Hier ist was faul!
werde ihnen die Probe besorgen.« Dann wandte sie sich an mich. »Entschuldigung, aber ich muss unten beim Eingang etwas erledigen. Ich bin gleich zurück.«
Während ich wartete, ging hinter mir ein Mann vorbei, der einen Handwagen schob, auf dem Kisten gestapelt waren. Sie kamen mir bekannt vor. Ich stand auf und steckte die Nase aus der Tür. Der Mann ging den ganzen langen Gang bis zum Ende hinunter und dann durch eine Tür. Kurz darauf kam er mit dem leeren Wagen zurück.
»Was war das?«, fragte ich ihn, als er an mir vorbeiging.
»Überflüssiges Zeug«, sagte er.
Noch bevor ich weiterfragen konnte, kam Dr. Cushing zurück.
»Dann sehen wir uns mal diesen Arm an«, sagte sie.
Ich setzte mich wieder. Sie untersuchte meinen Arm mit einem riesigen Vergrößerungsglas, schabte dann eine kleine Hautprobe ab und gab sie in ein Glasröhrchen. »Keine auffällige Reaktion«, sagte sie und tippte einige Anmerkungen in einen Laptop.
Danach machte sie mit mir einen Hörtest. »Besser als normal«, meinte sie. »Wie ich erwartet hatte.«
»Hä?«
»Du hast ein besonders empfindliches Gehör. Die meisten Menschen hören dieses Störgeräusch nicht, das entsteht, weil Blut durch ihren Kopf fließt. Doch dadurch werden einige Geräusche überdeckt. Da dein Blut aber nicht fließt, kannst du besser hören.«
»Das ist ziemlich cool.« Der Liste meiner Fähigkeiten fügte ich Supergehör hinzu. Vielleicht konnte ich dadurch besser Menschen finden, die um Hilfe rufen.
Sie führte eine Reihe weiterer Tests durch und sagte dann: »Das reicht für eine Sitzung. Bis morgen.«
Ich stand auf und ging zum Fahrstuhl. Ich stellte fest, dass sie mir nicht angeboten hatte, mich dorthin zu begleiten. Sie schienen mir zu vertrauen.
Als ich gerade um die Ecke bog, um mich mit Abigail und Mookie zu treffen, sah ich zwei weitere Vögel, die unkontrolliert herumflogen. Einer schlug in ein Haus ein. Der andere wollte auf einer Telefonleitung landen, verfehlte sie aber meterweit. Das war mehr als seltsam, aber ich hatte Wichtigeres im Kopf.
»Erinnerst du dich an den Chemiebaukasten, den dir deine Mutter mitgebracht hatte?«, fragte ich, als ich bei ihnen ankam.
»Meine Mom hat mir dreizehn Chemiebaukästen mitgebracht«, sagte Abigail. »Vierzehn, wenn man den mitzählt, bei dem alle Flaschen leer waren. Sie durchstöbert doch alles. Seit wir in das Motel gezogen sind, hat sie sich jedoch gut gehalten.«
»Das war gleich nachdem wir im Wald wandern waren«, sagte ich. Ich erinnerte mich sehr gut an das Ganze. Das war zu der Zeit, als Abigail versucht hatte, ein Heilmittel für mich herzustellen. »Kleines Genie?«
»Ah, den meinst du. Stimmt. Der Chemiebaukasten für das kleine Genie . Ich habe ihn sofort weggeworfen. Er war total gefährlich. Da waren Radium und Quecksilber drin!«
»Richtig – du hast uns erzählt, dass er gefährlich ist. Das Problem ist, dass ich glaube, beim BUM einen ganzen Stapel davon gesehen zu haben. Sie haben die Kästen in eine Art Lager gebracht.«
»Das ergibt keinen Sinn«, sagte Abigail. »Was war noch in dem Raum?«
»Keine Ahnung«, antwortete ich. »Ich hatte keine Gelegenheit, einen Blick reinzuwerfen.«
»Das ist nicht gut«, befand Abigail. »Wir müssen herausfinden, was sie darin aufbewahren. Das könnte uns helfen, herauszubekommen, was das BUM tatsächlich macht. Es ist Zeit, die Spione auszuspionieren.«
In dieser Nacht verbrachte ich geraume Zeit mit Zeichnen. Das war zwar nett, aber ich glaubte nicht, dass es das richtige Hobby für mich war.
Während ich am nächsten Morgen mein Müsli hin- und herschob, hörte ich meinen Magen knurren.
»Jetzt bekommst du noch richtig Appetit«, sagte Mom begeistert.
»Aber mächtig«, antwortete ich. Ich hoffte, dass sich die ganzen Chicken Wings beeilen und breiig genug werden würden, um sie aus mir rauszudrücken. Mit meiner unter den Bauch geschobenen Hose sah ich superdämlich aus. Wenigstens wurde die Ausbeulung irgendwie durch mein T-Shirt verborgen.
Den ganzen Dienstag war das Einzige, woran ich denken konnte, dass ich zum BUM gehen und laut Abigail auf eigene Faust ein bisschen spionieren musste.
Als ich dort ankam, war Dr. Cushing schon auf meine zweite Sitzung vorbereitet. Diesmal erzählte ich ihr alles, was sich seit meiner Verwandlung verändert hatte. Ich zeigte ihr, dass ich nicht mehr atmen musste.
»Sehr nützlich«, bestätigte sie. »Im Bereich zwischen diesem Phänomen und der niedrigen Körpertemperatur gibt es
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