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Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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aufsteigen und vor seinen geschlossenen Augen vorbeiziehen und stürzte ihn in einen Zustand, in dem seine Ungeheuer keine Macht mehr über ihn hatten.
    »Oh! Connie … Oooh …! Ja! Oh jaaa!«
    Ein neuer Blitz zuckte über den Himmel. Connies Hände, die ihn geschickt liebkosten, ergriffen Besitz von seinem Körper und seinen Sinnen. Ein rauer Schrei entrang sich seiner Kehle, während ein Höllenfeuer seinen Unterleib verbrannte. Wieder riss der Himmel auf. Er hatte das Gefühl, als tue sich die Erde unter seinen Füßen auf und er würde von einem bodenlosen Abgrund verschlungen. Alexander klammerte sich an die junge Frau und bohrte durch ihre dicken Röcke hindurch die Finger in ihr Fleisch. Dann ließ er keuchend und benommen ein wenig lockerer und lauschte dem Trommeln des Regens und seinem Herzen, das in seiner Brust heftig pochte. So blieben sie einige Minuten lang reglos stehen; während er wieder zu Atem kam und sie sich auf die Lippen biss, um nicht zu lachen.
    »Es … tut mir leid«, stotterte er verlegen. Er stellte fest, dass er seine Kniehosen befleckt hatte, und hielt eine Hand davor.
    »Du bist unerfahren, aber du wirst es schon noch lernen.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf den Mund.
    »Wenn du möchtest, zeige ich dir, wie es geht … Du küsst gut, das ist immerhin ein Anfang.«
    Offenbar war Connie in diesen Dingen nicht unerfahren. Ihre karminroten, leicht angeschwollenen Lippen wölbten sich leicht, und ihre Wimpern flatterten. Seufzend schloss er die Augen. Immer noch tobte das Verlangen unerbittlich durch seinen Leib. Carpe diem , dachte er bei sich. Aber wie sollte er es jetzt fertigbringen, von hier fortzugehen?
     
    Ein weiteres Jahr verging. Der Sommer 1748 überhauchte die Berge mit dem Amethystton von Heidekraut und die Täler mit smaragdfarbenem, üppigem Pflanzenwuchs. Weizen und Gerste standen hoch auf den Feldern, und die Lämmer hüpften fröhlich hinter den Herden her, die auf den Hügeln weideten. Das Leben begann seinen Kreislauf von neuem, und die Unterdrückung in den Highlands ebenfalls. Die Schiffe, die auf Reede lagen, füllten sich mit Rebellen, die von den Gefängnissen ausgespien wurden. Man schickte die Gefangenen nach Newcastle, wo man sie wie gemeines Vieh auf verschiedene große Schiffe aufteilte; und von dort aus ging es auf die Plantagen in den Kolonien.
    Manchmal wagte Alexander sich bis an den Hafen und sah zu, wie sich diese Unglücklichen, deren Lumpen kaum noch ihre Blöße bedeckten, einschifften. Schweigend schaute er zu, suchte in den Gesichtern nach vertrauten Zügen und erschauerte manchmal, wenn er glaubte, sich selbst unter ihnen zu sehen. Dann wandte er sich ab und kehrte zu Mrs. Frasers Haus zurück, wo ihn seine Pflichten riefen. Er war der Witwe für ihre Güte dankbar. Und durch Connie hatte er wieder Freude am Leben gefunden… Doch manchmal hörte er, wie der Wind den Ruf der Berge herantrug, und das Heimweh zerriss ihm das Herz. Seine heimatliche Landschaft fehlte ihm. Er sehnte sich danach, das Tal von Glencoe wiederzusehen und dem Fluss zu lauschen, der ihm seine Geschichte erzählte. Wie gern hätte er sich auf dem fetten Gras von Rannoch Moor ausgestreckt und dort den Abdruck seines Körpers hinterlassen.
    Alexander schüttelte den Sand herunter, der sein Werk bedeckte, und strich zufrieden über die polierte Holzoberfläche. Seiner Meinung nach war ihm die Arbeit recht gut gelungen. Er nahm Connies kleinen Spiegel, legte ihn in die Vertiefung, die er zu diesem Zweck in der Mitte der Schnitzerei eingefügt hatte, und befestigte ihn mit kleinen Häkchen. Dann betrachtete er bewundernd das Ergebnis. O’Shea wäre stolz auf ihn gewesen. Die flüssigen und harmonischen Flechtelemente bildeten den perfekt proportionierten Körper eines Kranichs, des Symbols für logisches Denken und Geduld. So sah er Connie, und er hoffte, dass sein Geschenk ihr gefallen würde.
    Er löschte die Kerze, und der Stall lag im Dunkel. Mondlicht fiel von draußen ein, beleuchtete die Kruppe des Pferdes und ließ sein frisch gestriegeltes Fell aufschimmern. Er war später als sonst mit der Arbeit fertig geworden, da Annabel Fraser gerade eben erst aus Beauly zurückgekehrt war. Connie hatte sie im Verdacht, eine Liebesbeziehung zu ihrem Schwager, der Junggeselle war, zu unterhalten. Und was wäre auch Schlimmes daran gewesen? Alexander vermutete, dass es zwischen den beiden Streit gegeben hatte, denn Mrs. Fraser

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