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Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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gegangen.«
    Isabelle war, als tue sich die Erde unter ihren Füßen auf. Ihr Vater, der ihr alles bedeutete … Nein, er konnte nicht sterben, das durfte er einfach nicht!
     
    Die geschlossenen Fensterläden ließen nur einen schmalen Lichtstrahl eindringen. Auf dem Nachttisch brannte eine Kerze und warf rund um das Bett des Sterbenden tanzende Schatten an die Wand. Isabelle erinnerte sich daran, dass sie gesehen hatten, wie die Indianer auf die gleiche Weise um das Johannisfeuer hüpften. Die Huronen aus Lorette kamen oft, um an diesem christlichen Fest teilzunehmen. Niemals hatte sie bisher ihren heidnischen, gottlosen Riten beigewohnt. Doch ihre geheimnisvoll wirkenden Bewegungen faszinierten sie sehr. Sie hatte sich sogar schon gefragt, ob ihr Gott nicht barmherziger war als der ihre, den sie so fürchtete. Hätte der Gott der Huronen, den man den Großen Manitu nannte, ihr diese neue Prüfung auferlegt? Mit diesem Gedanken sprach sie ein weiteres Gegrüßet seist du, Maria .
    Charles-Huberts Züge verrieten, dass er litt. Doch Isabelle konnte nicht ahnen, dass ihn vor allem sein seelisches Leid quälte. Der Kranke hörte die Perlen eines Rosenkranzes klicken und vernahm gemurmelte Gebete, die angesichts seines Zustands sinnlos waren. Gott gestand ihm diesen kurzen Aufschub nur zu einem ganz bestimmten Zweck zu. Er öffnete seine müden Augen einen Spalt breit und wandte den Kopf leicht zu seiner geliebten Tochter.
    Durch sein Keuchen alarmiert, hob die junge Frau den Kopf; dann, als sie sah, dass er wach war, kniete sie neben dem Bett nieder. Charles-Hubert legte die Hand auf die Haube, die ihr blondes Haar bedeckte. Seine Tochter war das Licht seines Lebens gewesen. Nachdem sie die letzten Tage damit zugebracht hatte, bei ihm zu wachen und ihn zu pflegen, lagen Schatten unter ihren Augen, ein Zeichen, dass sie kaum geschlafen hatte. Er war ihr dankbar für alles, was sie tat, um ihm seine Krankheit weniger schmerzhaft zu machen. Aber er hörte nicht wirklich hin, wenn sie ihm Passagen von Rousseau oder Chrétien de Troyes 48 vorlas, um ihn zu zerstreuen. Seine Gedanken waren anderswo.
    »Isabelle, meine Tochter … ich bin in meinem Leben ein schlechter Untertan des Allmächtigen gewesen. Das muss ich zugeben und gestehen… Ich habe Dinge getan, auf die ich nicht besonders stolz bin. Aber niemals, wirklich niemals, habe ich jemanden verletzen wollen, ganz gleich wen. Ich bin nur ein Mann, der liebt, ohne dass seine Liebe erwidert wird …«
    Sie sah aus feuchten Augen zu ihm auf; ihre Miene zeigte Unverständnis.
    »Was habt Ihr Euch vorzuwerfen, Papa? Ihr seid der beste Vater gewesen, den ich mir nur vorstellen kann. Nein, Ihr seid ein guter und selbstloser Mann…«
    »Lassen wir besser Gott darüber befinden. Ach, meine kleine Isabelle, das Leben verlässt mich früher, als ich es mir gewünscht hätte. Bevor ich gehe, wäre ich mir so gern sicher gewesen, dass du glücklich bist …«
    »Seid Ihr denn niemals ein ganz klein wenig glücklich gewesen, Papa?«
    »Aber natürlich… und dafür habe ich dir zu danken.«
    »Hat… hat meine Mutter Euch so unglücklich gemacht?«
    Seufzend wandte er sich ab.
    »Deine Mutter … Du weißt, mein Schatz, dass Montesquieu gesagt hat, es gebe zwei Arten unglücklicher Menschen. Die einen besitzen eine schwache Seele. Sie ersehnen nichts, und nichts berührt sie. Derart träge sind sie, dass ihr Leben ihnen wie eine Last erscheint. Aber dennoch fürchten sie den Tod. Die anderen wünschen sich alles, was sie nicht haben, und hoffen vergeblich auf das Unerreichbare, das Unmögliche. Ihr Herz wird zerrissen von dem Wunsch, das zu erreichen, was ihnen verwehrt ist. Und zu diesen gehöre ich. Ich liebe deine Mutter, wie ich nie zuvor eine Frau geliebt habe. Aber… Justine gehört zu den Menschen, die von nichts berührt werden. Ich habe es versucht, mein Schatz, ich habe versucht, sie glücklich zu machen … Gott weiß, wie viel Mühe ich mir gegeben habe.«
    »Ich weiß, Papa. Mama ist nun einmal nicht einfach …«
    Fest drückte er Isabelles Hände.
    »Ich hätte sie so gern lächeln gesehen, und wenn es nur ein einziges Mal gewesen wäre! Isabelle, ein so trauriges Leben möchte ich dir nicht aufzwingen.«
    »Aber Ihr habt doch immer alles getan, um mich froh zu machen, Papa.«
    »Ich spreche von deiner Zukunft. Dieser Mann, dieser Schotte… Du triffst ihn immer noch, obwohl ich es dir verboten habe, stimmt’s?«
    Charles-Hubert spürte, wie ihm die Hände

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