Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
Vom Netzwerk:
eigentliche Attacke.
    »Wo sind eigentlich Eure Männer?«, fauchte Cutter. »Meine Herrn? «
    Osborn und Dobson begannen sofort, sich stotternd zu erklären, doch Leutnant Ransom war – ausnahmweise – unschuldig wie ein Lamm.
    »Meine Männer bewachen den Gouverneurspalast, unter Leutnant Colson. Ich wurde freigestellt, Sergeant, um mit meinem Vater zu dinieren«, sagte er respektvoll. »Von Sir Peter.«
    Sir Peter Packers Name wirkte für gewöhnlich Wunder, und auch Cutter verschlug es die Sprache. Zu Williams großer Überraschung war es jedoch nicht Sir Peters Name, der diese Reaktion ausgelöst hatte.
    »Euer Vater?«, sagte Cutter blinzelnd. »Das ist doch Lord John Grey, oder?«
    »Äh … ja«, erwiderte William vorsichtig. »Kennt … Ihr ihn?«
    Bevor Cutter antworten konnte, öffnete sich die Tür einer nahe gelegenen Gastwirtschaft, und Williams Vater kam heraus. William lächelte hocherfreut über sein rechtzeitiges Erscheinen, unterdrückte das Lächeln jedoch rasch, als sich der stechende Blick des Sergeanten auf ihn heftete.
    »Grinst mich nicht so an, Affengesicht«, begann der Sergeant in bedrohlichem Ton, wurde jedoch unterbrochen, als ihm Lord John vertraulich auf die Schulter klopfte – etwas, das keiner der drei jungen Leutnants je gewagt hätte, nicht einmal gegen Bezahlung.
    »Cutter!«, sagte Lord John mit einem herzlichen Lächeln. »Ich habe diesen Wohlklang gehört und mir gedacht, verdammt, wenn das nicht Sergeant Aloysius Cutter ist! Es kann sonst keinen Menschen unter der Sonne geben, der sich derart nach einer Bulldogge anhört, die eine Katze verschluckt hat und dabei keinen Schaden genommen hat.«

    »Aloysius?«, hauchte Dobson William zu, doch William grunzte nur kurz. Ein Achselzucken kam nicht in Frage, da sein Vater seine Aufmerksamkeit nun auf ihn gerichtet hatte.
    »William«, sagte er und nickte freundlich. »Wie pünktlich du doch bist. Bitte entschuldige meine Verspätung; ich wurde aufgehalten.« Bevor ihm William jedoch die anderen vorstellen konnte, hatte er sich schon daran gemacht, gemeinsam mit Sergeant Cutter von den guten alten Zeiten zu schwärmen, die sie mit General Wolfe vor Quebec erlebt hatten.
    Dies gestattete es den drei jungen Offizieren, sich ein wenig zu entspannen – was in Dobsons Fall bedeutete, seinen anfänglichen Gesprächsfaden wieder aufzunehmen.
    »Du sagst, die kleine Rothaarige ist eine Bekannte deines Vaters?«, flüsterte er William zu. »Warum fragst du ihn nicht, wo sie wohnt?«
    »Idiot!«, zischte Osborn. »Sie ist ja nicht einmal hübsch! Ihre Nase ist so lang wie – wie – wie Willies!«
    »So hoch konnte ich nicht sehen«, sagte Dobson grinsend. »Aber ihre Titten waren genau auf Augenhöhe, und die … «
    »Esel!«
    »Psst!« Osborn trat Dobson auf den Fuß, um ihn zum Schweigen zu bringen, denn Lord John wandte sich wieder den jungen Männern zu.
    »Stellst du mich deinen Freunden vor, William?«, erkundigte sich Lord John höflich. Das tat William – der dunkelrot angelaufen war, wusste er doch, dass sein Vater trotz seiner Erlebnisse bei der Artillerie messerscharf hörte -, und Osborn und Dobson verneigten sich ehrfurchtsvoll. Ihnen war nicht klar gewesen, wer sein Vater war, und William war einerseits stolz, dass sie beeindruckt waren, und ein wenig bestürzt, dass sie seine Verwandtschaft mit Lord John herausgefunden hatten – bis zum morgigen Abendessen würde das ganze Bataillon davon wissen. Nicht dass Sir Peter es nicht ohnehin wusste, aber dennoch -
    Er nahm seine Gedanken zusammen, weil er begriff, dass sich sein Vater gerade in ihrer beider Namen verabschiedete, und erwiderte Sergeant Cutters Salut – hastig, aber in vollendeter Ausführung -, bevor er seinem Vater nacheilte und Dobby und Osborn ihrem Schicksal überließ.
    »Ich habe gesehen, wie du mit Mr. und Mrs. MacKenzie gesprochen hast«, sagte Lord John beiläufig. »Ich hoffe, es geht ihnen gut?« Er blickte suchend am Kai entlang, doch die MacKenzies waren längst außer Sichtweite.
    »Anscheinend ja«, sagte Willie. Er würde nicht fragen, wo sie wohnten, aber die junge Frau hatte einen nachhaltigen Eindruck auf ihn gemacht. Er hätte nicht sagen können, ob sie hübsch war oder nicht, doch ihre Augen waren ihm aufgefallen – ein herrliches Dunkelblau mit langen, kastanienbraunen Wimpern -, und sie hatten sich mit einer Intensität auf ihn gerichtet, die ihm das Herz bis in den letzten Winkel wärmte. Ihre Körpergröße war natürlich grotesk,

Weitere Kostenlose Bücher