Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
Vom Netzwerk:
ihn verdutzt zurück. Klopfenden Herzens, eine Hand dort, wo sich seine männliche Begierde unmissverständlich zeigte, starrte er mit offenem Mund auf die Tür.
     
    Die Tage vergingen, und Connie sorgte dafür, dass sie öfter allein mit ihm war und streifte ihn absichtlich, um seine Lust zu entzünden. Alexander fühlte sich ein wenig unwohl dabei, hatte er sie doch von Anfang an als so etwas wie eine große Schwester betrachtet. Dieses plötzlich ganz andere Verhalten der jungen Frau erweckte in ihm Gefühle, die er für unnormal hielt. Nachts, allein in seinem Bett im ehemaligen Zimmer des Dieners, lag er viele Stunden lang wach und lauschte dem sinnlichen Rascheln des Laubwerks, das ihn an das Rauschen ihrer Röcke erinnerte. Er stellte sich vor, wie der Wind ihre Kleider leicht hochwirbeln würde, und das reichte schon aus, um ihn zu erregen. Wenn er das Jaulen der Katzen hörte, die sich auf den Häusern des Viertels paarten, meinte er beinahe, die Lustschreie von Frauen zu vernehmen. Vor allem glaubte er, Connies engelsgleiche Stimme zu hören.
    Connie war eine Sirene, die ihn verzauberte, die ihn in den Strudel seiner erwachenden Sinne zog und in ihm ein ganz neues Pochen hervorrief, das er nur stillen konnte, indem er von ihr träumte. Sie flößte ihm Träume ein, die ihn mit Begehren erfüllten und in ihm die Leidenschaft für den weiblichen Körper erweckten, den er geschickt entblätterte, um den köstlichen Unterschied zwischen ihnen zu entdecken, der sie zu seinem vollkommenen Gegenstück machte.
    Er entdeckte eine neue Facette der Frau. Bis jetzt kannte er die Mutter, die Frau, durch die er Liebe erfuhr, durch die er überhaupt existierte. Nun lernte er sie in Gestalt der Geliebten kennen, der Frau, für die man lebte und vielleicht auch starb, die, für die man existierte.
    Alexander wehrte sich dagegen, sich in Connie zu verlieben, denn er würde fortgehen. Endlich hatte er sich entschieden. Er würde eines Tages nach Glencoe zurückkehren, das musste sein. Doch zugleich spürte er, dass er sie brauchte. Er begehrte sie. Aber er hatte Angst, Furcht davor, ihr warmes Geschlecht, das ihm Lust spenden würde, könnte ihm auch etwas von sich entreißen. Er fürchtete sich davor, ihr ein Stück seiner Seele zu überlassen und ihr so Zugang zu seinen Schwächen zu gewähren, die sie einsetzen könnte, um sich nach Belieben seiner zu bedienen.
    Das Kind in ihm sehnte sich nach dem Trost, den ihr verführerisches Fleisch ihm schenken konnte, doch der Mann, der in ihm erwachte, wappnete sich gegen die Liebe, diesen unbekannten Usurpator, und schützte sich mit seinem Schild. Denn Liebe konnte auch weh tun, hatte O’Shea ihn gewarnt; sie konnte mit größerer Sicherheit töten als der harte Stahl einer Klinge. Wenn er zuließ, dass die junge Frau fortfuhr, ihn zu bezaubern, würde er unnütz leiden, und das wollte er nicht. Er musste die Lage zwischen ihnen so bald wie möglich klären.
     
    Er traf Connie über den Kochtopf gebeugt an, wo sie das Ragout abschmeckte. Ihr dralles Hinterteil wiegte sich im Rhythmus der Melodie, die sie fröhlich vor sich hin summte. Dieser Anblick ließ Bilder in ihm aufsteigen, die eines aufreizender als das andere waren, und versetzte sein Herz in wildes Klopfen. In seinen Schläfen und seinen Lenden pochte das Blut.
    Alexander hatte Lust, sie zu umarmen, seine Hände auf ihren gut im Fleisch stehenden Körper zu legen, der angenehm und warm war. Warum sollte er ihr sagen, dass er fortgehen würde? Er begehrte sie doch. Auf der anderen Seite verdross es ihn, dass er sich der Macht der Anziehung, die das schwache Geschlecht auf ihn ausübte, beugte. Von Panik ergriffen wollte er schon hinauslaufen, als Connie den Rücken wölbte und den Kopf nach hinten warf, um ihre Muskeln zu entspannen, und ihn so unbewusst zurückhielt, indem sie die Klauen der Versuchung tief in seinen Leib schlug.
    Der starke Regen rauschte vor den Fenstern wie ein Vorhang herab und dämpfte die Geräusche, die von der Straße hereindrangen. Ein blendend heller Blitz durchzuckte den dunklen Himmel. Der Donner, dieser Aufschrei des Himmels, rief ihm eine Warnung zu. Dann war es wieder still. Aber in Alexanders Kopf hallte noch das himmlische Grollen nach. Rette dich! Rette dich! Es gelang ihm nicht; er war vollständig betört von dieser Hexe.
    Sie wandte sich anmutig um, wobei sie zugleich ein paar Tanzschritte vollführte und einen Finger in ihr rundes Mündchen steckte. Dann streckte sie den Arm

Weitere Kostenlose Bücher