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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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der Amerikanischen Revolution von Mark. M. Boatner III. Tagebuch eines Soldaten der Revolution von Joseph Plumb Martin.
    »Möchtest du es wissen?«, fragte er. Er wies auf die offene Kiste vor ihnen
auf dem Tisch, in der immer noch ein dicker Packen Briefe ungeöffnet auf den Büchern lag. Er hatte sich noch nicht dazu durchgerungen, Brianna zu gestehen, dass er sich die Bücher angesehen hatte. »Ich meine – wir wissen immerhin, dass sie Ticonderoga wahrscheinlich heil verlassen haben. Es sind ja noch ziemlich viele Briefe.«
    »Wir wissen, dass einer von ihnen es wahrscheinlich geschafft hat«, sagte Brianna und betrachtete die Briefe. »Es sei denn … Ich meine, Ian weiß schließlich Bescheid. Es könnte ja sein, dass er …«
    Roger nahm seine Hand von ihrer Taille und griff entschlossen in die Kiste. Brianna hielt die Luft an, doch er beachtete sie nicht, sondern holte eine Handvoll Briefe aus der Kiste und sah sie durch.
    »Claire, Claire, Claire, Jamie, Claire, Jamie, Jamie, Claire, Jamie« – er hielt inne und blinzelte angesichts eines Briefes und einer unbekannten Handschrift -, »vielleicht hast du ja recht, was Ian angeht; weißt du, wie seine Handschrift aussieht?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube nicht, dass ich ihn jemals schreiben gesehen habe – obwohl ich davon ausgehe, dass er schreiben kann «, fügte sie skeptisch hinzu.
    »Tja …« Roger legte den zusammengefalteten Brief hin und richtete den Blick von den verstreuten Briefen auf das Bücherregal und dann auf Brianna. Ihr Gesicht war ein wenig rot. »Was möchtest du tun?«
    Sie überlegte, und ihr Blick huschte zwischen den Bücherborden und der Holzkiste hin und her.
    »Die Bücher«, sagte sie entschlossen und ging zum Regal. »In welchem davon finden wir heraus, wann Ticonderoga gefallen ist?«
    George III, Rex Britanniae An Lord George Germain
     
    … Burgoyne kann das Heer kommandieren, das von Kanada nach Albany entsandt wird …
    Da Krankheiten und andere Eventualitäten zu erwarten sind, denke ich, dass nicht mehr als 7000 Mann für den Champlain-See entbehrt werden können, denn es wäre höchst unklug, in Kanada irgendwelche Risiken einzugehen … Es müssen Indianer zum Einsatz kommen.

35
    TICONDEROGA
    12. Juni 1777 Fort Ticonderoga
    I ch fand Jamie nackt und schlafend auf dem Strohlager in der winzigen Kammer, die man uns zugewiesen hatte. Sie befand sich im Obergeschoss eines der steinernen Kasernengebäude, und mitten am Tag war es darin so heiß wie im Hades. Aber wir hielten uns tagsüber ja kaum darin auf, da Jamie mit den Brückenbauern am See zu tun hatte und ich im Lazarettgebäude oder in den Familienquartieren arbeitete – wo es natürlich genauso heiß war.
    Allerdings speicherten die Steine genug Hitze, um uns an den kühlen Abenden zu wärmen – das Zimmerchen hatte keinen offenen Kamin, doch es hatte immerhin ein kleines Fenster. Gegen Sonnenuntergang wehte eine frische Brise vom Wasser herüber, und für einige Stunden – etwa von zehn Uhr abends bis zwei Uhr nachts – konnte man es aushalten. Jetzt war es gegen acht – draußen war es noch hell, innen herrschten noch Temperaturen wie in einem Backofen: Auf Jamies Schultern glänzte der Schweiß und verdunkelte das Haar an seinen Schläfen zu einem tiefen Bronzeton.
    Doch unser Speicherzimmerchen hatte zudem den Vorteil, dass es das einzige Zimmer im oberen Stockwerk war und wir daher einen Hauch von Zurückgezogenheit genießen konnten. Der Nachteil daran war, dass es achtundvierzig Stufen bis zu unserem Adlerhorst waren und man jeden Tropfen Wasser hinaufund jeden vollen Nachttopf hinuntertragen musste. Ich hatte gerade einen großen Eimer Wasser nach oben geschleppt, und die verbleibende Hälfte, die sich nicht über die Vorderseite meines Kleides ergossen hatte, wog eine Tonne. Beim Abstellen schepperte der Eimer so laut, dass Jamie blitzartig in die Höhe schoss und im Zwielicht blinzelte.
    »Oh, entschuldige«, sagte ich. »Ich wollte dich nicht wecken.«
    »Das macht nichts, Sassenach«, brummte er und gähnte herzhaft. Er setzte sich auf, räkelte sich und rieb sich dann mit den Händen fest durch das feuchte, lose Haar. »Hast du schon zu Abend gegessen?«
    »Ja, ich habe mit den Frauen zusammen gegessen. Du?« Er aß normalerweise mit seinen Arbeitern, wenn sie Feierabend machten, wurde aber manchmal eingeladen, mit General St. Clair oder den anderen Milizoffizieren zu dinieren, und diese mehr oder minder formellen Anlässe fanden

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