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Hide (German Edition)

Hide (German Edition)

Titel: Hide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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Aber wieso hier? Wieso jetzt?
    »Ich hole Sam«, sagte Dani und lief zur Tür.
    Ich versuchte, sie aufzuhalten, stolperte aber und taumelte vorwärts.
    Das Geräusch von Papier, das über Papier schabt.
    Eine Stimme.
    »Wie lange bleibst du?«
    Die Frage hallte in meinem Kopf wider. Es war meine Stimme, ich hatte sie gestellt.
    »Nur heute Nacht«, antwortete Dani.
    Das Flashback überwältigte mich, das Motelzimmer und der Reinigungsmittelmief verblasste, abgelöst von dem Geruch nach Kiefern, Blumen und etwas Rauchigem.
    Wir waren in einem Schlafzimmer. Meinem, vermutete ich. In meinem früheren Zuhause. Meinem alten Leben.
    Ich saß im Schneidersitz auf dem Bett und Dani neben mir.
    Ich schien zu schmollen, denn Dani lachte und streifte mir die Haare hinter die Ohren. »Nicht traurig sein, Spatz.«
    »Ich mag es nicht, wenn du weg bist. Papa ist gemein zu mir und Mama sagt oder tut nie etwas. Und es ist total langweilig.«
    Dani versteifte sich. »Papa ist gemein zu dir? Was macht er denn?«
    »Keine Ahnung. Er schreit viel rum.«
    »Hat er …« Ihre Stimme brach. »Hat er dich wieder geschlagen?«
    Ich sah sie fragend an. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass er mich je geschlagen hatte. Deshalb antwortete ich: »Nein. Ich glaube nicht.«
    Dani entspannte sich wieder und atmete auf. Sie legte den Zeigefinger über den Daumen und schob mir beides unters Kinn. »Ich komm dich holen, ich versprech’s dir. Du musst dich nur noch ein bisschen gedulden.«
    »Ich will mich aber nicht gedulden.«
    »Es dauert doch nicht mehr lange. Sam wird mir helfen, dich hier rauszuholen. Das wird ein Abenteuer.«
    Das heiterte mich auf, ich strahlte. »Kommt Nick auch mit?«
    Dani verdrehte die Augen. »Warum willst du denn, dass dieser Muffelkopf mitkommt?«
    »Keine Ahnung.« Ich zupfte an der Decke herum, auf der wir saßen. »Er ist nett zu mir. Er hat mir gezeigt, wie man die hier macht.« Ich zeigte ihr ein Stück Papier, das zu einem Vogel gefaltet worden war. »Das hat ihm seine Mutter beigebracht.«
    Dani hielt den Vogel an seinem spitzen Schwanz. »Der ist von ihm? Na, vielleicht sollten wir ihn dann wirklich mitnehmen und dazu bringen, ein Boot für uns zu falten, mit dem wir das Meer überqueren können.«
    Jetzt verdrehte ich die Augen. »So ein Quatsch, das würde doch untergehen.«
    Sie lachte und strich mir übers Haar. »Man kann nie wissen. Alles ist möglich, Spatz, wenn du’s dir nur doll genug wünschst.«
    * * *
    Mein Kopf rummste gegen etwas Hartes. Ich öffnete die Augen und sah Sam, der sich über mich gebeugt hatte. Ich war gegen sein Knie gestoßen, er hielt meinen Kopf in seinem Schoß. »Na du«, sagte er.
    »Was ist passiert?«, fragte ich benommen.
    »Du bist ohnmächtig geworden.« Er deutete kurz mit dem Kinn zur gegenüberliegenden Seite des Zimmers. Ich richtete mich so weit auf, dass ich dort Dani und die anderen erkennen konnte. Misstrauen lag auf Sams Gesicht.
    Ich schüttelte den Kopf, um ihm zu verstehen zu geben, dass Dani mir nichts getan hatte.
    Cas saß neben mir auf dem Bett und legte mir eine Hand aufs Bein. »Ich wollte dich eigentlich Mund-zu-Mund-beatmen, aber Sam hat das abgelehnt. Ich kann mir nicht erklären, warum, schließlich hab ich versprochen, die Zunge wegzulassen.«
    Ich kicherte. Sam legte die Stirn in Falten und entfernte dann Finger für Finger Cas’ Hand von meinem Bein. »Ich bin mir sicher, Anna weiß deine Fürsorge zu schätzen«, sagte er, »aber mit ihrer Atmung war schließlich alles in Ordnung.«
    Cas zuckte mit den Schultern. »Nebensächlich.«
    Ich schielte zu den Neuen und fragte mich, ob ich nun in ihren Augen als schwach galt. Das hätte mir alles andere als gefallen. Aber die beiden Jungs, die sich das Nebenzimmer mit Cas und Nick teilten, schauten mich nicht einmal an. Sie waren gebannt in eine Zeitschrift vertieft, auf deren Titelblatt ein Rennwagen abgebildet war, auf dessen Motorhaube sich eine spärlich bekleidete Frau rekelte.
    Greg berichtete Dani gerade von seinem plötzlichen Verlangen nach Hamburgern.
    Wenn sie mich für schwach oder bemitleidenswert hielten, dann zeigten sie es nicht. Oder zumindest noch nicht.
    »Brauchst du was?«, fragte Sam.
    »Keine Ahnung.« Ich rieb mir die Schläfe. »Ich hab fürchterliche Kopfschmerzen. Vielleicht wäre …«
    Nick warf mir kommentarlos eine Schachtel Schmerztabletten zu. Cas brachte mir ein Glas Wasser.
    »Danke euch«, sagte ich, bevor ich die Schachtel ungeduldig aufriss und zwei

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