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Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Titel: Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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gefüllt. Madame Couture hatte den Besitz nach dem Tod ihres Mannes, der keinen Erben hinterlassen hatte, verkauft und war zu ihrer Schwester gezogen, die am Saumon-Fluss lebte.
    Isabelle dachte immer öfter an den Besitz, den Pierre einst erworben und dann verpachtet hatte. Natürlich musste man abwarten, bis der Pächter etwas anderes gefunden hatte … Aber wenn Alexander einverstanden war … vielleicht könnten sie ja schon im nächsten Sommer vor dem Beginn der Aussaat dort einziehen. Mit einem Mal riss ein Rascheln sie aus ihren Überlegungen.
    »Marie?«
    Eine Hand legte sich über ihren Mund und erstickte ihren Schrei. Entsetzt riss sie die Augen auf und zappelte heftig, aber es war nutzlos.
    »Beruhige dich, Isa! Ich will dir kein Leid antun. Und ich möchte auch nicht, dass deine Freunde zu Schaden kommen, wenn du verstehst, was ich meine!«
    Isabelle erstarrte. Sie hatte die Stimme ihres Bruders erkannt, der ihr ins Ohr flüsterte. Vorsichtig nahm er die Hand weg und ließ sie los. Sie nahm sich die Zeit für einen tiefen Atemzug. Dann fuhr sie herum und holte aus, um ihn zu ohrfeigen. Doch er war darauf gefasst und fing ihren Arm ab. Er verdrehte ihr das Handgelenk und warf ihr einen hasserfüllten Blick zu, der ihr klarmachte, dass sie besser jede Gegenwehr aufgab. Schroff gab er sie frei und spuckte einen schwarzen Klumpen auf den Boden.
    »Étienne … Was machst du hier? Woher wusstest du …«
    Ihr Bruder stieß ein Hohngelächter aus, bei dem es ihr kalt über den Rücken lief. Er zog die Augen zusammen und neigte den Kopf zur Seite.
    »Also wirklich, Isa. Woher ich das wusste? Hast du etwa geglaubt, hier würde dich niemand finden?«
    »Hat Jacques Guillot …?«
    »Der Ärmste kommt um vor Liebe zu meiner lasterhaften Schwester! Ich brauchte ihm nur zu versprechen, dich zurückzuholen, und schon hat er mir verraten, wohin er dir die Post nachschickt.«
    »Was willst du von mir? Warum hast du nach mir gesucht? Wenn es dir um den Besitz in …«
    »Der Besitz in Beaumont interessiert mich schon lange nicht mehr!«
    Er hielt ihr seinen Zeigefinger mit einem abstoßenden langen, schwarzen Nagel unter die Nase.
    »Du weißt ganz genau, was ich suche, Schwesterherz! Und jetzt wirst du mir sagen, wo ich es finde!«
    »Aber … was denn? Wovon redest du? Ich verstehe dich nicht!«
    Isabelle spürte, dass sie beide nicht allein waren. Als sie sich umdrehte, stand sie drei rot und schwarz bemalten Eingeborenen gegenüber. Mitten auf ihrem glattrasierten Schädel prangte eine einzige, lange Haarsträhne. Regungslos, den Tomahawk in der Hand und das Skalpiermesser um den Hals gehängt, musterten sie die junge Frau mit unbewegter Miene. Erschrocken fuhr sie mit wild pochendem Herzen erneut herum.
    »Was willst du, Étienne?«
    »Das Gold!«
    »Ich weiß nicht, wo es ist!«
    Étiennes Miene wirkte zufrieden.
    »Aber anscheinend weißt du von seiner Existenz! Lavigueur hatte recht.«
    »Dann hast du ihn hergeschickt?«
    »Guillot hat mich gewarnt und gemeint, ihr würdet mir keinen freundlichen Empfang bereiten … Lavigueur glaubt, dass das Gold sich hier befindet. Ich selbst habe ebenfalls meine Nachforschungen angestellt und bin überzeugt davon, dass es irgendwo hier ist. Den größten Teil des Winters habe ich euch ausgespäht und gehofft, dein Schotte würde das Geheimnis des Verstecks ausplaudern … Aber das hat er nicht getan. Lavigueur glaubt, dass es im Obstgarten liegt. Da ich meine Nächte nicht mit Graben verbringen konnte, habe ich allerhand Leute befragt und ihre Loyalität gegenüber Alexander auf eine harte Probe gestellt. Aber ich habe nichts erfahren, was ich nicht bereits gewusst hätte. Also muss ich jetzt wohl zu stärkeren Mitteln greifen!«
    »Ich weiß nicht, wo es ist, Étienne! Ich schwöre es beim Leben von Gabriel und Élisabeth!«
    »Élisabeth, hmmm … So hast du sie genannt? Schämst du dich eigentlich nicht, deinem zweiten Bastard den Namen unserer Ahnfrau zu geben?«
    Die Ohrfeige klatschte. Ebenso verblüfft wie Étienne, schlug Isabelle ihre schmerzende Hand vor den Mund. Der Blick ihres Bruders traf sie wie ein Schwall eiskalten Wassers, und ihr entfuhr ein kleiner Schreckensschrei.
    »Du bist genau wie deine Mutter! Eine Hure!«
    Dass er von Justine sprach, half ihr, die Fassung zurückzugewinnen.
    »Merkwürdigerweise finde ich, dass du ihr mit deinem harten Herzen weit mehr ähnelst als ich, Étienne, auch wenn sie nicht deine leibliche Mutter ist.«
    Doch ihr

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