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Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Titel: Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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Szene zu setzen. Ihre einzige Bekleidung bestand aus einem bunten Tuch, das sie nachlässig um die Hüften geschlungen hatte. Dafür waren ihre Hand- und Fußknöchel und ihr Hals mit mehreren Metallringen geschmückt.
    »Munro …«, sagte Alexander leise. »Ich habe keine Lust auf so etwas. Lieber möchte ich zurück in die Taverne.«
    »Auf ein Glas, Alas. Ein einziges Glas Whisky, und wir gehen wieder … falls du deine Meinung nicht doch noch änderst.«
    Alexanders Kopf drehte sich schon jetzt, und er spürte, wie der Alkohol, der durch seine Adern kreiste, seine Sinne in Wallung brachte. Er warf noch einen Blick auf das Bett, wo sich die beiden Frauen aufreizend wiegten. Die jüngere, eine hübsche Brünette, sah ihn aus riesigen schwarzen Augen an und schenkte ihm ein erotisches Lächeln. Ihre Gefährtin, eine üppige Blondine, begann ihr durch den feinen roten Gazestoff hindurch die kleinen Brüste zu streicheln. Sie seufzte tief und streckte sich mit kalkulierter Lüsternheit aus. Dann ergriff sie, ohne Alexander aus den Augen zu lassen, den blonden Kopf und zog ihn auf ihre Brust. Er hatte das Gefühl, dass sich ein Prickeln über seinen ganzen Körper ausbreitete, und wischte sich die feuchten Handflächen an den Schenkeln ab.
    »Ein einziges Glas«, nickte er und setzte sich auf einen freien Sessel.
     
    Alexander fuhr mit der Zunge in seinem trockenen, klebrigen Mund umher. Er war schrecklich durstig. Als er sich auf die andere Seite drehte, fand er sich mit der Nase in einem Berg Seide wieder, der ihn im Gesicht kitzelte. Er öffnete ein Auge. Es war dunkel und erstickend heiß, und ein starker Schweißgeruch, vermischt mit noch etwas anderem, hing in der Luft. Durch die Spalten in den Fensterläden fiel blassgraues Licht in den Raum. Der Seidenberg begann sich zu bewegen und seufzte leise. Mit leerem Kopf und verschwommenem Blick starrte Alexander die leuchtenden Punkte an, die über ihm tanzten.
    Wie warm es hier war! Er befreite sein eingeschlafenes Bein von dem Gewicht, das darauf lag, was ihm ein Brummen eintrug. Seine feuchte Haut fühlte sich angenehm kühl an. Benommen streckte er den Arm aus und traf auf etwas Glattes, Warmes. Ein Glucksen erklang, dann regte sich der Seidenberg, und ein Gesicht tauchte auf. Er erinnerte sich nicht mehr genau… Nun ja, vielleicht doch, ein wenig. Oh ja! Jetzt wusste er wieder alles.
    Zutiefst beschämt schlug er die Augen nieder. Er hatte Whisky getrunken, viel … zu viel! Befand er sich immer noch in dem Zimmer im Bordell? Die Blondine – Josette, soweit er sich erinnerte  – schmiegte sich hingebungsvoll an ihn. Sie streichelte seinen Oberkörper und spielte mit seinem Brusthaar. Er spürte, wie ihre feuchten, warmen Lippen über seine Schulter strichen und sich dann einen Weg bis zu seinem Hals bahnten.
    Er erinnerte sich noch, wie zwei Frauen ihm geholfen hatten, eine Treppe hinaufzugehen. Josette war gierig … Im Moment war sie übrigens dabei, ihn zu beißen. Die andere … die Brünette, hieß Gisèle. Sie war taubstumm, aber wie ihre Kameradin zu ihm gemeint hatte, verständigte sie sich eben auf ihre Weise mit den Männern, indem sie geschickt ihre Zunge und ihre Hände einsetzte! Die Kleine arbeitete in dieser Branche, seit sie zehn war.
    Eine zweite Hand, die kleiner und dunkler war, gesellte sich auf seiner Brust zu der anderen. Jemand seufzte, und er wandte den Kopf. Zwei große schwarze Augen sahen ihn belustigt an. Gisèle lächelte ihm zu. Sie war erst fünfzehn, zwanzig Jahre jünger als er! Er hatte mit einem Kind geschlafen! Sicher, sie war eine Hure, aber trotzdem ein kleines Mädchen!
    Josette lachte und veränderte ihre Stellung. Die Matratze wogte. Alexander spürte, wie er langsam schreckliche Kopfschmerzen bekam. Sie erschienen ihm wie eine Strafe für seinen Fehler, für seine lasterhafte Nacht, an die er sich kaum noch erinnerte. Er fluchte laut.
    »Mach dir keine Gedanken, mein Hübscher, du bist vollständig auf der Höhe gewesen! Die arme Gisèle musste dich sogar um Gnade anflehen!«, säuselte Josette, die zu erraten glaubte, was ihm Sorgen bereitete. »Du bist unersättlich wie ein Raubtier !«
    Das lange blonde Haar, das über seinen Unterleib fiel, erinnerte ihn plötzlich an einen anderen Blondschopf. Dann brach alles andere wie eine Lawine über ihn herein: Isabelle; Pierre, der mit durchbohrtem Schädel in seinem Blut lag. Stöhnend schlug er die Hände vors Gesicht. Was tat er hier, zusammen mit zwei Huren,

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