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Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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in die nächste gezogen und hatte wegen Nichtigkeiten Streit vom Zaun gebrochen. Eines Tages war ein Mann in das Lokal getreten, in dem er saß, und hatte der Runde erklärt, dass ein Regiment ausgehoben werde, das in Amerika kämpfen solle; und zwar unter dem Kommando von Oberst Simon Fraser, dem Sohn des berühmten Lord Lovat. Er hatte lange überlegt; doch das war seine Gelegenheit gewesen, aus Schottland zu fliehen, und er hatte sie ergriffen. Aber sein Schicksal verfolgte ihn.
    Ein Räuspern riss ihn aus seinen trüben Erinnerungen und ließ ihn den Kopf drehen. Archie hatte hinter ihm Stellung bezogen und maß ihn mit einem undeutbaren Blick. Neben ihm stand Christina. Er suchte ihre Augen, um ein wenig Trost zu finden, doch sie hatte sich schon abgewandt und verschwand im Schlepptau seines Onkels in der Menge der Neugierigen.
    »Aufstehen, Soldat Macdonald! Du bist an der Reihe!«, befahl einer seiner Wächter.
    Unter Kettengerassel erhob sich Alexander und folgte den beiden Wachposten zum Vorsitzenden des Gerichts, der bereits die Anklagepunkte gegen ihn verlas. Man ging bei diesen Verfahren sehr summarisch vor. Viele Fälle waren zu entscheiden, und die Hitze, die unter dem Zeltdach herrschte, machte die Offiziere ungeduldig.
    Dennoch zog die Zeit sich in die Länge. Macpherson und die beiden anderen Männer, die bei seiner Festnahme zugegen gewesen waren, beendeten ihre Zeugenaussagen. Sergeant Campbell hatte bereits gestern ausgesagt, bevor das Gericht sich vertagt hatte. Enttäuscht sah Alexander, wie Christina auf die Bibel schwor. Was tat sie da bloß? Wollte sie Zeugnis gegen ihn ablegen? Sie warf ihm einen Seitenblick zu und sah dann auf ihre Hände hinunter, die sie nervös auf den Knien knetete. Die Neugierde trug den Sieg davon, und Alexander richtete sich auf. Leutnant Archibald Campbell, der als Verteidiger auftrat, beugte sich über sie.
    »Miss Leslie, berichtet doch dem hier versammelten Gericht, was Ihr Hauptmann Macdonald erst heute Vormittag in seinem Zelt erzählt habt.«
    »Ich …«
    Die leise, zittrige Stimme zögerte ein wenig. Erneut wandte Christina ihren Blick Alexander zu, und dann fasste sie ein wenig Selbstvertrauen.
    »In der Nacht vor der Verhaftung des Gefangenen, Alexander Macdonald, habe ich … einige Zeit in seiner Gesellschaft verbracht …«
    Unterdrücktes Gelächter kam in der Versammlung auf, die von dem Vorsitzenden jedoch sofort zur Ordnung gerufen wurde. Als es wieder still war, setzte Archie seine Befragung fort.
    »Und was habt Ihr getan?«
    »Wir haben uns unterhalten, Sir.«
    Neue Lacher und gereiztes Aufstöhnen quittierten ihre Antwort.
    »Unterhalten? Und worüber?«
    »Über alles und nichts. Nun ja … ich habe mich darüber beklagt, dass unsere Essensrationen … unzureichend sind. Ich leide oft unter Krämpfen, und dann fällt es mir schwer, meine täglichen Arbeiten zu tun, Sir.«
    »Bekommt Ihr denn bei Eurem Vater nicht genug zu essen, Miss?«
    »Mein Vater …«, stotterte sie, »tut, was er kann …«
    »Hmmm … Und was hat der Angeklagte zu diesem Bekenntnis Eurerseits gesagt?«
    »Er hat mir versprochen, wenn ich bei ihm bliebe, würde er dafür sorgen, dass ich genug zu essen bekomme …«
    »Wenn Ihr bei ihm bleiben würdet? Was versteht Ihr darunter?«
    »Wenn ich seine Gefährtin würde, Sir.«
    »Für eine Nacht?«
    Christina sah den Leutnant an und setzte eine schockierte Miene auf.
    »Natürlich nicht, Sir! Ich sollte … seine ständige Gefährtin sein.«
    Alexander zog die Augen zusammen, sah die junge Frau an, die errötete, und versuchte zu begreifen. Was in aller Welt bezweckte sie damit? Was war das für eine Geschichte, dass sie seine Gefährtin sein sollte?
    »Also hat der Angeklagte«, fuhr Archie fort und warf Alexander einen Blick zu, »gehofft, sich eine Frau, nämlich Euch, gewogen zu machen, ähnlich wie eine Ehegattin, indem er Euch genug zu essen gab … Und Ihr wart einverstanden?«
    »Ja, Sir. Ich hatte den Eindruck, dass er ein guter Mensch ist. Wenn man ihn im Wald dabei angetroffen hat, wie er Vorräte ausgrub, dann ist das meine Schuld, Sir. Das Essen war für mich bestimmt. Ich habe in seinem Zelt gewartet, wo Ihr mich beim Wecken angetroffen habt.«
    »Und warum hatte Soldat Macdonald überhaupt Nahrungsmittel im Wald versteckt? Das ist doch ein wenig eigenartig, oder?«
    »Ich vermute, angesichts der vielen Durchfallerkrankungen hat er gefürchtet… Er ist nämlich bei guter Gesundheit.«
    »Hmmm …

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