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Hier stinkt's!

Hier stinkt's!

Titel: Hier stinkt's! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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Schurken wohl im Schilde führen? Mr Murphy glaubt, dass sie hinter der Schleimschmiere im Wasser stecken.«
    »Vielleicht kannst du deinen Auftrag trotzdem noch ausführen«, meinte Abigail. »Wer weiß?«
    »Ich weiß überhaupt nichts«, sagte ich. »Nur dass meine Aufgabe gewesen wäre, mich tot zu stellen.« Erst als die Worte meinen Mund verlassen hatten, wurde mir klar, dass sie garantiert blöde Kommentare abgeben würden.
    Abigail nickte und sagte: »Das hast du definitiv in deinem Repertoire.«
    Mookie rannte im Kreis um uns herum und lachte. »Wow, das ist ja, als würde man von mir verlangen, mich hungrig zu stellen.«
    »Aber das bringt uns nicht weiter«, sagte ich.
    »Doch, das bringt uns sehr wohl weiter«, widersprach Abigail.
    »Wie meinst du das?«
    »Das weiß ich noch nicht«, sagte sie nachdenklich.
    »Weißt du, was richtig lustig ist?«, meinte Mookie.
    »Was denn?«
    »Beim BUM musst du so tun, als wärst du tot, und beim Arzt musst du so tun, als wärst du lebendig.«
    »Wenn es umgekehrt wäre, dann wäre es perfekt«, sagte ich. Aber wenigstens hatte ich jetzt eine Chance, meinen Arzt zu täuschen.
    »Heute gibt’s Eintopf statt Schleimtopf«, sagte Mookie beim Mittagessen. Er hielt den Löffel hoch, auf dem nur ein paar kleine Wurststückchen zu sehen waren.
    »Das ist ja noch ekliger«, sagte Denali.
    »Wie kannst du das bloß riskieren?«, fragte Ferdinand. »Da könnte Schleimschmiere drin sein.«
    »Ich mag Suppe«, sagte Mookie trotzig.
    »Gestern Abend, als wir unseren Hund gebadet haben, kam ein bisschen von der Schleimschmiere aus dem Wasserhahn«, berichtete Denali.
    »Und ich hab welche gesehen, als ich gerade ins Bett gehen wollte«, erzählte Ferdinand. »Ich werde nie wieder duschen. Ich werde auch nie wieder Wasser trinken.«
    »Das ist echt ein Problem«, sagte Adam.
    »Das ist doch alles halb so wild«, meinte Denali. »Ich bin eigentlich ganz froh darüber, das Zeug macht nämlich Flecken.«
    Ich konnte sie verstehen. Ihre Eltern hatten nämlich eine Reinigung. Ich selbst wusste allerdings noch nicht recht, was ich davon halten sollte. Die Schleimschmiere war echt ätzend und roch widerlich, aber so oft tauchte sie ja nun auch nicht auf. Außerdem könnte ich, im Gegensatz zu Ferdinand, tatsächlich ohne Wasser auskommen.
    Bis zur letzten Stunde hatte Abigail es geschafft, aus lauter Teilen, die sie in der Schule gefunden hatte, ein Stethoskop zu zaubern. Sie nahm Mookies Herzschlag auf. Da ich schon mal erlebt hatte, wie sie aus zwei Linsen und einer Papprolle ein Teleskop bastelte, fragte ich erst gar nicht, wie sie es geschafft hatte, das Stethoskop zu bauen. Ich war einfach nur froh, dass ich einen Herzschlag auf dem iClotz hatte. Abigail hatte ihre Arbeit getan. Jetzt lag es an mir.

    An Nachmittag gab Mom mir einen noch riesigeren Schokoriegel – Abigail würde sich freuen – und fuhr mich zum Arzt. Wir kamen ohne Probleme durch. Jetzt, wo Mr Murphy entführt worden war, hatte offenbar niemand mehr Interesse daran, uns aufzuhalten.
    Ich wartete, bis die Arzthelferin mich in das Untersuchungszimmer brachte, dann schluckte ich den iClotz runter. Das war definitiv eins der abgefahreneren Dinge, die ich in letzter Zeit getan hatte. Er baumelte an einer Angelschnur von meinem Zahn. Ich holte auch eine von Abigails Wunderkugeln aus der Tasche und steckte sie in den Mund.
    Dr. Scrivella lächelte mich an, als er ins Untersuchungszimmer kam. »Sieh mal einer an, der Nathan. Aus dir ist ja ein richtig kräftiger Bursche geworden. Ich erinnere mich noch an dich, als du ein kleines, schnaufendes Baby warst. Na dann wollen wir mal sehen, wie es dir so geht.«
    Ich zeigte ihm meinen rechten Fuß. »Ich hatte einen Kratzer, aber er ist schon verheilt. Meine Mom hat sich Sorgen gemacht. Sie wissen ja, wie Mütter sind.«
    Er lachte. »Ohne Mütter könnte ich einpacken.« Er warf einen kurzen Blick auf meinen Fuß und nickte dann. »Der Fuß ist in Ordnung. Sehen wir mal, ob du Fieber hast.«
    Ich betete, dass das gutging .
    Er öffnete eine Schublade und holte ein Thermometer heraus. Ich bereitete mich darauf vor, die Wunderkugel zu zerbeißen. Aber es war keins von den Thermometern, die man in den Mund steckt. Es war ein Ohrthermometer. Mom hatte auch so eins. Ich habe das Gefühl immer gehasst, wenn sie es mir ins Ohr bohrte. Ich überlegte, ob ich die Wunderkugel in der Hand zerquetschen und mir etwas von dem Gemisch ins Ohr schmieren sollte. Aber ich hatte Angst

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