High Heels mit acht, Diaet mit neun
sich. Legen Sie chronologische Alben an, in denen Ihre Tochter sich ihre Bilder ansehen kann, angefangen mit dem ersten Gekritzel und bis zu ihrem letzten Meisterstück. Dasselbe können Sie mit ihren Briefen tun – vom ersten Gebrauch des Alphabets in riesigen Buchstaben bis hin zum flüssigen Schreiben. Legen Sie für jedes Kind separate Alben an und füllen Sie diese jeweils nur mit Dingen, die das betreffende Kind gemacht hat. Ich habe eine ganze Sammlung von Alben, die das Leben meiner Töchter nachzeichnen. Jedes Mal, wenn wir sie uns anschauen, haben wir nicht nur jede Menge Spaß, sondern es wird dadurch auch ihre Wahrnehmung gestärkt, wer sie eigentlich sind und wie viel sie schon erreicht haben.
Sorgen Sie dafür, dass Ihre Tochter kleineren Kindern ihr Wissen weitergeben kann. Kinder sprudeln förmlich über vor Stolz, wenn sie etwas, das sie gut beherrschen, an jüngere Kinder weitergeben können. Kleineren Kindern zu helfen, vom Lesen bis hin zu musikalischenÜbungen, lässt ein Kind aus sich herausgehen, und es bewirkt Wunder im Hinblick auf seine Verantwortungsfähigkeit und Reife.
Erzählen Sie ihr die Geschichte Ihrer Familie. Einen Familienstammbaum zu zeichnen oder sich gemeinsam alte Fotos anzusehen und über ihre Herkunft zu reden vermittelt ein Zugehörigkeitsempfinden und eine Kontinuität, die den Kindern ein Gefühl der Verwurzelung und der Teilhabe an einem größeren Ganzen geben.
Helfen Sie Ihrer Tochter dabei, anderen zu helfen. Die »Children’s Society«hat herausgefunden, dass uneigennützige Menschen glücklicher sind als Menschen, die nur mit sich selbst beschäftigt sind. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrer Tochter, wo sie sich für andere einsetzen kann. Anfangs kann sie ein anderes Kind oder eine gefährdete Tierart in einem anderen Land unterstützen. Lassen Sie sie von ihrem Taschengeld für Wohlfahrtsorganisationen spenden oder ihr altes Spielzeugin den Diakonieladen bringen. Erzählen Sie ihr, wie gut es sich anfühlen kann, anderen zu helfen. 26
Halten Sie an Familienritualenfest. Setzen Sie Wegmarken. Ihr Kind weiß dann, dass Sie respektieren und begrüßen, dass es älter wird. Vermitteln Sie Ihrer Tochter das Bewusstsein eines besonderen Augenblicks, wenn es um ihren Geburtstag geht. Verschwenderische Geschenke sind nicht das Gleiche. Lassen Sie sie wissen, wie wichtig sie ist, indem Sie an diesem Tag besonders viel Zeit mit ihr verbringen. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihre Tochter an der Schwelle zum Teenageralter steht, nehmen Sie bei ihrem nächsten anstehenden Geburtstag eine kleine Auszeit gemeinsam mit ihr. Auf diese Weise können Sie diese Jahre mit einem Gefühl der Verbundenheit beginnen, und sie wird sich akzeptiert fühlen und als etwas Besonderes empfinden.
Lernen Sie von Ihrer Tochter. Kindern gefällt es, mehr zu wissen als wir. Machen Sie Ihrer Tochter also das größte Kompliment und lernen Sie etwas von ihr. Wenn sie ein neues Lied für die Aufführung in der Schule übt, lernen Sie den Text und singen Sie es mit ihr gemeinsam. Fragen Sie nach ihren Vorschlägen, ganz gleich, ob es dabei um die Planung Ihres nächsten Urlaubes geht oder um die reifsten Früchte beim Einkauf.
Schreiben Sie etwas in die Bücher Ihrer Tochter, um Wegmarken zu setzen. Eines meiner bestgehüteten Besitztümer ist eine Ausgabe von »Alice im Wunderland«, die mir mein Vater schenkte, als ich acht Jahre alt war. An einem Nachmittag im Oktober 1975 – er saß neben mir und half mir bei den Lateinhausaufgaben – schrieb er dann folgende Worte in das Buch: »Von ihrem Vater, der sie immer lieben wird – etiam ist sie superbus.« Noch heute erfüllt mich dieser Eintrag mit einem Gefühl des Geliebtwerdens und der Wertschätzung – nach 35 Jahren.
Heben Sie nicht zu sehr darauf ab, »ganz normal« zu sein. Manche Eltern sind zufrieden und glücklich, wenn ihre Kinder sich anpassen und in ihren Augen durchschnittlich und normal sind. Aber obwohl das Sich-Anpassen an sich keine schlechte Sache ist, steckt nach meiner Erfahrung eine Haltung dahinter, die verunsicherte Erwachsene hervorbringen kann, die wiederum das Gefühl haben, sie müssten härter arbeiten, um sich hervorzutun. Kinder brauchen das Gefühl, irgendwie einzigartig zu sein. Es ist schwer, sich selber gut zu finden, wenn man das Gefühl nicht loswird, man hätte nichts Besonderes zu bieten.
Helfen Sie Ihrer Tochter dabei, etwas zu entdecken, bei dem sie Trost findet. Helfen Sie ihr, eine Aktivität
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