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Heyne Galaxy 14

Heyne Galaxy 14

Titel: Heyne Galaxy 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Kompaß-Schema. Dann zeichnete er etwas auf einer Karte ein.
    »Nun?« fragte Sorensen. »Hast du den Quedak?«
    »Er muß es sein«, erwiderte Drake. »Ich habe eine gute Peilung, die fast genau nach Süden führt – direkt in den Dschungel hinein.«
    »Bist du sicher, daß du keine Reflexion erwischt hast?«
    »Ganz sicher.«
    »Besteht die Möglichkeit, daß das Signal von einer Radiostation stammt?«
    »Nein. In dieser Richtung liegt der nächste Sender in Sydney, und das ist siebzehnhundert Meilen von hier. Viel zu weit entfernt für das kleine Peilgerät. Nein, es muß sich um den Quedak handeln.«
    »Also wissen wir endlich, wie wir ihn ausfindig machen«, sagte Sorensen. »Zwei Männer mit Peilgeräten können in den Dschungel hinausmarschieren …«
    »… und sich umbringen lassen«, unterbrach ihn Drake. »Wir können zwar die Position des Quedak mit unseren Geräten feststellen, aber umgekehrt werden uns die Tiere viel schneller aufspüren. Im Dschungel haben wir nicht die geringste Chance.«
    Sorensen blickte ihn enttäuscht an. »Dann sind wir also nicht besser dran als vorher?«
    »Im Gegenteil – viel besser«, sagte Drake. »Wir haben eine Chance!«
    »Wieso?«
    »Der Quedak kontrolliert die Tiere durch Funkimpulse«, sagte Drake, »deren Frequenz uns bekannt ist. Wir könnten Impulse auf der gleichen Frequenz ausstrahlen und seine Signale auf diese Weise auslöschen.«
    »Bist du sicher?«
    »Ob ich sicher bin? Natürlich nicht. Aber ich weiß, daß zwei benachbarte Funkstationen nicht auf der gleichen Frequenz senden können. Wenn wir uns auf der Frequenz einschalten, die auch der Quedak benutzt, und wenn wir genügend Lärm machen, um seine Befehle zu ersticken …«
    »Ich verstehe«, sagte Sorensen. »Vielleicht funktioniert es! Wenn wir seine Signale stören, hat er die Tiere nicht mehr in der Gewalt. Und dann können wir mit den Peilgeräten Jagd auf ihn machen.«
    »So etwa habe ich mir's vorgestellt«, sagte Drake. »Die Sache hat jedoch einen kleinen Haken – unser Sender funktioniert nicht. Ohne Sender können wir keine Impulse ausstrahlen. Und ohne Impulse können wir den Quedak nicht ausschalten.«
    »Kannst du das Ding reparieren?« fragte Sorensen.
    »Ich werd's versuchen«, erwiderte Drake. »Aber wir sollten unsere Hoffnungen nicht zu hoch schrauben. Nicht ich bin der Funkexperte dieser Expedition, sondern Eakins. Und der steht uns leider nicht mehr zur Verfügung.«
    »Aber wir haben die nötigen Ersatzteile«, sagte Sorensen, »Röhren, Schaltplan und so weiter.«
    »Ich weiß. Wenn ich genügend Zeit habe, werde ich auch herausbekommen, was unserem Sorgenkind fehlt. Die große Frage ist nur, wie lange sich der Quedak geduldet!«
    Die schimmernde Kupferscheibe der Sonne war schon halb im Meer versunken. Die grellen Farben des Sonnenlichts zuckten über die massiven Sturmwolken und verblaßten in der kurzen tropischen Dämmerung. Die Männer begannen den Kopra- Schuppen für die Nacht zu verbarrikadieren.
     
     
    6
     
     
    Drake entfernte die Rückwand des Senders und studierte stirnrunzelnd das kompakte Durcheinander aus Röhren und Spulen. Diese kleinen Metallkästen waren vermutlich die Kondensatoren, und bei diesen wachsgeschützten zylindrischen Dingern mochte es sich um Widerstände handeln. Es schien alles hoffnungslos kompliziert zu sein. Wo sollte er nur anfangen?
    Er schaltete das Gerät ein und wartete einige Minuten. Die Röhren schienen zu funktionieren. Einige leuchteten jedoch sichtlich heller als die anderen. Bei seiner weiteren Suche konnte er keine abgerissenen Drähte entdecken. Das Mikrophon war noch immer tot.
    Damit war die erste visuelle Inspektion beendet. Nächste Frage: Wurde der Sender ausreichend mit Energie versorgt?
    Er schaltete das Gerät ab und überprüfte die Batteriezellen mit einem Voltmeter. Die Batterien waren voll geladen. Er schraubte die Kontakte ab, kratzte sie sauber und befestigte sie wieder. Anschließend überprüfte er sämtliche Leitungen und Kontakte, sandte ein Stoßgebet zum Himmel und schaltete den Sender wieder ein.
    Er funktionierte noch immer nicht.
    Fluchend schaltete er wieder ab. Nach kurzem Zögern entschloß er sich zum Auswechseln sämtlicher Röhren, wobei er mit den schwächer schimmernden Exemplaren den Anfang machte. Wenn das nicht half, konnte er sich noch immer eine Pistole an die Schläfe setzen und abdrücken. Mit diesem fröhlichen Gedanken öffnete er die Ersatzteil-Kiste und machte sich an die

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