicht 'raus‹, sagte er. ›Die

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