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Hide (German Edition)

Hide (German Edition)

Titel: Hide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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war gar nicht so unwahrscheinlich, dass er sich darauf einlassen würde.
    Dabei war absolut nicht damit zu rechnen, dass Will mich und die Jungs laufen lassen würde. Unsere Freiheit war nicht der Preis, den er für die Akten zahlen wollte.
    Ich wandte mich an Dani. »Das werde ich dir niemals verzeihen. Niemals.« Ich ballte die Hände zu Fäusten. »Wenn wir hier rauskommen, kannst du dich verstecken, wo du willst. Ich werde dich finden und zur Strecke bringen, das schwöre ich. Und diesmal bleibst du tot.«
    Hinter mir wurde die Tür aufgestoßen. Ein Agent kam hereinmarschiert, ein Gewehr auf dem Rücken. Ihm folgte ein weiterer Mann, ein Mann, den ich kannte. Greg.
    »Greg«, sagte ich zögerlich. »Anna, weißt du noch? Bist du …« Bist du da drin , hätte ich am liebsten gefragt, doch es klang einfach so dumm.
    »Gib dir keine Mühe«, sagte Dani. »Er wurde aktiviert und so wird er bleiben, bis er seine Mission erfüllt hat.«
    Ich leckte mir über die Lippen. »Und die wäre?«
    »Sam, Nick und Cas zu töten«, antwortete Will, während er eine nicht weiter gekennzeichnete Tür an der hinteren Wand seines Büros öffnete. »Verständigt mich, wenn sie ankommen«, sagte er.
    Greg und der andere Agent hakten sich bei mir unter und rissen mich von den Füßen, ehe ich reagieren konnte. Ich trat und schlug um mich. »Nein! Greg! Bitte, hör doch!«
    »Nicht mehr lang, dann ist das alles vorbei«, versprach Dani. Sie schniefte und wischte sich mit dem Handrücken über die Nase. »Morgen um diese Zeit kannst du dich an nichts mehr erinnern. Dann ist es, als wären wir nie getrennt gewesen.«
    Die beiden Männer trugen mich durch die Tür. Ich trat nach dem Agenten zu meiner Linken, nach Greg zu meiner Rechten, doch der Schwung reichte einfach nicht, um irgendwas auszurichten.
    Sie brachten mich durch einen Korridor in einen winzigen Raum und schlossen und verriegelten dann die Tür hinter mir. Ich hämmerte mit den Fäusten dagegen, bis ich total erschöpft war und meine Hände taub.
    Dann sackte ich in der Ecke auf dem Bett zusammen und weinte mich in den Schlaf.

26
    Unbestimmte Zeit später stupste mich jemand an, um mich aufzuwecken. Noch schlaftrunken und mit schweren Augenlidern fiel es mir nicht gerade leicht, zu erkennen, wer das war. Dann setzte ich mich abrupt auf, rieb mir den Schlaf aus den Augen und schaute noch einmal.
    Riley.
    »Morgen«, sagte er. »Wir haben eine Aufgabe für dich.« Er wedelte mit den Fingern und zwei Agenten kamen in das Zimmer.
    »Was für eine Aufgabe?«, fragte ich.
    Niemand antwortete mir.
    Sie wuchteten mich aus dem Bett und hinaus auf den Flur. Riley führte uns an. Ich hatte seit einer gefühlten Ewigkeit nichts gegessen, weshalb ich zu erschöpft war, mich überhaupt zu wehren. Und nach der Dicke meiner Zunge und der Trockenheit in meinem Mund zu urteilen, war ich auf dem besten Wege zu dehydrieren.
    Nach mehrmaligem Abbiegen blieb Riley endlich vor einer Stahltür stehen und entriegelte sie mit einer Schlüsselkarte, woraufhin sie aufschwang. Der dahinterliegende Raum war einfach gehalten, Wände und Boden bestanden aus grauem Ziegelstein. Ein einzelner Klappstuhl stand in der Mitte.
    Die Agenten zerrten mich hinein, und erst als ich durch die Tür kam, wurde mir bewusst, dass der Raum gar nicht leer war.
    Am anderen Ende hatten sie Sam mit den Armen an die Decke gekettet. Seine Handgelenke steckten in engen Fesseln. Als er mich sah, rasselten die Ketten, weil sich jeder Muskel seines Körpers anspannte. Er war barfuß, trug kein Hemd, sondern nur eine schwarze Hose.
    Oberkörper, Arme und Gesicht waren von blauen Flecken übersät. Eine Platzwunde auf seiner Wange war von getrocknetem Blut bedeckt.
    Sie wollten ihn vor meinen Augen weiter foltern, nahm ich an. Damit ich ihnen verriet, wo die Akten waren. Oder der Speicherstick.
    Am meisten beängstigte mich der Gedanke, dass sie damit Erfolg haben könnten. Dass ich mich kein bisschen zur Wehr setzen würde und Sam so erfahren musste, was für ein elender Feigling ich war.
    Die Agenten drückten mich auf den Klappstuhl, fesselten mir hinter der Rückenlehne die Hände, banden meine Füße an den Stuhlbeinen fest. Während dieser ganzen Prozedur ließen Sam und ich uns nicht aus den Augen.
    Wir würden das hier durchstehen, oder etwa nicht?
    Es tut mir leid , formte ich mit den Lippen.
    Das war alles meine Schuld.
    Weil ich an ihm gezweifelt hatte.
    Weil ich den falschen Leuten und den falschen Behauptungen geglaubt

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