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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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schweigend, während ihnen der Regen auf die Köpfe prasselte und ihre Füße auf dem nassen Boden schmatzten. Durch die Fensterläden fiel nur ein winziger Lichtschimmer, der schwach auf menschliche Bewohner hindeutete. Er hörte Rachel schlucken und berührte sacht ihre Hand, während er die Tür für sie öffnete.
    »Schlaft gut«, flüsterte er ihr zu. »Der Morgen wird kommen, ehe Ihr Euch’s verseht.«
     
    ES WAR DER EINTOPF, DER IHM DAS LEBEN RETTETE. ÜBERWÄLTIGT VOR ERSCHÖPFUNG , schlief er auf der Stelle ein, doch sein Schlaf wurde durch schlimme Träume gestört. Er lief durch einen Flur mit einem bunten Orientteppich, begriff aber nach einer Weile, dass das, was er für Rankenmuster auf dem Teppich gehalten hatte, in Wirklichkeit Schlangen waren, die bei seinem Näherkommen die Köpfe hoben. Die Schlangen bewegten sich nur langsam, und er konnte über sie hinweghüpfen, schwankte dabei aber hin und her und prallte gegen die Wände des Korridors, die immer näher zu rücken schienen und den Weg verschmälerten.
    Schließlich war er so fest eingeschlossen, dass er sich seitwärts bewegen musste. Hinter ihm kratzte die Wand über seinen Rücken, die verputzte Oberfläche vor ihm war ihm so nah, dass er den Kopf nicht senken konnte, um zu Boden zu blicken. Er sorgte sich wegen der Schlangen im Teppich, doch er konnte sie nicht sehen und trat mit den Füßen zur Seite, wobei er hin und wieder etwas Schweres traf. Panisch spürte er, wie sich eine der Schlangen um sein Bein wickelte, sich um seinen Körper wand und den Kopf in die Vorderseite
seines Hemdes steckte und ihn schmerzhaft in den Bauch stieß, um eine Stelle zum Zubeißen zu finden.
    Er erwachte plötzlich keuchend und schwitzend und stellte fest, dass seine Bauchschmerzen echt waren. Sie bissen mit einem heftigen Krampf zu, und er zog die Beine hoch und rollte sich auf die Seite – eine Sekunde, bevor sich die Axt genau dort, wo sein Kopf gerade noch gewesen war, in die Bodendielen bohrte.
    Er stieß einen langen Furz aus und wälzte sich in blinder Panik auf die dunkle Gestalt zu, die jetzt versuchte, die Axt aus dem Boden zu befreien. Er fand Johnsons Beine, packte sie und zog. Der Mann fiel fluchend auf ihn und packte ihn an der Kehle. William hieb und trat nach seinem Gegner, doch die Hände an seiner Kehle waren wie festgewachsen, und sein Blickfeld verdunkelte sich und füllte sich mit bunt blitzenden Lichtern.
    Irgendwo in der Nähe schrie jemand. Eher instinktiv als planvoll bewegte sich William plötzlich nach vorn und traf Johnson mit der Stirn im Gesicht. Es schmerzte, doch der Klammergriff an seiner Kehle löste sich, und er befreite sich, rollte sich auf alle viere und rappelte sich auf.
    Das Feuer war bis auf die Glut erloschen, und ein schwaches Glimmen war das einzige Licht im Zimmer. Die Schreie kamen von einer Masse miteinander ringender Körper in der Ecke, doch dabei konnte er nichts tun.
    Johnson hatte die Axt losgetreten; William sah ihre Klinge dumpf aufglänzen, und schon holte Johnson aus und hieb nach seinem Kopf. Er duckte sich und stürzte auf Johnson zu, bekam sein Knie zu fassen und zog mit aller Gewalt daran. Die fallende Axtklinge traf mit der Seite gegen sein Knie. Wie gelähmt, jedoch nicht aufgeschlitzt ging er zu Boden und riss Johnson mit sich, schaffte es aber gerade noch, das andere Knie anzuwinkeln, sodass er nicht unter dem Körper des Mannes flach gedrückt wurde.
    Er zuckte zur Seite, spürte plötzlich Hitze in seinem Rücken und stechende Funken; sie waren auf die Kaminumrandung gerollt. Er griff hinter sich und packte eine Handvoll heißer Kohlen, die er Johnson ins Gesicht rieb, ohne den sengenden Schmerz in seiner Hand zu beachten.
    Johnson ließ sich rückwärts fallen, schlug die Hände vor das Gesicht und stieß abgehackte Ah! Ah! -Laute aus, als fehlte ihm die Luft zum Schreien. Die Axt baumelte in seiner Hand; er spürte, wie sich William erhob, und schwang sie blindlings mit einer Hand.
    William packte den Axtstiel, riss ihn Johnson aus der Hand, nahm ihn fest in beide Hände und ließ die Klinge auf Johnsons Kopf niedersausen. Es gab ein Tschonk, wie wenn man gegen einen Kürbis tritt. Der Hieb ließ seine Hände und Arme vibrieren; er ließ los und stolperte rückwärts.
    Sein Mund war voller Galle; der Speichel lief über, und er wischte sich mit dem Ärmel über den Mund. Er keuchte wie ein Blasebalg, konnte aber gar nicht genug Luft bekommen.
    Johnson torkelte mit ausgestreckten Armen

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