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Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Highland-Saga 03 - Schild und Harfe

Titel: Highland-Saga 03 - Schild und Harfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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Frederick . Hinter ihr folgten die Peggy , die Northern Lass und die Beaver . Schoner, Brigantinen, Korvetten und diverse andere Schiffstypen bildeten eine bunte Menge von Kriegsschiffen und kleinen Versorgungsfahrzeugen, die in ihrem Kielwasser segelten. Weit vor ihnen waren die Aufbauten der Neptun zu erkennen.
    Die blauen, roten und weißen Wimpel der drei Divisionen knatterten im Wind, und der Union Jack flatterte am Heck und am Bugspriet jeden Schiffs. So weit das Auge reichte, waren die dunklen Wasser mit strahlend weißen Segeln gesprenkelt. Diese gewaltige Flotte legte Zeugnis davon ab, dass das britische Imperium die unbestrittene Herrscherin der Meere war.
    Ein von Admiral Philip Durrell kommandierter Voraustrupp hatte im Frühjahr an der Flussmündung Stellung bezogen, um den französischen Nachschub abzufangen. Mitte Mai war es einer französischen Flottille aus sechs Kriegsschiffen zwar gelungen, in den Sankt-Lorenz-Fluss einzudringen, doch seither war die Kolonie von Nahrungsmitteln, Munition oder Verstärkungen abgeschnitten, und Frankreich würde nichts anderes übrig bleiben, als sich dieser gewaltigen Invasionsstreitmacht zu beugen. Der Sieg war nur noch eine Frage von Tagen. Alexander war nachdenklich. Was würde er tun, wenn das alles vorüber war?
    »Woran denkst du?«
    Er fuhr herum. Leticia sah aus ihren grauen, grün gesprenkelten Augen zu ihm auf. Nach ihren leicht angeschwollenen Lippen und rosigen Wangen zu urteilen, vermutete der junge Mann, dass sie aus dem Lagerraum kam, wo Evan und sie sich heimlich trafen, so oft sie konnten. Es gab ihm einen Stich ins Herz.
    »Wo ist Evan?«
    »Er beendet seine Arbeit und kommt dann gleich zu mir.«
    Leticia lächelte; sie wusste ganz genau, dass er sich jedes Mal um sie sorgte, wenn Evan und sie es schafften, sich kurz unter Deck zu schleichen. Die Männer zerrissen sich schon die Mäuler. Eines Tages würde einer von ihnen reden und sie denunzieren. Die beiden mussten ihren Plan in die Tat umsetzen, und je früher, desto besser. Während des Winters war Fort Stanwix für sie zur Falle geworden; unaufhörlich hatte es geschneit, so dass eine Fahnenflucht völlig außer Frage gestanden hatte. Diese Massen von Schnee hatten alles überstiegen, was die Soldaten sich vorgestellt hatten.
    »Also? Wovon träumst du?«
    Alexander sah wieder in die Ferne, zum Ufer, wo Steinhäuser und weiß getünchte Gebäude vorbeizogen.
    »Was denkst du, wie lange die Franzosen sich uns widersetzen werden?«
    »Willst du mich zu einer Wette verleiten?«
    »Nein… ich habe nur überlegt, das ist alles.«
    »Glaubst du wirklich, dass wir als Sieger aus diesem Krieg hervorgehen werden?«
    Er dachte nach. Merkwürdigerweise hatte er nie daran gezweifelt. Wenn Wolfes Armee sich, um Neufrankreich zu unterwerfen, der gleichen Mittel bediente, die Cumberland seinen Ruf als »Schlächter« eingetragen hatten … warum sollte es dieses Mal anders sein?
    »Ja.«
    Sie seufzte und beobachtete ebenfalls die zwischen den Wäldern und Feldern verstreuten Häuser.
    »Alex, ich wollte mit dir über unseren Plan sprechen. Evan und ich … wir wollen fortgehen, sobald sich eine Gelegenheit dazu ergibt.«
    Alexander verzog leicht das Gesicht.
    »Damit hatte ich gerechnet, MacCallum. Mein Angebot, Euch zu helfen, steht noch. Ihr müsst mir nur Bescheid geben.«
    Leticia ließ den Kopf hängen.
    »Würdest … würdest du mit uns gehen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht, Alex?«, fragte sie und fuhr zu ihm herum.
    Freudengeschrei erklang. Die Angler hatten einen ordentlichen Fisch gefangen.
    »Noch jemand, der heute Abend etwas anderes zu essen bekommt als seine Ration Pökelfleisch«, bemerkte der junge Mann, um nicht auf die Frage antworten zu müssen, die Leticia ihm gestellt hatte.
    »Alex …«
    Er sah sie an und versuchte sich vorzustellen, wie sie in einem Kleid aussehen würde, mit offenen Haaren, die ihr über die Schultern fielen. Obwohl sie größer als der Durchschnitt der Frauen und ihr Körper fast so muskulös wie der eines Mannes war, besaß sie doch weiche Gesichtszüge, die er liebte. Und ihren Körper … den konnte er sich unter ihrer Uniform sehr gut vorstellen. Einmal hatte er bereits einen Blick auf ihre Brust erhascht. Sie versuchte verzweifelt, ihre Brüste unter eng gewickelten Bändern verschwinden zu lassen. Doch von nahem konnte man eine leichte Wölbung erkennen, die den scharlachroten Wollstoff ihres Uniformrocks spannte. Aber falls noch andere außer Munro, Coll

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