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Heyne Galaxy 14

Heyne Galaxy 14

Titel: Heyne Galaxy 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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eine hastige Mahlzeit zu sich nahmen. Sorensen und Drake standen draußen und besprachen die Situation.
    Drake sagte: »Wenn es dunkel wird, werden wir uns im Schuppen verschanzen müssen. Es ist zu gefährlich, sich während der Nacht draußen herumzutreiben.«
    Sorensen nickte. Er schien in den letzten Stunden um zehn Jahre gealtert zu sein.
    »Und morgen früh«, fuhr Drake fort, »wird uns schon etwas einfallen. Wir werden … Was ist los, Bill?«
    »Glaubst du wirklich, daß wir eine Chance haben?« fragte Sorensen.
    »Natürlich. Unsere Chancen stehen sogar ziemlich gut.«
    »Nun sei doch mal realistisch«, sagte Sorensen. »Je länger sich die Sache hinzieht, desto mehr Tiere kann der Quedak gegen uns ins Feld führen. Und was können wir unternehmen?«
    »Wir können ihn irgendwie aufspüren und töten.«
    »Das verdammte Ding ist kaum größer als dein Daumen«, sagte Sorensen ärgerlich. »Wie willst du ihn ausfindig machen?«
    »Wir müssen uns eben etwas einfallen lassen«, sagte Drake, der sich wegen seines Freundes Gedanken zu machen begann. Die Stimmung der Männer war schon schlecht genug.
    »Ich wünschte, wir könnten den verdammten Vogel abknallen«, sagte Sorensen, den Kopf in den Nacken gelegt.
    Etwa alle fünfzehn Minuten kam der Paradiesvogel herabgeschwebt, um das Lager näher in Augenschein zu nehmen, doch er war so schnell wieder verschwunden, daß der Wächter nicht auf ihn schießen konnte.
    »Das Ding geht mir auch auf die Nerven«, sagte Drake. »Vielleicht ist das überhaupt die Absicht des Quedak. Irgendwann werden wir ihn schon …«
    Er unterbrach sich. Aus dem Kopra-Schuppen war das laute Summen des Funkgerätes zu hören. Gleich darauf klang Al Cables Stimme auf. »Hallo, hallo, hier ruft Vuanu. Wir brauchen Hilfe.«
    Drake und Sorensen betraten die Hütte. Cable saß vor dem Funkgerät und hatte das Mikrophon in der Hand. »Mayday, Mayday – dies ist ein Notruf. Hier ruft Vuanu – wir brauchen . ..«
    »Was, zum Teufel, tust du da eigentlich?« schnappte Drake.
    Cable drehte sich um und schaute ihn an. Er schwitzte. »Ich funke um Hilfe, wenn du es genau wissen willst. Möglicherweise habe ich schon jemanden. Leider hat er noch nicht geantwortet.«
    Er stellte das Gerät neu ein. Aus dem Lautsprecher tönte eine gelangweilte britische Stimme. »Bauer nach E 4, habe ich richtig gehört? Warum versuchst du's nicht mal mit einer anderen Eröffnung?«
    Dem lauten Knistern der statischen Störungen folgte eine tiefe Baßstimme, die betont sagte: »Nun zieh schon, mein Lieber. Halt den Mund und zieh.«
    »Natürlich, natürlich«, erwiderte die britische Stimme. »Läufer nach D 3.« Drake kannte die Stimmen. Es handelte sich um zwei Amateurfunker. Der Brite besaß eine Plantage in Bougainville, und der andere führte einen Laden in Rabaul. Sie spielten jeden Abend eine Runde Schach auf der gleichen Frequenz.
    Cable tappte ungeduldig auf das Mikrophon. »Hallo!« sagte er. »Hier ruft Vuanu – wir brauchen …«
    Drake trat hinter ihn, nahm ihm das Mikrophon aus der Hand und setzte es vorsichtig ab.
    »Wir dürfen nicht um Hilfe rufen«, sagte er.
    »Was meinst du?« rief Cable. »Wir müssen doch …«
    Drake unterbrach ihn müde. »Sieh mal, wenn wir jetzt einen Notruf senden, wird jemand nach Vuanu kommen – ohne auf die Probleme vorbereitet zu sein, mit denen wir hier kämpfen. Der Quedak wird keine Mühe haben, sich unserer Retter zu bemächtigen und sie gegen uns einzusetzen …«
    »Wir könnten ihnen die Lage vorher schildern…«, sagte Cable zögernd.
    »Ihnen die Lage schildern? Ihnen was schildern? Daß ein Insekt die Insel beherrscht? Man würde uns für verrückt halten und uns einen Arzt schicken.«
    »Dan hat recht«, schaltete sich Sorensen ein. »Niemand würde uns glauben, ohne es selbst gesehen zu haben.«
    »Und bis wir einen Fremden in unsere Situation eingeweiht haben, ist es zu spät«, sagte Drake. »Eakins wußte, was er tat, als er uns davor warnte, einen Funkspruch abzusetzen.«
    Cable blickte ihn zweifelnd an. »Aber warum hat er verlangt, daß wir den Sender an Land bringen sollten?«
    »Damit er nach seiner Gefangennahme durch den Quedak keine Funksprüche mehr absetzen konnte«, erwiderte Drake. »Je mehr Leute sich hier herumtreiben, desto einfacher ist es für den Quedak. Wenn das Funkgerät jetzt in seinem Besitz wäre, hätte er schon längst um Hilfe gefunkt.«
    »Ja, du hast wahrscheinlich recht«, sagte Cable bedrückt. »Aber verdammt – mit

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