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Hi, Society

Hi, Society

Titel: Hi, Society Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karolin Park
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treffen, fand sie, aber es war ja auch mehr als ungewöhnlich, dass er sie überhaupt für die Titelrolle in Betracht zog und das, wo sie ihn an jenem Abend dermaßen hatte abblitzen lassen. Ob er es bloß ein weiteres Mal bei ihr versuchen wollte? Sie warf einen letzten prüfenden Blick in den schwarz-glänzenden Klappspiegel ihres Chanel-Highlighters, ehe sie vorsichtig damit begann, die zart-schimmernde Textur auf ihren Augenlidern zu verteilen.
    Nein, sie mochte Harvey nicht besonders. Er hatte etwas Anzügliches, etwas Respektloses, etwas Boshaftes.
    Dennoch wusste sie, wenn es notwendig wäre, für diese Rolle mit ihm zu schlafen, so würde sie keinen Moment zögern. Dafür hatte sie zu viel investiert und ihre Augen würden dabei strahlen, wie die eines echten Hollywoodstars.

 
    Jungfrau
    24.8.–23.9.
     
     
    BERUF UND FINANZEN:
    Setzen Sie auf Sicherheit. Alles andere erzeugt Stress! Der Kosmos beschert Ihnen viele ungewöhnliche Ideen. Preschen Sie jetzt aber nicht unbedacht vor, sondern bleiben Sie auf dem Teppich. Nicht jeder ist von Ihren Plänen so begeistert wie Sie, gehen Sie deshalb diplomatisch vor.
     
    LUST UND LIEBE:
    Sie können aufatmen! Spätestens ab dem 30.07. steht Venus wieder auf Ihrer Seite und sorgt für pure Harmonie in der Partnerschaft. Sie haben keinen Grund zur Eifersucht. Singles aufgepasst: Sie treffen diese Woche eine Person, die Ihr Herz im Sturm erobern könnte. Überstürzen Sie aber nichts und nehmen Sie sich genug Zeit zum Kennenlernen.
     
    FITNESS & FEELING
    Sie neigen dazu, Ihre Kräfte zu überschätzen. Anstatt sich die Nächte in Klubs um die Ohren zu schlagen, wäre es besser, Sie würden sich zwischendurch auch mal ausruhen. Für die Seele ist jetzt alles gut, was Abwechslung und neue Inspiration bringt: ein unterhaltsamer Abend mit Freunden, Federball spielen im Park oder auch einfach auf dem Balkon ein gutes Buch lesen.

KAPITEL 11
     

    S
    ophie hatte völlig recht. Wenn sich auch nicht jedes  Problem lösen lässt, vergessen lässt es sich allemal. Wenn­gleich ich hiermit festhalten muss, dass ich das Wort ›Problem‹ seit heute höchstoffiziell aus meinem Wortschatz gestrichen habe und zwar ein für alle mal. Deshalb ist es auch überhaupt kein Problem für mich, dass dieses hochnäsige Gästelisten-Girl hier nun schon seit einer gefühlten Stunde ihr Chirurgen-Näschen rümpft und mir einen vernichtend-genervten Blick schickt, während sie die offensichtlich fehlerhafte Gästeliste in ihrer Bulgari-beringten Hand erneut auf meinen Namen prüft.
    »Weitzman«, überartikuliere ich erneut in ihre Richtung. »Schreibt sich wie der berühmte Schuhdesigner!«, füge ich hinzu und kann es kaum abwarten, einen dieser bestimmt herrlich erfrischenden Blüten-Cocktails zu schlürfen, welche von den in Lederhosen steckenden Barkeepern hinter einem verglasten Holzstoß gemixt werden. Daneben türmen sich bunt verzierte Minikuchen in silber-glänzenden Schubkarren. Es riecht nach frischem Heu und den herrlichen Wiesenblumen, die überall im Raum verstreut sind.
    »Sie standen unter Begleitung Sophie Schwarz.« Madame Gästeliste klingt mit einem Mal bedeutend freundlicher. »Deshalb konnte ich Sie nicht finden.«
    »Sehen Sie! Diese Studie hatte völlig recht mit ihrer Aussage. Für jedes Problem gibt es eine Lösung. Es ist wie mit dem Kerl, der diesen Kleber erfunden hat und völlig fertig war, weil er nicht richtig klebte, und als er kurz davor war, sich mit einer Flasche Moet und Schlafmitteln in St. Moritz das Leben zu nehmen (Okay, den Teil habe ich jetzt bloß dazu erfunden, damit die Geschichte ein wenig spannender wird), na da hat er diese fabelhafte Idee, den Kleber auf kleine Zettel aufzutragen und … Tada, das Post-it war erfunden. Ist das nicht faszinierend?« Mit diesen Worten greift Madame Gästeliste in eine mit farbenprächtigen Email-Blumen verzierte Schatulle und zieht ein aus bunten Bändern geflochtenes Armband mit einer silber glänzenden Schließe hervor. Ein kleiner zitronengelb-lasierter Schmetterling baumelt daran. Ich kann mich vor Begeisterung kaum halten, als ich es sehe. Es ist aus dem feinsten Leder, das ich je gesehen habe, es duftet nach Flieder. Als sie es mir um das Handgelenk bindet, erkenne ich in winzigen Lettern graviert meinen Namen.
    Als ich im Loungebereich angelangt bin, schnappe ich mir einen pinkfarbenen Drink mit lila Veilchen und nippe daran. Ich fühle mich erleichtert. Ich weiß jetzt, dass Erik und ich wie dieser

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