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High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Coleman
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konnte nichts dagegen tun«, versuchte Sophie sich zu erklären und bemühte sich dabei sehr, die Erinnerung an Seths Finger in ihren Haaren aus ihrem Kopf zu verbannen.
    »Es hat nicht gerade danach ausgesehen, als wolltest du etwas dagegen tun«, stellte Carmen fest.
    »Das stimmt nicht, er hat mich überrumpelt, das ist alles.« Sophie sah Cal an, der sie kopfschüttelnd anstarrte.
    »Nun mach schon«, forderte sie erschöpft, »sag es.«
    »Nur du«, hob Cal an. »Nur du kannst mit dem unehelichen Kind des Ehemanns deiner verstorbenen besten Freundin herumknutschen. Und was zum Teufel planst du als Nächstes?«

11
    Noch nie in ihrem Leben war Sophie untreu gewesen, und sie war sich nicht sicher, wie sie damit umgehen sollte. Ein Kuss, der gerade einmal ein paar Sekunden gedauert hatte, wenn auch ein paar Sekunden länger als nötig, war im Prinzip kein schlimmes Vergehen, aber wenn dieser Kuss mit dem Sohn des Verlobten getauscht worden war, gab das der Sache eine ganz neue Wendung, wie Cal ihr erklärte.
    Sie war Seth nachgerannt, hatte sich an Carmen und Cal vorbeigedrängt, aber er hatte ein Taxi angehalten, das gerade am Ende der Straße vorbeigekommen war, und bevor sie dort ankam, war das Auto bereits losgefahren und brachte ihn wer weiß wohin. Erschöpft hatte Sophie auf dem Absatz kehrtgemacht und die eisige Seeluft tief eingeatmet, bevor sie langsam zurückging, um sich ihren Freunden zu stellen und den Versuch zu unternehmen, ihnen alles zu erklären.
    Es hatte einer Menge Erklärungen bedurft. Die drei waren den Rest der Nacht aufgeblieben, und Cal und Carmen hatten Mrs Alexanders Weihnachtssherry getrunken, während Sophie sich eine heiße Schokolade nach der anderen in der Hoffnung zubereitete, die Zuckerdosis würde ihr helfen, eine Lösung zu finden.
    Um kurz nach drei Uhr kam Mrs Alexander zurück und fand sie alle auf dem Boden im Wohnzimmer vor, wo sie auf ihren besten Kissen saßen wie Teenager, die gerade eine wilde Party feierten, weil sie dachten, ihre Eltern wären ausgegangen.
    »Noch auf?«, fragte sie und kniff die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen, was bedeutete, dass sie den Kaffeering auf ihrem besten Spitzendeckchen bereits bemerkt hatte.
    »Wir haben uns viel zu erzählen, wissen Sie – es macht Ihnen doch nichts aus, oder?«, fragte Sophie. »Wir dachten, wir bleiben lieber hier unten als in einem der Zimmer, wir wollen ja keinen der anderen Gäste stören. Wir waren ganz still, und ich ersetze Ihnen natürlich den Sherry und wasche auch das … das Deckchen.«
    Mrs Alexander nickte, und Sophie wusste, dass sie mehr Zustimmung nicht erwarten durfte. »Tja, Louis ist vor etwa zwanzig Minuten nach Hause gekommen, falls Sie das interessiert.«
    Und ob Sophie das interessierte. Nach allem, was passiert war, hatte sie ganz vergessen, dass Mrs Alexander erst dann zurückkehren würde, wenn Louis nach Hause kam. Er war um sechzehn Uhr dreißig bei Wendy gewesen, und sie hatte Seth im Club kurz vor elf getroffen und war kurz darauf gegangen. Carmen und Cal waren um zwei gekommen, und jetzt war es nach drei. Er war fast zwölf Stunden mit Wendy allein gewesen. Warum war Louis so lange geblieben, warum hatte er nicht abgenommen, als sie ihn angerufen hatte oder zumindest zurückgerufen und sie gebeten, Mrs Alexander abzulösen? Hätte er zurückgerufen, wäre er gekommen und hätte ihr mit Seth geholfen, dann wäre ihr Leben jetzt eindeutig weniger kompliziert.
    »Geht es ihm gut?«, fragte Sophie Mrs Alexander.
    »Er war still«, antwortete sie. »Hat erschöpft ausgesehen. Vielleicht sollten Sie rüberfahren?«
    »Ich habe zu viel getrunken«, log Sophie und nickte in Richtung Sherry, den sie gar nicht angerührt hatte. »Ich fahre hin, wenn es hell ist.«
    »Na schön«, sagte Mrs Alexander und warf einen missbilligenden Blick auf Carmen und Cal, als argwöhnte sie, dass die beiden für weit mehr verantwortlich waren, als das lange Aufbleiben und den Genuss des Sherrys. »Räumen Sie auf, wenn Sie gehen.«
    »Das wird jetzt, da sie Bescheid weiß, schwieriger werden«, flüsterte Cal, als sie Mrs Alexander die Treppe hinaufgehen hörten.
    »Sagt einfach niemandem, was passiert ist«, erklärte Carmen. »Das ist ganz einfach.«
    »Aber was ist, wenn Seth es jemandem erzählt?«, fragte Sophie. »Dann stehe ich da wie eine Schlampe, die sich einen sehr viel jüngeren Freund zulegt. Was dann?«
    »Streite es ab, streite alles ab«, empfahl Carmen. »Dann steht dein Wort gegen

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