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Titel: Hide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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Therme zündete. »Gib ihr zehn Minuten, dann sollte es warm werden.«
    »Danke. Und das meine ich ganz ehrlich.«
    Er sah mich an und auf seinem Gesicht lag eine Mischung aus seinem quasi voreingestellten finsteren Blick und etwas Sanfterem, fast Mitfühlendem. Weil er nichts sagte, machte ich mich auf die Suche nach einem Schrank, um der unangenehmen Stille zu entgehen. Ich wollte mal sehen, ob es irgendwas gab, womit ich mich zudecken konnte, bis die Heizung ihren Dienst tat.
    Unter einem der Betten fand ich eine Tasche mit einer alten Fleecedecke. Nachdem ich sie gründlich ausgeschüttelt hatte, wickelte ich sie mir um die Schultern, ging zurück und ließ mich damit auf die Couch plumpsen.
    Schon viel besser.
    Es dauerte vielleicht zehn Minuten, bis mir der Kopf schwer wurde und mir die Augen zufielen.
    »Schlaf ruhig«, sagte Nick. »Ich halte die Stellung.«
    »Sicher? Das macht dir nichts aus?«
    Er schüttelte den Kopf. »Außerdem sind wir doch hier, damit du schlafen kannst.«
    »Und du?«
    Nick schob einen Stuhl an eins der vorderen Fenster und öffnete die Vorhänge weit genug, dass er hinausschauen konnte. »Ich komm schon klar.«
    »Ganz sicher? Ich könnte auch die erste …«
    »Anna.« Ein Blick von ihm reichte, mich zum Schweigen zu bringen. »Schlaf jetzt.«
    »Also gut«, sagte ich, weil ich auch wirklich erschöpft war. Ich legte mich hin, kringelte mich ein und zog die Decke fest um mich.
    Es dauerte nicht lange, bis ich eingeschlafen war.

21
    Als ich wieder wach wurde, schwirrten mir noch die Reste einer alten Erinnerung durch den schläfrigen Kopf, aber sie blieben ungreifbar, wie ein Wort, das einem auf der Zunge lag. Es war da, man spürte es, erkannte es schemenhaft, nur die Details nicht, genau die Details, die alles ausmachten.
    Was immer das für eine Erinnerung gewesen war, ich wusste auf Anhieb, sie hatte eine wichtige Bedeutung gehabt, weshalb ich mich fluchend aufsetzte.
    Nick schaute grimmig zu mir herüber. Er hing gekrümmt auf dem Stuhl vor dem Fenster und hielt eine offene Bierflasche in der Hand. Seine Haare waren noch strubbeliger als sonst. Ich fragte mich, ob er sich überhaupt mal gerührt oder die ganze Zeit dort gesessen hatte, während ich schlief. Zumindest um das Bier irgendwo aufzustöbern, musste er mal aufgestanden sein.
    Er wirkte mehr als erschöpft.
    Ich stellte die Füße auf den Boden und rieb mir die Augen. »Ich glaube, ich hatte noch ein Flashback.«
    »Kannst du dich erinnern, wer darin vorkam?«
    Die Formulierung ließ mich stutzen. Fragte er das, weil er wissen wollte, ob er darin vorgekommen war? Und da er Teil von so vielen meiner Erinnerungen war, bestand eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass er auch diesmal eine Rolle gespielt hatte.
    »Nein, nicht mit Sicherheit«, sagte ich, denn das war die einfachste Antwort. »Aber da war …«
    Blut. Ich verstummte und starrte auf meine Hände. Ich konnte förmlich die warme Flüssigkeit zwischen den Fingern spüren. Hier, in der Gegenwart, waren meine Hände blass, spröde und an einem Knöchel wegen der Kälte aufgerissen. Nicht blutbedeckt, aber das Gefühl war überwältigend. Da hätte sich genauso gut wirklich Blut unter meinen Fingernägeln sammeln und mir die Arme entlanglaufen können.
    Ich versuchte, die Vorstellung abzuschütteln.
    Vielleicht wurde ich ja verrückt.
    »Was ist?«, wollte Nick wissen.
    »Nichts.« Ich stand auf. »Wo ist denn hier das Bad?«
    Er nickte den Flur hinunter. »Zweite Tür rechts.«
    »Ist das Wasser angestellt?«
    »Ja.«
    Ich machte die Badezimmertür hinter mir zu, schloss ab und ging erst mal aufs Klo. Nachdem ich mir Hände und Gesicht gewaschen hatte, warf ich einen Blick in den Spiegel.
    In meinem Kopf hämmerte es. Die Augen brannten tief in ihren Höhlen. Wann würde sich mein Leben je normalisieren? Wann würde ich mich schlafen legen können, ohne fürchten zu müssen, dass mitten in der Nacht jemand einbrach, um mich zu holen? Und morgens aufwachen, ausgeschlafen und erfrischt aussehen und einem ganzen Tag entgegensehen, der sich mit all seinen Möglichkeiten vor mir erstreckte?
    Ich seufzte und drehte den Wasserhahn auf, um mir noch mal warmes Wasser ins Gesicht zu spritzen, als meine Sehkraft plötzlich wieder aussetzte. Sie kehrte mit einer schnellen Abfolge von Blitzen zurück, so als würde ich in grelles Licht gucken und die Augen ganz schnell auf- und zumachen.
    Ich kniff sie zu und presste mir mit den Fäusten gegen die Schläfen.
    Ein Schrei. In

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