High Heels mit acht, Diaet mit neun
dargestellt werden, während Frauen oft »in einem Zustand sexueller Bereitschaft« zu sehen sind. 92 Natürlich waren Musikund Sex immer schon eng miteinander verknüpft, von Elvis über James Brown bis hin zu den Rolling Stones. Aus irgendeinem Grund, wohl weil es »Rock’n’Roll« ist, lässt man den Videomachern mehr durchgehen als anderen. Aber sie haben diese Art von Kredit nicht verdient. Sie können nicht behaupten, dass sie nicht wissen, was sie tun, denn ihre größte Zielgruppe sind junge Leute. Eine Studie über die Inhalte von MTV, die das »Parents’ Television Council« in den USA durchführte, hat ergeben, dass in 1548 Szenen nicht weniger als 3056 Darstellungen von Sex und Nacktheit enthalten waren, und das in einer Sendezeit von nur 71 Stunden. Das heißt, alle 6,6 Minuten war eine dieser Szenen zu sehen. 93
Was Sie tun können
Ziehen Sie Grenzen. Machen Sie klar: Dass zweifelhafte Texte inzwischen normaler Bestandteil der Popmusik sind, heißt noch lange nicht, dass sie nichts mehr bedeuten. Und es kommt nicht dadurch alles wieder in Ordnung, dass man sie vor sich hinträllert.
Schalten Sie Musik, die nicht jugendfrei ist, ab. Unter all den Einflüssen, die wir hier diskutieren, lassen sich Musikvideosam ehesten vermeiden. Lassen Sie Videokanäle nicht einfach den ganzen Tag laufen, und achten Sie darauf, dass Ihre Tochter im Teenageralter die entsprechenden Vi
deos nicht aus dem Internet herunterlädt. Bitten Sie die Veranstalter von Kinderpartysund Discos darum, keine unpassende Musikfür Erwachsene zu spielen. Überlegen Sie es sich lieber zweimal, ehe Sie auf dem Weg zur Schule im Auto gedankenlos einen Sender einschalten, der Popmusik spielt. Sonst sitzen Sie am Ende womöglich geschockt da angesichts der Worte, die Ihnen von der Rückbank als Echo entgegenschallen.
Sehen Sie sich Videos zusammen mit Ihren Kindern an. Machen Sie älteren Mädchen klar, auf welche Art und Weise Frauen hier als Sexobjekte und Dekoration benutzt werden, während die Männer für gewöhnlich als starke Typen gezeigt werden, die alles unter Kontrolle haben.
Bieten Sie bessere musikalische Vorbilderan. Anstatt Ihre Töchter mit spärlich bekleideten Girlsbands von der Stange aufwachsen zu lassen, versuchen Sie ihnen CDs von starken, unabhängigen Sängerinnen nahezubringen, die ihre eigenen Texte schreiben, wie Kate Bush, Annie Lennox, Björkoder Ellie Goulding.
Beschäftigt – aber womit? Wie Sie Ihrer Tochter zu einem sicheren Umgang mit dem Handy verhelfen
»Der einzig wirklich wichtige Besitz in meinem Leben ist mein Handy. Ich nutze es für alles, und ohne das Ding wäre ich vollkommen verloren. Damit bleibe ich bei Twitter auf dem neuesten Stand. Und ich kann das Internet nutzen, um zu sehen, was so in der Welt passiert. Ich nutze es auch als Tagebuch und Radio. Es ist meine Welt.«
Samantha, 13 Jahre
Erinnern Sie sich noch, wie Sie Ihre Eltern um Erlaubnis fragen mussten, um das große, klobige Telefon zu Hause benutzen zu dürfen? Da lief nicht nur die Uhr mit, um zu zeigen, wie lange Sie telefoniert haben, nein, das Telefon stand wahrscheinlich auch im Flur, so dass die ganze Familie jedes Wort mit anhören konnte. Und natürlich war alles, was Sie damals damit tun konnten, etwas sagen und zuhören. Ganz anders als bei den heutigen Geräten, wo Fernsehen, Internet, Kamera und alles Mögliche andere zu einem kleinen, mobilen Paket zusammengeschnürt werden.
Hier soll gar nicht in Abrede gestellt werden, um wie viel einfacher die Handy unser Leben gemacht haben. Jede der Mütter, mit der ich gesprochen habe, hat ihrer Tochter, ehe sie auf die weiterführende Schule ging, ein Handy geschenkt, quasi als Übergangsritual. Obwohl Kinder auch ohne diese Geräte sicher aufwachsen, bestehen Eltern doch oft darauf, weil das Handy der Tochter angesichts möglicher Gefahren in der Welt da draußen jederzeit die Möglichkeit gibt, sie zu kontaktieren. Und die Mädchen haben ihrerseits zunächst auch gar nichts dagegen, mit ihren Eltern in Kontakt bleiben zu können. Später dann werden die Handys vor allem als Mittel für mehr Unabhängigkeit betrachtet und als wichtiges Statussymbol innerhalb derPeergroup.
All das zusammengenommen bedeutet, dass Handys für moderne Elternein schwieriges Thema sind. Bei all der Technologie, die unsere Kinder umgibt, sind die Handys für Eltern am schwersten im Auge zu behalten. Obwohl Eltern ihren Mädchen zu Beginn meist ein einfaches Modell geben, aus Angst, dass es
Weitere Kostenlose Bücher