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Hier stinkt's!

Hier stinkt's!

Titel: Hier stinkt's! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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werden«, sagte Mookie.
    »Um nicht zum Arzt zu müssen?«, fragte ich. »Du meinst, ich soll meiner Mutter sagen, ich kann nicht zum Arzt gehen, weil ich krank bin?« Ich wartete, dass er begreifen würde, wo bei seinem Vorschlag der Haken war, aber er nickte bloß und strahlte mich an, als hätte er gerade einen Trick erfunden, mit dem man Brokkoli in Eiscreme verwandeln kann.
    Das Grinsen verging ihm beim Mittagessen. Ich aß natürlichnichts, aber alle anderen hauten tüchtig rein. Mookie war gerade dabei, seinen ersten Löffel voll Rindfleischgraupensuppe in sich reinzuschaufeln – die ist so klumpig, dass wir sie Graupenkotze nennen –, als Abigail ihn am Handgelenk packte.
    »Was ist denn das?«, fragte sie und deutete auf seinen Löffel, der einen Zentimeter vor seinem Mund schwebte.
    Mookie zog die Augenbrauen hoch und bewegte den Löffel gerade so weit von seinem Mund weg, dass er sehen konnte, was sie meinte. »Was ist was?«
    »Das da«, sagte Abigail.
    Ich sah, was sie meinte. Mitten auf dem Löffel war ein schmieriger, dunkelgrüner Schleimklumpen.
    »Ein Fleischbällchen?«, riet Mookie.
    »Das ist aber keine Fleischbällchensuppe«, gab Abigail zu bedenken. »Das sieht echt eklig aus. Ich glaube, du solltest das besser nicht essen.«
    »Es wird mich schon nicht umbringen«, meinte Mookie. Aber anstatt die Suppe zu essen, roch er daran. »Oh Mann, ich glaube, du hast recht. Nichts sollte so riechen, bevor es gegessen wird. Erst ganz lange danach.« Er legte den Löffel wieder in die Suppe und nahm sein Erdnussbutter-Marmelade-Sandwich in die eine Hand und seinen Hamburger in die andere. »Gut, dass ich genug zu essen gekauft habe. Womit soll ich anfangen?«
    »Ihr solltet alle eure Suppe überprüfen«, sagte Abigail.
    Denali, Ferdinand und Schnecken-Mädel hatten die Suppe. Sie rührten misstrauisch mit ihren Löffeln darin herum.
    »Meine ist okay«, sagte Denali. Trotzdem schob sie sie weg.
    Schnecken-Mädel nickte. Ich denke mal, ihre Suppe war auch okay. Ferdinand hob seinen Löffel und starrte auf einen vibrierenden Schleimklumpen. Dann schrie er auf, warf den Löffelweit von sich, als bestünde er aus Hornissen, und fiel mitsamt Stuhl hintenüber.
    Natürlich saß ich genau in der Wurfbahn von dem Löffel und dem Schleim. Ich bekam alles ins Gesicht.
    »Schleimsuppe«, sagte Denali.
    »Schleimschmiersuppe«, sagte Adam Kessler.
    »Hilfe! Haltet den Schleim!«, rief Mookie.
    »Geht nicht«, sagte Denali. »Viel zu glitschig.«
    Überall in der Kantine konnte man Kids dabei beobachten, wie sie die Extraeinlage in der Suppe entdeckten. Ich ging ins Bad, um mir das Gesicht zu waschen. Als ich den Wasserhahn aufdrehte, rechnete ich schon halb damit, dass Schleim rauskam, aber es war bloß Wasser.
    Als ich mich gewaschen hatte, ging ich zurück zu meinem Platz und wartete auf das Ende der Mittagspause. Als wir aufstanden, um zu gehen, griff Abigail nach einem Plastiklöffel und schabte etwas Schmiere von Mookies Tablett. Mookie brachte immer als Letzter sein Tablett zurück, weil er so viel Essen in sich reinschaufelte. Er versuchte ständig, den Direktor zu überreden, die Mittagspause auf neunzig Minuten auszudehnen. Der Direktor war aber dagegen.
    »Bedien dich«, sagte Mookie. »Ich bin satt. «
    Ich beobachtete, wie Abigail ein kleines Reagenzglas aus ihrer Schultasche holte und den Schleim hineinfüllte.
    »Was tust du da?«, fragte ich.
    »Ich möchte eine Probe analysieren«, sagte sie. Sie blickte sich schnell um, um sicherzugehen, dass die anderen Schüler die Kantine verlassen hatten. Abigail wollte nämlich nicht, dass irgendjemand mitbekam, was für ein wissenschaftliches Genie sie war. Weibliche Genies werden oft fertiggemacht.

    »Hast du immer Reagenzgläser dabei?«
    »Selbstverständlich. Wie sollte ich sonst Proben entnehmen?«
    Da hatte sie natürlich recht. »Lass mich wissen, was du rausgefunden hast.«
    Mookie und ich gingen rüber zum Sportunterricht. Ich hatte sogar richtig Lust auf Sport, denn unser fieser Sportlehrer, Mr Lomux, war immer noch krankgeschrieben. Genau wie Rodney hatte er übel was abgekriegt bei unserem Ringkampfdesaster. Sein Ego hat auch einen riesigen Knacks bekommen. Und da bei ihm das Ego der größte Körperteil ist, muss es echt wehgetan haben.
    Der Vertretungslehrer zeigte uns, wie man Shuffleboard spielt. Das war echt cool. Man schiebt mit einerArt Schläger eine flache Scheibe über den Boden. Ich war ziemlich gut darin. Aber das ist ja auch

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