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Hide (German Edition)

Hide (German Edition)

Titel: Hide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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du Blödmann.«
    »Mir geht’s gut«, sagte ich erneut, noch immer zitternd.
    Die Jungs wechselten einen Blick.
    »Dani darf nichts davon erfahren«, sagte Cas.
    Nick zog sein T-Shirt über. »Genau das habe ich auch gerade gedacht.«
    Ich schaute zu den beiden auf. »Wieso nicht?«
    »Die würde uns umbringen«, antwortete Cas und rubbelte sich mit einem Handtuch die Haare trocken. »So was von umbringen. Und dann gleich noch mal.« Er beugte sich zu mir herunter und wurschtelte mir durchs Haar. »Es gibt einfach nichts, was sie nicht für ihren kleinen Spatz tun würde«, sagte er.
    * * *
    Wir kamen zum Stehen. Ich öffnete die Augen, wurde sofort von Sonnenlicht geblendet und drückte mich in eine aufrechte Sitzposition. Etwas spannte über meiner Brust. Ein Sicherheitsgurt. Aus den Lautsprechern drang leise Countrymusik ins Fahrzeug.
    Dani saß hinterm Steuer.
    »Hallo«, sagte sie.
    Alles in mir verkrampfte sich. »Wo sind wir?«
    »Du bist in Sicherheit.«
    »Wo ist mein Dad? Und die Jungs?«
    »Auch in Sicherheit.«
    In meinem Kopf hämmerte es, am schlimmsten jedoch knapp oberhalb des linken Auges. Ohne nachzudenken hob ich die Hand und zuckte zusammen, als meine Finger auf eine Beule trafen. Sofort ließ ich die Hand wieder sinken und hatte nun getrocknetes Blut an den Fingern. Mir drehte sich der Magen um und ich musste mir auf die Lippe beißen, um den Brechreiz zu unterdrücken.
    Das war ganz sicher eine Gehirnerschütterung. Mein Dad hatte mir eine Gehirnerschütterung verpasst.
    »Wohin fahren wir?«, machte ich einen erneuten Versuch.
    »An einen sicheren Ort.« Dani setzte den Blinker und bog ab.
    »Warum hast du uns verraten?«, fragte ich, um sie abzulenken, während ich mir einen Überblick verschaffte.
    Ich war unbewaffnet. Ich war verletzt. Ich hatte keine Ahnung, wo wir waren. Oder wo die Jungs waren.
    Erst brauchte ich Informationen, dann würde ich handeln.
    »Ich habe euch nicht verraten«, antwortete sie, Traurigkeit lag in ihrer Stimme. »Ich habe nur getan, was ich tun musste, um dich zu befreien.«
    Sie bog nach links ab. Lagerhäuser und Fabrikgebäude säumten die Straße. Streusplitt knirschte unter den Reifen.
    »Um mich von wem zu befreien?«
    »Der Sektion.« Sie steuerte den Wagen auf den Parkplatz, der hinter einem dreistöckigen Backsteinbau lag, an dessen Wand in alten, verblichenen Buchstaben WATCHCASE stand. Große Fenster erstreckten sich an einer anderen Seite des Gebäudes.
    Dani stieg aus und nahm den Autoschlüssel mit. Ich blickte mich schnell im Wagen nach irgendetwas um, das ich als Waffe nutzen könnte, doch das Auto war völlig leer.
    Unbeholfen fummelte ich am Türgriff herum und fiel dann fast aus der Tür, als sie endlich aufging. Sofort stand Dani parat, hielt meinen Arm.
    »Ist alles in Ordnung?« Besorgnis lag auf ihrem Gesicht.
    Ich wog meine Antwortmöglichkeiten ab. Ich konnte lügen und behaupten, es ginge mir gut, wenn ich jedoch wahrheitsgemäß sagen würde, dass ich große Schmerzen hatte, hielt sie mich vielleicht für wehrlos. Dann konnte ich sie zu einem späteren Zeitpunkt unter Umständen überrumpeln.
    Mit leichtem Stirnrunzeln fuhr ich mir mit dem Finger an die Beule über dem Auge. »Nicht so wirklich.«
    »Ich gebe dir was, wenn wir drinnen sind.« Ich ließ mich ein bisschen mehr hängen, sodass sie mich noch fester packte. »Wir sind fast da.«
    Sie führte mich um das Gebäude herum zu einer Doppeltür, die in einer Wandnische verborgen lag. Mintgrüne Farbe blätterte von den Rändern her ab. Die Tür war nicht verschlossen, wir konnten ungehindert hinein.
    »Wo sind wir hier?«, fragte ich.
    »Das ist ein Labor. Ich hab hier mal gearbeitet.«
    So ein Labor hatte ich noch nie gesehen. Die Flure waren schmutzverkrustet, an den Decken und in allen Ecken hingen Spinnweben. Die Wände waren mit Graffiti in allen erdenklichen Farben übersät. Dieses Gebäude stand eindeutig leer, der Wind pfiff durch die zerschlagenen Fenster.
    »Hier«, sagte Dani und kam mit mir vor einer Bürotür zum Stehen, an der ein Schild mit der Aufschrift KREDITORENBUCHHALTUNG hing.
    Sie tippte mit dem Finger gegen eine kleine silberne Platte und schon kam ein kleiner Monitor aus der Wand. Sie legte ihre gesamte Hand auf die grün leuchtende Scheibe, woraufhin ihr Handabdruck gescannt wurde.
    Da sie die Prüfung offenbar bestanden hatte, öffnete sich mit einem Zischen die Tür und ein Mann – ein komplett uniformierter Agent – trat heraus.
    »Guten Tag, Ms

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