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Heyne Galaxy 14

Heyne Galaxy 14

Titel: Heyne Galaxy 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Judsons umformuliert werden sollte – etwa so: ›… derzeitig residierend in einer Lokalität mit Namen …‹ Nein, das ist es nicht. Einen Augenblick – hier: ›… Angeklagter an Ort und Stelle gewisse Äußerungen getan hat, zu denen die Behauptung gehört, daß Kläger befähigt und in der Lage sei, sich in den gastronomischen Genuß von Verdauungsorganen seiner Klienten zu setzen und eine derartige Gütlichtuung primär an die Stelle ökonomischer Subvention treten zu lassen …‹ Oh, sehen Sie sich das an, wie ich mich bei ökonomischen vertippt habe. O verdammt!«
    »Armes Kind«, sagte Maxwell und eilte ziemlich schnell um seinen Schreibtisch herum, ohne sich um die herumfliegenden Rechtsdokumente zu kümmern.
    Der erste Kuß, der zum Teil als Tröstung gedacht war, prallte von ihrer Nase ab. Der zweite, dessen Motive schon nicht mehr so leicht zu erklären waren, fand sein Ziel, wurde aber noch mit einer gewissen Amateurhaftigkeit ausgeführt.
    Auch die Affen schienen zu spüren, daß eine gewisse Krise in ihren persönlichen Beziehungen überwunden war.
    In diesen schicksalsschweren fünf oder zehn Minuten – Sheila und Maxwell hatten bald jedes Zeitgefühl verloren und merkten nichts – kamen drei Personen an der Bürotür vorbei – F. W. Bindle, der die Umarmung mit gemischten und nicht allzu freundlichen Gefühlen zur Kenntnis nahm, sein Vater, T. J. Bindle, der einen Augenblick anerkennend zuschaute, und schließlich der älteste Bindle, H. K. Bindle, dem nichts entging, der jedoch nur etwas sagte, wenn er es in Sätzen von mindestens zweihundertfünfzig Worten ausdrücken konnte.
    Das Ende einer Krise bedeutet normalerweise den Anfang einer neuen. Eine Woche nach dem ersten Auftritt seines Affen suchte mich Maxwell auf. Er war verwirrt und ärgerlich. Es kostete viel Zeit und eine halbe Flasche Bourbon, um ihm die Zunge zu lösen und ihn dazu zu bringen, seine Geschichte zusammenhängend zu erzählen. Während er ein Glas nach dem anderen leerte und düster vor sich hin starrte, war sein Schatten sehr unruhig. Ich hatte zuerst Schwierigkeiten, mir eine eigene Meinung zu bilden.
    Es geht das Gerücht, daß die Erscheinungen die Fähigkeit besitzen, das Sehvermögen eines Unbeteiligten zu beeinflussen, vielleicht mit Hilfe einer besonderen Strahlung. Ich war also geneigt, meinen Augen zu mißtrauen, als sich Maxwells Schatten erhob und im Badezimmer verschwand, während Maxwell einfach sitzen blieb.
    »Wir haben inzwischen eine Sache herausgefunden«, sagte er. »Er läßt es nicht zu, daß man etwas tut, was man grundsätzlich für falsch hält. Ich meine, er verhindert es nicht, aber er wird langsam immer größer und häßlicher, bis man es einfach nicht mehr aushält. Dabei geht es allein darum, was man selbst denkt, und nicht um die Ansichten anderer. Zum Beispiel das Fluchen. Ich habe nichts gegen ein befreiendes Wort zur rechten Zeit, und wenn ich einmal fluche, kümmert sich mein Affe nicht darum. Doch Sheila ist in diesem Punkt anders. Wenn sie sich einmal gehenläßt, entschlüpft ihr doch das eine oder andere kleine Wort… Du hättest ihren Affen sehen sollen! Mein Gott, einen solchen Anblick möchte ich nicht noch mal erleben. Sheila ist fast ohnmächtig geworden.«
    »Dein Affe ist also langsam – gewachsen?«
    »Ja, die ganze Woche schon. Wenn ihr verdammten Science-Fiction-Autoren doch nur endlich begreifen würdet…«
    »Bleiben wir beim Thema. Wie groß ist dein Schatt … Affe etwa im Augenblick?«
    »Siehst du das denn nicht?«
    »Leider nicht sehr deutlich, wie ich zugeben muß. Prost!«
    »Ist doch eigentlich ganz klar zu sehen. Was? Oh, Prost! Er dürfte etwa die Größe von zwei Gorillas haben und ist häßlicher als sonstwas.«
    »Und was ist mit Sheilas Affe?«
    »Etwa so groß wie ihre Oma mütterlicherseits.«
    »Und diese Oma war…»
    »Recht groß. Etwa von der Größe eines mittleren Grizzlybären.«
    »Und du bist der Meinung, daß dein Verhalten in dieser Woche…«
    »Da gibt es keinerlei Anstände. Wir haben uns gut betragen. Wenn ihr Science-Fiction-Leute endlich …»
    »Max, nun hör mal zu. Wir haben das Weltall nicht erfunden, sondern es war die ganze Zeit über da und macht mir ebensoviel zu schaffen wie dir. Bitte bleib beim Thema.«
    »Natürlich – so kann auch nur ein Mann reden, der keinen Affen hat. Na ja, wir sind neulich abend zum Fluß hinausgefahren und haben dort etwas geparkt, und ich muß zugeben, daß meine Gefühle mit mir

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