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Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie

Titel: Highland-Saga 04 - Dolch und Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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Sie … also, ich war …«
    Sein Bruder legte ihm begütigend die Hand auf den Arm.
    »Ich weiß. Damals waren Marie-Anne und ich noch nicht verheiratet. Außerdem… das klingt jetzt vielleicht etwas töricht, aber… als ich gehört habe, dass du bei ihr gelegen hast, da hat mir das die Augen geöffnet. Eifersucht, verstehst du? Mir ist klar geworden, dass mir wirklich an dieser Frau lag und ich sie nicht verlieren wollte.«
    Alexander dachte an Isabelle und beschleunigte seinen Schritt.
    »Ich weise dich ausdrücklich darauf hin, dass ich keine solche ›Medizin‹ brauche, um mir über meine Gefühle klar zu werden, John!«
    Lachend schloss sein Bruder zu ihm auf.
    »Ich werde es mir merken, Alas.«
    Mit einem Mal alarmierte sie ein Knacken, das aus den Büschen kam. Sie schulterten ihre Gewehre und gingen hinter einer Gruppe Goldruten in Deckung, die in der Abendbrise wogten. Alexander musterte die Umgebung und erblickte einen Schatten zwischen den blassen Birkenstämmen. Er legte sein Gewehr an, schloss ein Auge und visierte mit dem anderen die Gestalt an, während er wartete, dass sich der Eindringling zeigte. Einige Sekunden vergingen, dann kam eine Hirschkuh zum Vorschein. Seufzend, mit pochendem Herzen ließ Alexander die Waffe sinken und zeigte John, was ihn erschreckt hatte. Die beiden Männer machten sich erneut auf den Weg.
    »Wir haben jetzt eine kleine Tochter, Marguerite!«, erklärte John stolz. »Sie sieht ihrer Mutter ähnlich. Du musst unbedingt demnächst mit deiner Familie nach La Batiscan kommen. Marguerite wird entzückt darüber sein, einen Cousin und eine Cousine zu bekommen.«
    »Weißt du, dass Munro auch zwei Kinder hat?«
    »Munro ist Vater? Du machst wohl Witze!«
    »Er hat in Grand Portage eine Ojibwa-Frau geheiratet.«
    Sie verstummten und drangen weiter in den dunklen Wald ein.
     
    Mit verliebtem Blick sah Francis zu, wie Marie ihr Kleid wieder richtete. Scherzhaft streckte der junge Mann die Hand aus, um das Band ihres Mieders aufzuziehen. Sie stieß ihn lachend zurück.
    »Oh nein, du Frechdachs! Ich muss zurück und Madame Larue … ähem … Macdonald helfen.«
    »Bleib bei mir, Marie, meine süße, schöne Marie!«
    »Wenn ich nicht sofort gehe, kommt sie her, um mich zu suchen. Und ich möchte nicht, dass sie uns zusammen sieht… nicht so.«
    »Nein, das meine ich nicht, Marie. Bleib bei mir in Red River Hill! Musst du wirklich mit ihnen gehen? Sie werden schon jemand anderen finden, der sich um die Kinder kümmert und …«
    Die junge Mohawk-Frau beugte sich über ihren Liebsten, der neben ihr lag, um ihn auf die Nasenspitze zu küssen.
    »Ich kann Madame Macdonald nicht mit ihren zwei Kindern allein lassen, Francis. Ich kümmere mich um Gabriel, seit er auf der Welt ist. Und wenn du mit uns kommen würdest? Bestimmt brauchen sie in der Stadt eine Art Mädchen für alles. Wenn Basile … Was hast du denn, Francis?«
    Angesichts der verdutzten Miene des jungen Mannes fuhr Marie herum, bereit, eine Entschuldigung zu stottern, um ihre Verspätung zu erklären. Doch Francis’ starke Arme schlossen sich um sie und hoben sie hoch. Er stieß sie auf die Hütte zu. Sie schrie.
    »Francis!«
    »Los, rette dich, Marie! Sag Stewart und Munro Bescheid!«
    Mit angstvoll aufgerissenen Augen starrte sie den Irokesen an, der auf sie zukam, und kreischte vor Angst. Francis zog seinen Dolch, den er immer bei sich führte.
    »Lauf, Marie!«, befahl er ihr brüllend.
    Die junge Frau gehorchte und stürzte Hals über Kopf davon. Der Indianer nahm die Verfolgung auf, und Francis rannte hinter ihm her.
     
    Isabelle hatte soeben Élisabeth gewickelt, die zufrieden lächelnd vor sich hin plapperte.
    »Wasch dir die Füße, bevor du schlafen gehst, Gaby!«
    »Habe ich doch!«
    »Das Wasser in der Waschschüssel ist noch sauber. Du willst mir doch nicht weismachen, dass dein Waschwasser so sauber bleibt, nachdem du den ganzen Tag lang mit nackten Füßen im Maisfeld Schlangen gesucht hast?«
    »Ich mach ja schon!« »Versuch dir die Nägel sauberzumachen. Und dann schüttest du die Schüssel draußen aus.«
    »Ja, Mama.«
    Murrend ließ Gabriel seine Zeichnung auf dem Tisch liegen, auf dem eine Kerze brannte. Isabelle beobachtete ihn. Als sie sich vergewissert hatte, dass er tatsächlich nach der Schachtel mit der Seife griff, wandte sie sich erneut ihrer Tochter zu. Die Kleine hatte so gezappelt, dass die Windel wieder aufgegangen war.
    »Meine Güte! Was soll das erst werden, wenn du laufen

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