High Heels mit acht, Diaet mit neun
völlig anders verstanden, als sie es gemeint hat. Sagen Sie Ihrer Tochter auch, dass sie nur solche SMS versenden soll, die sie selbst auch gern bekommen würde. Warnen Sie sie davor, dass etwas, was wie ein Witz unter Freunden aussieht – wenn Sie zum Beispiel ihre Freundin eine »Schlampe« nennt –, von den Eltern dieser Freundin ernst genommen werden kann, falls sie es zu Gesicht bekommen. In diesem Fall droht Ärger. Warnen Sie Ihre Tochter auch davor, dass die Geschwindigkeit und die Unmittelbarkeit einer SMSsie dazu verleiten könnten, einen unangemessenen Kommentar zu schreiben, ehe sie über die Konsequenzen nachgedacht hat.
Stellen Sie gleich zu Beginn gemeinsam die Regeln für den Gebrauch des Handys auf. Machen Sie deutlich, dass Sie ein Handykaufen, weil es der Sicherheit Ihrer Tochter dient, und nicht als Statussymbol. Erklären Sie ihr, dass die Handy-Regeln ebenfalls den Zweck haben, sie zu schützen. Vereinbaren Sie miteinander, dass Ihre Tochter, wenn sie sich nicht an diese Regeln hält, ihre Handy-Privilegien verlieren könnte. Außer für den Fall, dass Ihre Tochter Internet- oder SMS-Mobbingbetreibt, sollten Sie das Handy jedoch nicht konfiszieren, denn damit würden Sie Ihrer Tochter den für Teenager wichtigsten Kommunikationskanal sperren. Sie können stattdessen überlegen, die Handy-Gesprächszeiten einzuschränken.
Geben Sie das Handy in die Verantwortung Ihrer Tochter. Damit die Nutzung nicht außer Kontrolle gerät, machen Sie Ihr Kind für sein eigenes Handy verantwortlich, indem Sie es bitten, eine Prepaid-Karte mit seinem Taschengeld zu finanzieren. Viele Kinder werden daraufhin ein fehlendes Guthaben als Grund dafür angeben, dass sie für ihre Eltern nicht erreichbar sind. Charlie Taylor, Rektor einer Behindertenschule in London, schlägt vor, es zur festen Regel zu machen, dass ein Teenager das Haus nicht verlassen darf, ohne ein Guthaben auf dem Handy zu haben.
Verbieten Sie dasSchreiben von SMS während der Hausaufgaben, Mahlzeitenund bei Unterhaltungen. Machen Sie Ihrer Tochter klar, dass eine direkte Interaktion und ein Gespräch Vorrang haben vor dem Schreiben einer SMS. Erklären Sie ihr, dass ihre körperliche Gegenwart allein etwa bei Tisch nicht ausreicht.
Ziehen Sie den Einsatz von Kontrollsoftware in Betracht. Manche Mobilfunkgesellschaften bieten Eltern die Möglichkeit, die Nummern, die ihr Kind gewählt hat, einzusehen, wenn sie sich auf dem Computer einloggen. Es ist vielleicht gar nicht so schlecht, wenn Sie Ihre Tochter wissen lassen, dass es diese Möglichkeit der Einsichtnahme gibt.
Sagen Sie Ihrer Tochter, dass sie niemals freizügige Bilder auf ihr Handy laden oder von dort an andere verschicken soll. Da die meisten Handys heute auch Fotos machen können, sagen Sie Ihrem Kind, welche Dinge sich nicht dazu eignen, fotografiert und herumgereicht zu werden, ganz egal, wie gewagt oder lustig sie auch gerade zu sein scheinen. Geben Sie ihr Beispiele von Mädchen, die durch Bilder und Videos, die als Virus auf Handys und in das Internet gelangten, seelisch verletzt wurden. Erklären Sie Ihrer Tochter, dass, sobald sie ein Bild gesendet hat, es jeder andere weitersenden kann und dass sie nichts tun kann, um es zurückzurufen.
Schalten Sie Bluetooth aus. Bluetooth bedeutet, dass Ihr Kind von jedem anderen Bluetoothnutzer in der näheren Umgebung kontaktet werden kann – also schalten Sie es ab.
Vermitteln Sie Ihrer Tochter einen gesunden Respekt vor der Technik. Es ist noch nicht zweifelsfrei erwiesen, ob die Zunahme von Hirntumorenin einem Zusammenhang mit der Handynutzung durch junge Menschen steht. Auf jeden Fall verweisen die Wissenschaftler auf die Tatsache, dass die Strahlung eines Handysweitaus einfacher in das Gehirn von jungen Menschen gelangen kann, da ihre Schädelknochen noch nicht so dick sind wie die Erwachsener und weil ihre Gehirne mehr Wasser enthalten. Graham Philips, ein Sprecher der Interessengemeinschaft für Sicherheit »Powerwatch«, sagt dazu: »Die meisten Menschen in Großbritannien haben keine Ahnung, dass es eine Empfehlung der Regierung für unter 16-Jährige gibt, keine Handys zu benutzen.« Folgerichtig ist es kein Fehler, Ihre Tochter daran zu erinnern, dass ihr Handy nicht ständig an ihrem Ohr kleben sollte. In Frankreich sollen Handys wegen der möglichen Gesundheitsrisiken in Grundschulen verboten und die Hersteller gezwungen werden, Geräte anzubieten, mit denen man ausschließlich SMSversenden kann. 97
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