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HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405

HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405

Titel: HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: tina
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sind wir in visueller Reichweite?«
    »In acht Minuten.«
    »Na schön. Ich bin gleich bei Ihnen.«
    Ein Unglück kommt selten allein, dachte Janeway. Sie schnupperte an der Kaffeetasse, schloß die
    Augen, genoß das Aroma und trank noch einen Schluck. Köstlich. Ganz gleich, wie weit wir reisen -
    immer nehmen wir Anblicke, Gerüche und Aromen aus der Heimat mit. Sie hakte Neelix’ Speiseplan
    ab - gedünstetes Baba-Kraut? Matewai-Auflauf mit Sput? Gegrillter Thox? Halb geräuchertes Phu?
    Hoffentlich schmeckte es besser als es klang -, kontrollierte anschließend den Dienstplan und
    veränderte ihn für zwei Fähnriche, damit ihnen keine Doppelschicht bevorstand.
    Tasten klickten unter ihren Fingern, und auf dem Computerschirm erschien das Bild ihres Verlobten.
    »Ich bin bald wieder daheim«, versprach sie ihm leise
    Plötzlich schmeckte der Kaffee nicht mehr so gut wie zuvor. Janeway leerte die Tasse, stand auf und
    schritt zur Brücke, um mehr über das Arbuk-System herauszufinden.
    Kapitel 3
     
    Tom Paris konnte nicht anders: Aus den Augenwinkeln beobachtete er Marta Dvorak, während sie wie
    ein Automat ihren Pflichten nachkam. Sie war hübsch, hatte ein schmales Kinn mit hohen
    Wangenknochen und blaue, ausdrucksvoll blickende Augen. Doch sie lächelte nie. Toms bisherige
    Versuche, die junge Frau in ein Gespräch zu verwickeln, führten nicht zum erhofften Erfolg. Dvorak
    blieb reserviert und in einen Kokon der Verschlossenheit gehüllt. Nun, solche Gebarensmuster ließen
    sich bei vielen Besatzungsmitgliedern beobachten. Der Grund: Seit dem unfreiwilligen Transfer in den
    Delta-Quadranten hatten sie nicht viel zu lachen. Siebzigtausend Lichtjahre von zu Hause entfernt… Es
    schien kaum möglich zu sein, eine solche Strecke innerhalb eines Menschenlebens zurückzulegen. Des
    Nachts, allein in seiner Kabine, fühlte sich Tom Paris manchmal noch einsamer als im Gefängnis.
    Er atmete tief durch und konzentrierte sich wieder auf den Brückendienst. Ich habe die Freiheit
    zurückbekommen und trage wieder eine Starfleet-Uniform, dachte er. Die Vergangenheit ist ein
    abgeschlossenes Kapitel meines Lebens. Er hatte gebüßt, sich die vorzeitige Entlassung verdient.
    Erneut sah er zu Marta und fragte sich, ob sie an einem Picknick Gefallen finden würde. Er kannte
    einige Holo-Programme, die sich bestimmt eigneten, die junge Dame ein wenig aufzumuntern.
    »Captain auf der Brücke«, meldete Kim.
    Sofort glitt Toms Blick zu den Kontrollen. Zuerst die Pflicht, fuhr es ihm durch den Sinn. Er
    verdankt Janeway alles; sie hatte ihm eine zweite Chance gegeben. Wenn sie im Kontrollraum weilte,
    versuchte er immer, hundertzehn Prozent zu leisten.
    Paris hörte, wie sie hinter ihm im Kommandosessel Platz nahm. Unwillkürlich straffte er die
    Schultern und war bereit, Anweisungen entgegenzunehmen und unverzüglich auszuführen.
    »Irgendwelche Veränderungen?« wandte sich die Kommandantin an Chakotay.
    »Die Fernbereichsensoren…«, begann der Erste Offizier.
    Tom sah erneut zu Fähnrich Dvorak. Heute müssen hundertfünf Prozent genügen. Er hatte immer
    eine Schwäche für schöne Frauen gehabt, und an Martas Attraktivität konnte kein Zweifel bestehen.
    Er befeuchtete sich die Lippen. Ein Holodeck-Picknick war vielleicht genau das Richtige. Nicht nur
    für Marta Dvorak, sondern auch für ihn.
    13
    Kathryn Janeway nickte, als sie Chakotays Bericht entgegennahm. Er enthielt keine Überraschungen
    für sie, auch was die Theorie von der Raumstadt betraf. Chakotay und sie sahen die Dinge nicht nur
    aus der gleichen Perspektive, sondern gelangten auch zu ähnlichen Schlüssen. So etwas mußte nicht
    unbedingt ein Segen sein, konnte auch zu einem Fluch werden, insbesondere dann, wenn neue
    Erkenntnisse notwendig wurden. In diesem Fall bedeutete es: Sie würden erst Aufschluß gewinnen,
    wenn sie den Sperianer erreichten, von dem der Notruf stammte.
    Janeway rückte die Brückencrew in den Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit. Vorhin hatte Harry Kim
    Tom Paris beobachtet, dessen Blick wiederum Fähnrich Dvorak galt. Alle drei erweckten den
    Eindruck, für die Inspektion bereit zu sein: die Uniformen einwandfrei, das Haar gekämmt; alles so,
    wie es die Vorschriften verlangten. Janeway lehnte sich im Kommandosessel zurück und dachte über
    die subtilen Veränderungen in der allgemeinen Brückendynamik nach. Ein guter Captain bemerkte
    solche Dinge. Normalerweise wäre Tom jetzt ganz auf seine Arbeit konzentriert gewesen, was eine

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