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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Armee vor ihrer Haustür fürchteten, waren bereit, mit mysteriösen Fremden zu sprechen, die womöglich Spione waren oder Schlimmeres.
    Die Quäker würden es ohne ihn leichter haben. Sie waren so unübersehbar das … was sie waren, und Dennys Absicht, sich als Stabsarzt zu verpflichten, war so schlicht und bewundernswert, dass die Leute ihnen helfen würden, wenn sie allein waren, dachte er. Oder dass sie zumindest ihre Fragen freundlicher beantworten würden. In Williams Begleitung jedoch …
    Zu Beginn ihrer Reise hatte es ausgereicht, wenn er sagte, er sei ein Freund der Hunters. Die Leute begegneten der kleinen Reisegruppe zwar neugierig, aber nicht feindselig. Doch je weiter sie sich New Jersey näherten, desto spürbarer wurde die Unruhe. Farmen waren von Soldatentrupps auf der Suche nach Proviant geplündert worden – sowohl von den Hessen unter Howes Kommando, die versuchten, Washington von seinem Wachtposten in den Watchung Mountains in den offenen Kampf zu locken, als auch von der Kontinentalarmee, die dringend Nachschub benötigte.
    Farmen, die normalerweise jeden Fremden willkommen geheißen hätten, um zu hören, was er Neues zu erzählen hatte, wiesen sie jetzt mit Musketen und groben Worten ab. Es wurde immer schwieriger, sich mit Lebensmitteln zu versorgen. Manchmal half ihnen Rachels Anwesenheit, so dicht an einen Hof zu kommen, dass sie den Bewohnern Geld anbieten konnten – und Williams kleiner Vorrat an Silber und Gold half mit Sicherheit ebenfalls; Denzell hatte den Erlös aus dem Verkauf ihres Hauses zum Großteil als Sicherheit für Rachels Zukunft bei einer Bank in Philadelphia deponiert, und das vom Kongress gedruckte Papiergeld wurde so gut wie nirgendwo genommen.
    Doch es war absolut unmöglich, dass sich William als Quäker ausgab. Abgesehen davon, dass er die Ausdrucksweise der »Freunde« nicht beherrschte, machte er die Leute durch seine Körpergröße und sein Auftreten nervös – umso mehr, als er sich noch lebhaft an Hauptmann Nathan Hale erinnerte und daher
niemals laut gesagt hätte, dass er vorhatte, der Kontinentalarmee beizutreten, und er sich strikt weigerte, Fragen zu stellen, die man ihm später als Spionage auslegen konnte. Und sein Schweigen – das als bedrohlich empfunden wurde – machte die Leute zusätzlich nervös.
    Er hatte nicht mit den Hunters über die Trennung gesprochen, und Denzell und Rachel hatten ihn wohlweislich nicht nach seinen Plänen gefragt. Doch alle wussten, dass der Zeitpunkt gekommen war; es lag in der Luft, als er an diesem Morgen erwachte. Als ihm Rachel beim Frühstück ein Stück Brot reichte, streiften ihre Finger seine Hand, und um ein Haar hätte er sie ergriffen. Sie spürte die Heftigkeit, mit der er den Impuls unterdrückte, und sah ihm verblüfft in die Augen. Sie waren heute eher grün als braun, und er hätte jede Diskretion zum Teufel geschickt und sie geküsst – er glaubte nicht, dass sie etwas dagegen gehabt hätte -, wäre ihr Bruder nicht just in diesem Moment aus dem Gebüsch gekommen und hätte sich die Hose zugeknöpft.
    Er entschied sich urplötzlich für diesen Ort. Sinnlos, es noch weiter hinauszuzögern, und vielleicht war es auch besser, wenn er es tat, ohne allzu sehr nachzudenken. Er brachte sein Pferd mitten auf der Kreuzung zum Stehen, sodass Denzell erschrocken an den Zügeln seiner Stute riss, die auf der Stelle zu tänzeln begann.
    »Ich werde Euch hier verlassen«, sagte William abrupt, und es klang unfreundlicher, als es seine Absicht gewesen war. »Mein Ziel liegt im Norden«, er wies in diese Richtung und dankte Gott, dass die Sonne schien und er erkennen konnte, wo Norden war, »doch ich denke, wenn Ihr weiter nach Osten reitet, werdet Ihr die ersten Vertreter von. Mr. Washingtons Armee finden. Falls …« Er zögerte, doch er musste sie warnen. Die Reaktionen der Farmer hatten ihm deutlich verraten, dass Howes Soldaten in dieser Gegend unterwegs gewesen waren.
    »Falls Ihr britischen Truppen oder hessischen Söldnern begegnen solltet – sprecht Ihr zufällig Deutsch?«
    Denzel schüttelte mit großen Augen den Kopf. »Nur ein bisschen Französisch.«
    »Das ist gut. Die meisten hessischen Offiziere sprechen gut Französisch. Falls Ihr auf Hessen trefft, die Euch nicht verstehen und Euch zu behelligen drohen, sagt ihnen auf Deutsch: Ich verlange Euren Vorgesetzten zu sehen; ich bin mit seinem Freund bekannt. Sagt das auch, wenn Ihr auf britische Soldaten stoßt. Auf Englisch natürlich«, fügte er

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