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Hi, Society

Hi, Society

Titel: Hi, Society Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karolin Park
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verständnislose Falten. »Aber die hat Ihr Bruder heute Morgen doch schon für Sie mitgenommen!«
    »Mein Bruder?«

KAPITEL 23
     

    »D
    ein Bruder?«, wundert sich Sophie einige Stunden darauf über den unerwarteten Familienzuwachs, während sie stirnrunzelnd das Foto auf meinem Handydisplay beäugt. »Der sieht ja richtig gut aus! Wieso hast du ihn mir all die Jahre vorenthalten?«
    »Weil ich ihn vor lebensgefährlichen Kamasutra-Stellungen beschützen wollte?«
    »Ha, ha!«, rollt sie mit den Augen.
    »Jetzt mal im Ernst.« Ich lege die Flugtickets auf dem Bett ab und lasse mich zu ihr auf den Boden sinken, wo sie noch immer konzentriert auf das Bild starrt.
    »Das ist der Verrückte. Weißt du noch? Der meine Schuhe fotografieren wollte.«
    »Der Peeptoe-Paparazzo? Du denkst, dass er sie hat?«
    »Mr. Absatz war nicht ganz sicher, sein Gucci-Sandalen-Gedächtnis funktioniert besser als jenes für Gesichter«, werfe ich ein, während ich mich erneut vom Boden aufrapple und damit beginne, meinen Koffer weiter zu packen.
    »Du solltest ihn verklagen. Er hätte sie ihm gar nicht erst geben dürfen!«
    »Aber er hatte den Abholschein«, erinnere ich sie.
    »Einen gefälschten?«
    Ich nicke und stelle meinen traumabesetzten Schuhkoffer von letzter Nacht zu dem ersten fertig gepackten Koffer neben dem Bett.
    »Woher wusste er die richtige Abholnummer?«
    »Wenn ich das bloß wüsste«, sage ich, während ich alles Mögliche in den Koffer schmeiße und meine grauen Zellen Überstunden machen, als mir plötzlich der Gedanke kommt.
    »Die waren in meiner Wohnung! Klar doch! Deshalb lag der Abholzettel am Boden, als ich zur Tür hereinkam – und dieser Duft nach Männerparfum, genau der gleiche wie in Maries Wohnung.«
    »Wer die?«, unterbricht Sophie und wirft mir einen ahnungslosen Blick zu, während sie meine Hawaii-Beach-Bikinis farblich sortiert.
    »Na diese Russen!« Ich zische hinüber zur Kommode neben dem Bett.
    »Damals in Maries Wohnung. Die haben den hier gesucht«, sage ich, während ich nachdenklich meine schwarz-lackierte chinesische Holzschatulle öffne und vorsichtig den lose funkelnden Diamanten heraushole. »Und seine lieben Freunde!«, füge ich aufgeregt hinzu.
    »Die wussten, dass sie wertvoll waren!«, füge ich nachdenklich hinzu und beobachte Sophie, wie sie verwundert die große Besteckbox aus der Dorotheumtasche neben dem Schreibtisch hervorzieht. »Fragt sich nur, weshalb Marie sich die Mühe macht, die Steine auf ihren Schuhen zu verstecken? Und warum sie mir derart wertvolle Schuhe einfach so überlässt?«
    »Besteck?«, Sophie wirft mir einen fragenden Blick zu. »Keine Angst. Ich schenke es dir nicht zur Hochzeit! Habe ich aus dem Dorotheum!«, erkläre ich abwesend und da regt sich etwas in meinem Gehirn. »Das Dorotheum!«, springe ich unter Sophies überraschtem Blick erfreut auf. »Da waren Rechnungen in Maries Wohnung. Sie hat all diese Diamanten ersteigert!«
    »Ersteigert? Niemals!« Sophie schüttelt ungläubig den Kopf. »Woher sollte sie die Kohle dafür nehmen?« Sie rollt gelangweilt die Augen. »Das sind doch alles bloß irgendwelche Hirngespinste. Wir haben keinen einzigen Beweis und –«
    Sie bricht ab.
     
    »Versprich mir, dass du nicht ausflippst?«, sagt sie nach einer kurzen Pause, ich nicke aufgeregt und sie lehnt sich verschwörerisch zu mir vor.
    »Ich kenne den Peeptoe-philen. Ich bin in ihn reingerannt.«
    »Wie reingerannt?«
    »Als ich morgens aus der Tür lief.« Sie atmet schwer aus. »Ich hatte einen One Night Stand mit diesem Orlow.«
    »Marie von Stettens Ex?«
    Sie nickt und ich versuche mich derweil in meiner Vorstellung in grünes Licht zu hüllen, oder war es blaues. Scheiß drauf, hilft sowieso nicht!
    »Du warst mit der russischen Mafia im Bett?«, kreische ich, als ich meine Stimme wiedergefunden habe. »Oh mein Gott!«
    »Das habe ich auch geschluchzt!«
    Hä! Ich verstehe die Welt nicht mehr.
    »Dann war er gut!«, echauffiere ich mich weiter und sie schüttelt sogleich den Kopf. »Er war Mr. Fucking Fabelhaft!«
    Okay, jetzt verfalle ich hochoffiziell in Panik.
    »Sag mal, spinnst du!«
    »He! Massimo ist zuerst fremdgegangen. Mein One Night Stand war bloß eine natürliche Reaktion darauf«, tut Sophie beleidigt.
    »Eine natürliche Reaktion!«, schnappe ich vergeblich nach Luft. »Darf ich dich daran erinnern, dass du, als du das letzte Mal eine sogenannte«, ich zeichne mit meinen Fingern imaginäre Anführungszeichen in die Luft,

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