Hier ist was faul!
werden. Wenn sie sich um meine Knochen gekümmert hatten, konnte ich der Welt berichten, was das BUM tat. Das würde sie für immer ausschalten.
15
EIN PAAR FLIEGEN DAZU?
»Was denkst du, wie lange wir noch Ringen haben?«, fragte Adam, als wir am Mittwoch zum Sportunterricht gingen.
»Für immer, hoffe ich«, sagte Ferdinand. »Es ist das erste Mal, dass ich bei Sport nichts abbekomme.«
»Gutes hält nie lange«, meinte Mookie. »Wahrscheinlich müssen wir als Nächstes irgendwas Blödes wie Squaredance mit den Mädchen oder so machen.«
»Eher würde ich mir die Arme ausreißen«, sagte Adam.
Mookie und ich sahen einander an, schwiegen aber.
Als wir in der Sporthalle angekommen waren, sagte Mr Lomux: »Ich habe hervorragende Nachrichten für euch. Weil diese Klasse beim Ringen so fantastisch abgeschnitten hat, habe ich einen Schaukampf an der Highschool organisiert. Das war eine Heidenarbeit, aber es hat mir nichts ausgemacht. Ihr werdetgleich nach dem Wettkampf der Schulmannschaft am Samstagabend ringen. Und das ist erst der Anfang.«
»Cool«, meinte Adam. »Die haben eine super Sporthalle.«
»Nach den Regeln der Ravens !«, schrie Rodney.
»Das hört sich gefährlich an«, sagte Ferdinand.
Mookie seufzte: »Das war’s dann mit dem Wochenende.«
»Ich habe den ganzen Schulausschuss eingeladen, auch zu kommen«, sagte Mr Lomux. »Ich will, dass sie den verblüffenden Fortschritt sehen, den ihr dank meiner Trainingsmethoden gemacht habt. Ich erwarte von euch Herausragendes.«
Er zeigte direkt auf mich. »Wenn sie sehen, wie ich euch Kids geschliffen habe, um diese Form zu erreichen, kann ich alles von ihnen verlangen, was ich will. Wir werden die fantastischste Sporthalle im ganzen Bundesstaat bekommen. Ich werde euch alle zu Meistersportlern machen. Wir werden nicht beim Ringen aufhören. Wir werden das für jede Sportart machen.«
Als den Schülern die volle Bedeutung seiner Worte bewusst wurde, schien ein Teil der Begeisterung auf der Tribüne zu schwinden. So sehr die Mehrheit es wohl genießen würde, vor einer Zuschauermenge zu ringen, so sehr hörte sich der Rest an, als würde es eine Riesenqual werden.
Das Ganze vergaß ich völlig, als beim Mittagessen plötzlich der Fliegenschwarm einfiel. Zuerst hörte ich nur Schreie. Dann sprangen einige Schüler von einem anderen Tisch auf und begannen, in der Luft nach Fliegen zu klatschen.
Scheinbar Hunderte Fliegen drängten in die Kantine. Sie flogen auf unseren Tisch zu. Ich war kurz davor, draufzuschlagen, als ein Pulk Fliegen vor mir landete. Ich starrte ihn an. Die Fliegen hatten ein Wort geformt.
N ATHAN!
Sie flogen auf und landeten wieder.
DRINGEND!
Ich sah aus dem Fenster. Auf der anderen Straßenseite stand eine vertraute Gestalt. Mr Murphy, der als Postbote verkleidet war, hielt einen kleinen Kasten in den Händen.
Inzwischen hatten die Fliegen eine andere Nachricht geformt:
CALAGARYSTR. 435
Und zum Schluss:
SO SCHNELL DU KANNST.
Dann zogen die Fliegen endlich ab. Sie schwirrten den Flur entlang und schwenkten in Richtung Vordertür. Einige Fliegen knallten gegen die Wand und zerbarsten mit winzigen Explosionen wie Mini-Kracher.
Ich blickte mich um. Außer Abigail hatte niemand die Mitteilung bemerkt.
»Ich denke, ich sollte da hingehen«, sagte ich.
Sie nickte. »Ja, wäre besser. Aber sei bitte vorsichtig.«
Ich machte mich sofort nach der Schule in Richtung Calagarystraße auf und suchte Nummer 435. Während ich noch die Hausnummern prüfte, sah ich eine Katze einen Baum hochklettern. Auf halber Strecke rutschte sie ab und fiel. Sie erinnerte mich an die Vögel, die ich neulich gesehen hatte. Sie stand auf, leckte sichein paarmal und tat so, als wäre sie mit Absicht runtergefallen. Ich beobachtete sie so lange, bis ich sicher war, dass ihr nichts passiert war und ging dann weiter den Häuserblock entlang.
Die Tür zu dem Gebäude mit der Nummer 435 stand offen. Der Boden wies eine dicke Staubschicht und ein Paar Fußabdrücke auf. Die schmutzigen Fenster ließen nicht viel Licht durch. Mr Murphy stand in dem Gebäude. Überall waren Holzkisten gestapelt.
»Schon mal was von E-Mail gehört?«, fragte ich. »Oder Telefon?«
Er zuckte mit den Schultern. »Du musst zugeben, dass die Fliegen schon irgendwie beeindruckend sind.«
Da hatte er nicht ganz unrecht. »Weshalb treffen wir uns hier?«
»Wir leben in gefährlichen Zeiten. Ich befürchte, dass das BUM von unseren Feinden infiltriert worden ist«, sagte er.
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