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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Bezirk blamiert, Jamie Fraser, indem du mich in diese sündige Ehe gelockt und mich dann betrogen hast, während du mit deiner englischen Hure über mich gelacht hast.«
    »Das ist nicht -«
    »Und jetzt kommst du aus Amerika zurück, herausgeputzt wie ein englischer Fatzke« – ihre Lippen verzogen sich verächtlich angesichts seines guten Rüschenhemdes, das er angezogen hatte, um ihr seinen Respekt zu zeigen, gottverdammt! -, »prahlst mit deinem Reichtum und spielst den Gutsherrn mit deinem betagten Luder am Arm, das du in Samt und Seide gesteckt hast, wie? Nun, ich sage dir -« Sie schwang sich den Besen von der Schulter und rammte ihn heftig mit dem Stiel in den Boden. »Du verstehst mich nicht im Geringsten, wenn du glaubst, du kannst mich so beeindrucken, dass ich mich wie ein sterbender Hund verkrieche und dir nicht mehr lästig bin! Da kannst du lange warten, das ist alles, was ich dir sage – da kannst du lange warten!«
    Er holte die Börse aus seiner Tasche und warf sie an die Tür des Gartenschuppens,
wo sie krachend aufprallte und zu Boden flog. Eine Sekunde lang bedauerte er, dass er einen Goldklumpen mitgebracht hatte, keine Münzen, die geklimpert hätten. Dann packte ihn die Wut.
    »Aye, da hast du ausnahmsweise recht! Ich verstehe dich nicht im Geringsten! Von Anfang an nicht, sosehr ich es auch versucht habe!«
    »Oh, sosehr du es auch versucht hast, wie?«, äffte sie ihn nach, ohne die Geldbörse zu beachten. »Du hast es nie auch nur eine Sekunde lang versucht, Jamie Fraser! Eigentlich -« Ihr Gesicht ballte sich wie eine Faust, während sie darum kämpfte, die Beherrschung über ihre Stimme nicht zu verlieren. »Eigentlich hast mich niemals auch nur richtig angesehen. Niemals – nun ja, einmal wahrscheinlich doch. Als ich sechzehn war.« Ihre Stimme zitterte bei diesem Wort, und sie wandte den Blick ab, den Mund fest zusammengepresst. Dann sah sie ihn wieder an, funkelnd und tränenlos.
    »Du hast meine Prügelstrafe auf dich genommen. In Leoch. Erinnerst du dich?«
    Im ersten Moment erinnerte er sich nicht. Dann hielt er inne und holte tief Luft. Seine Hand fuhr instinktiv an sein Kinn, und er spürte, wie sich der Hauch eines Lächelns wider seine Wut erhob.
    »Oh. Aye. Aye, das tue ich.« Angus Mhor hatte ihn glimpflich davonkommen lassen – doch es war dennoch eine anständige Bestrafung gewesen. Seine Rippen hatten noch tagelang geschmerzt.
    Sie beobachtete ihn kopfnickend. Ihre Wangen hatten zwar noch rote Flecken, doch sie hatte sich beruhigt.
    »Ich dachte, du hättest es getan, weil du mich liebst. Habe es sogar noch gedacht, als wir schon verheiratet waren. Aber das war ein Irrtum, nicht wahr?«
    Die Verblüffung musste ihm deutlich anzusehen sein, denn sie stieß dieses leise »Mpf!« durch die Nase aus, das Ausdruck ihrer Verärgerung war. Das wusste er, so gut kannte er sie immerhin.
    »Du hattest Mitleid mit mir«, sagte sie ausdruckslos. »Das habe ich damals nicht begriffen. Du hast mich schon in Leoch bemitleidet, nicht erst später, als du mich zur Frau genommen hast. Ich dachte, du hättest mich geliebt«, wiederholte sie langsam, als spräche sie mit einem Schwachsinnigen. »Als Dougal dich mit der Sassenachhure verheiratet hat, dachte ich, ich sterbe. Aber ich dachte, du fühlst dich vielleicht genauso – doch es war gar nicht so, nicht wahr?«
    »Äh … nein«, sagte er verlegen und kam sich sehr töricht vor. Er hatte damals nichts von ihren Gefühlen gesehen. Hatte nichts gesehen außer Claire. Natürlich hatte Laoghaire damals gedacht, er würde sie lieben; sie war sechzehn. Und wusste nur, dass seine Ehe mit Claire erzwungen war, nicht, dass er sie bereitwillig einging. Natürlich hatte sie gedacht, sie und er wären ein vom Schicksal verfluchtes Liebespaar. Nur dass er sie nie wieder eines Blickes gewürdigt hatte. Er rieb sich das Gesicht und fühlte sich vollkommen hilflos.
    »Davon … hast du mir nie etwas gesagt«, stotterte er und ließ die Hand sinken.

    »Was hätte das genützt?«, sagte sie.
    Das war es also. Als er sie geheiratet hatte, hatte sie gewusst – hatte sie wissen müssen -, wie die Dinge wirklich standen. Und doch hatte sie anscheinend gehofft … Weil ihm keine Antwort einfiel, flüchtete er sich in Bedeutungslosigkeiten.
    »Wer ist es gewesen?«, fragte er.
    »Wer ist was gewesen?« Sie runzelte verwundert die Stirn.
    »Der Junge. Dein Vater wollte dich doch für deine Liederlichkeit bestrafen lassen. Mit wem hast du dich

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