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Hier kommt Hoeneß!

Hier kommt Hoeneß!

Titel: Hier kommt Hoeneß! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pattrick Strasser
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Mittelfeldspielers Beckham zum FC Bayern hätte mit Hoeneß nie funktioniert – nur über seine berufliche Leiche. 2002 waren Gerüchte aufgekommen, die Bayern hätten Kontakt aufgenommen zum Popstarkicker der Insel. Als Spieler sei Beckham zwar trotz all seiner Tätowierungen am Körper ganz gut, meinte Hoeneß, aber mit Posh am Hals könne man ihn vergessen. »Ich will keinen Fußballprofi, den man von einem Laufsteg zum nächsten zerrt«, sagte er und befürchtete, der Verein könne durch den ganzen Rummel gestört werden: »Das wäre schön für die Medien, aber nicht für uns. Wir brauchen diesen Zirkus nicht!« Beckhams Wechsel 2003 zu Real Madrid bezeichnete er als »Affentheater« und eine »Entwicklung vom Fußballklub zum Zirkus«.
    Es ist wohl eher der Einfluss und die Steuerung von Spielerfrau Victoria, die für Hoeneß ein Graus ist, denn nachdem er »Becks« einmal persönlich kennenlernte, schwärmte er: »Mensch, ist der nett!«
    2009 heuerte der liebe, nette David mit der ach so schrecklichen Victoria beim AC Mailand an – für Hoeneß eine Inszenierung, nichts als ein Showeffekt. »Ich habe gedacht, dass der Unterschied zwischen Bayern und Milan ist, dass bei den einen Fußball gespielt wird und bei den anderen ein Film gemacht wird wie in Hollywood«, lästerte er und schloss aus, jemals so etwas mitzumachen: »Ich bin als Fußballmanager angestellt und nicht dafür, um zu schauen, dass die Frau Beckham ein großes Appartement in einem Hotel hat, das ihren Wünschen entspricht.« Gut, dass sich die Frauen von Luca Toni und Franck Ribéry stets sehr im Hintergrund gehalten haben. Sie wissen wohl, warum.
    Innenverteidigung links: Roman Abramowitsch
    Der Ölmilliardär sowie Eigner und Finanzier des FC Chelsea London beginnt, in der zweiten Halbzeit wird er von einem Sachverständigen der russischen Ölmafia abgelöst. Über diese Leute ärgert sich Hoeneß nämlich sogar in der Freizeit, jedes Mal, wenn er an eine Tankstelle kommt. »Diese Ölmafia zieht mir das Geld beim Tanken aus der Tasche, um es in Fußballspieler zu stecken. Das stinkt mir gewaltig, Diese Mafia beherrscht die ganze Welt und manipuliert den Ölpreis. Ich lasse mir das nicht länger bieten.« Das war Anfang August 2008. Von einer offiziellen Protestnote oder einem Beschwerdetermin vor Ort bei lokalen Mafiagrößen ist allerdings bis heute nichts bekannt.
    Ausgesprochen gereizt reagiert Hoeneß, wenn man ihn darauf anspricht, warum der FC Bayern keinen Abramowitsch, also einen Fremdinvestor, an den Verein heranlasse. »Das wäre aber dann auch nicht mehr der FC Bayern, für den ich lebe. Schauen Sie sich nur mal den FC Chelsea an: Der Verein hat bei Herrn Abramowitsch 800 Millionen Euro Schulden. Was passiert, wenn der morgen keine Lust mehr auf Fußball hat und lieber in Rennpferde investiert? Dann können Sie den FC Chelsea als Puzzle am Kiosk kaufen.« Auf diese Art und Weise wolle er sich niemals einen Titel erkaufen, versichert Hoeneß: »Die Abramowitschs dieser Welt spendieren ihren Vereinen Weltstars aus der Portokasse. Wir haben dagegen den Weg der soliden Finanzen eingeschlagen, den wir nicht verlassen.«
    Dass Chelsea London mit den Ölmillionen auch ein Angebot für Bayerns Prestigekicker Franck Ribéry im Sommer 2009 abgegeben hat, trug nicht zur Entspannung von Hoeneß’ Seele bei. Er sagt: »Wir müssen Vereine wie Chelsea sportlich besiegen. Das wäre eine Genugtuung.«
    Defensives Mittelfeld: Christoph Daum
    Die Position als Schnittstelle vor der Abwehr und Verbindung zum Angriff wird Staubsauger genannt, eine der Schlüsselpositionen im modernen Fußball. Also spielt Daum an dieser Stelle der Elf-Feinde-müsst-ihr-sein-Elf von Uli Hoeneß. Aus doppeltem Grund. 1989 war Daum Trainernovize beim 1. FC Köln. Angestachelt von Sportdirektor Udo Lattek, dessen Verhältnis zu seinem ehemaligen Arbeitgeber FC Bayern getrübt war, feuerte Daum beinahe täglich Breitseiten in Richtung des Tabellenführers ab. Erst harmlose wie »Heynckes läuft das Unglück nach«, dann Deftigeres mit »Jeder Wetterbericht ist aussagekräftiger als ein Vieraugengespräch mit Jupp Heynckes«.
    In der Öffentlichkeit kam der damalige Bayern-Trainer schlecht weg, weil er zurückhaltend bis spröde wirkte und damit das krasse Gegenteil des extrovertierten, vorlauten Daum war.
    Heynckes wehrte sich kaum, wahrscheinlich weil er wusste, dass er seinem Widersacher nicht gewachsen war. Dann ging aber Hoeneß als Sprecher und Anwalt seines

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