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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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MacKenzie gewesen. Zweifellos mit den besten Absichten; sein einsames, wurzelloses Dasein nach der Rückkehr aus englischer Gefangenschaft hatte ihr Sorgen gemacht. Und man musste ihr zugestehen, dass sie mich für tot gehalten hatte.
    Was hatte sie wohl gedacht, fragte ich mich, als ich plötzlich wieder aufgetaucht war? Dass ich Jamie vor der Schlacht von Culloden im Stich gelassen und es mir dann anders überlegt hatte? Wir hatten keine Zeit für Erklärungen und eine erneute Annäherung gehabt – und dann war es zu jenem ausgesprochen
peinlichen Moment gekommen, als Laoghaire – von Jenny herbeigerufen – mit ihren Töchtern in Lallybroch aufgetaucht war und Jamie und mich völlig überrascht hatte.
    Bei dem Gedanken an dieses Aufeinandertreffen stieg Gelächter in mir auf, obwohl ich damals gewiss nicht gelacht hatte. Nun, vielleicht würden wir ja jetzt Zeit zum Reden haben, wenn sich Jenny und Ian vom ersten Schreck der Heimkehr ihres jüngsten Sohnes erholt hatten.
    Die Pferde atmeten laut und friedlich in ihrem Stall, und Ian war endlich in rasselndes Schnarchen verfallen. Aber an den kaum merklichen Bewegungen neben mir merkte ich, dass ich nicht die Einzige war, die noch wach lag, weil sie darüber nachdenken musste, was uns wohl erwarten mochte.
    »Du schläfst doch auch nicht, oder?«, flüsterte ich Jamie zu.
    »Nein«, sagte er leise und verlagerte erneut das Gewicht, um mich dichter an sich zu ziehen. »Ich muss an das letzte Mal denken, als ich heimgekommen bin. Ich hatte solche Angst – und ein winziges bisschen Hoffnung. Ich denke, so ähnlich muss es jetzt für den Jungen sein.«
    »Und für dich?«, fragte ich und legte meine Hände um den Arm, der mich festhielt. Ich spürte die stabilen, eleganten Knochen von Handgelenk und Unterarm und berührte vorsichtig seine verstümmelte Hand. Er seufzte tief auf.
    »Ich weiß es nicht«, gab er zu. »Aber es wird alles gut. Diesmal bist du ja bei mir.«
     
    IRGENDWANN IM LAUF DER NACHT VERSIEGTE DER WIND, UND DER TAG dämmerte wie durch ein Wunder klar und hell. Es war zwar immer noch so kalt wie am Hintern eines Eisbären, doch es regnete zumindest nicht. Das betrachtete ich als gutes Vorzeichen.
    Niemand sprach, als wir den letzten Pass überquerten, der nach Lallybroch führte, und dann das Haus unter uns sahen. Ich spürte, wie mir weniger eng ums Herz wurde, und erst jetzt begriff ich, wie lange ich schon die Luft angehalten hatte.
    »Es hat sich gar nicht verändert, oder?«, sagte ich, und mein Atem schwebte weiß in der kalten Luft.
    »Der Taubenschlag hat ein neues Dach«, stellte Ian fest. »Und Mamas Schafspferch ist größer geworden.« Er gab sich alle Mühe, unbekümmert zu klingen, doch das Sehnen in seiner Stimme war nicht zu überhören. Er trieb sein Pferd ein wenig voraus, und die Truthahnfedern in seinem Haar hoben sich im Wind.
    Es war früher Nachmittag, und auf dem Hof war es still; die Arbeiten des Morgens waren erledigt, das abendliche Melken und Kochen hatten noch nicht begonnen. Ich sah niemanden im Freien außer ein paar großen, zotteligen Highlandrindern, die auf der Wiese Heu kauten, doch die Schornsteine rauchten, und das große, weiß gekalkte Farmhaus strahlte wie immer Gelassenheit und Gastlichkeit aus.

    Würden Brianna und Roger wirklich hierher zurückkehren?, fragte ich mich plötzlich. Sie hatte davon gesprochen, als der Gedanke an ihre Rückkehr zur Tatsache wurde und sie begonnen hatten, Pläne zu schmieden.
    »Es steht leer«, sagte sie, ohne den Blick von dem Hemd im Stil des zwanzigsten Jahrhunderts abzuwenden, das sie gerade nähte. »Zu verkaufen. Zumindest war es das, als Roger hingefahren ist – vor ein paar Jahren? In ein paar Jahren?« Sie blickte mit einem ironischen Lächeln auf; es war unmöglich, sich normal über die Zeit zu unterhalten. »Ich glaube, ich fände es schön, wenn die Kinder dort leben. Aber wir müssen erst einmal abwarten, wie … sich alles entwickelt.«
    Dann hatte sie die Augen auf Mandy gerichtet, die in ihrer Wiege schlief, die kleinen Lippen blau gerändert.
    »Es wird sich gut entwickeln«, hatte ich entschlossen gesagt. »Alles wird gut.«
    Herr, betete ich jetzt schweigend, gib, dass sie in Sicherheit sind!
    Ian hatte sich vom Pferd geschwungen und wartete ungeduldig auf uns. Als wir abstiegen, steuerte er auf die Tür zu, doch unsere Ankunft war nicht unbemerkt geblieben, und die Tür öffnete sich weit, bevor er sie berühren konnte.
    Jenny erstarrte auf der

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