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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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herumgetrieben, als ich deine Strafe auf mich genommen habe? Ich habe nie daran gedacht, dich danach zu fragen.«
    Die roten Flecken auf ihren Wangen wurden dunkler.
    »Nein, natürlich nicht, wie?«
    Vorwurfsvolle Stille senkte sich zwischen sie. Er hatte sie damals nicht danach gefragt, weil es ihn nicht interessiert hatte.
    »Es tut mir leid«, sagte er schließlich leise. »Bitte sag es mir. Wer ist es gewesen?« Damals hatte es ihn nicht im Mindesten interessiert, doch jetzt stellte er fest, dass er neugierig war, auch wenn es ihn lediglich davon abhielt, über andere Dinge nachzudenken – oder sie auszusprechen. Ihre Vergangenheit war nicht so verlaufen, wie es sich Laoghaire erhofft hatte, und doch lag die Vergangenheit zwischen ihnen und formte ein zerbrechliches Bindeglied.
    Ihre Lippen wurden schmaler, und er dachte schon, sie würde es ihm nicht verraten, doch dann lösten sie sich widerstrebend voneinander.
    »John Robert MacLeod.«
    Er runzelte die Stirn, weil ihm der Name im ersten Moment nichts sagte; dann nahm er seinen angestammten Platz in seinen Erinnerungen ein, und er starrte sie an.
    »Was? John Robert? Aus Killiecrankie?«
    »Aye«, sagte sie. »Genau der.« Dann schloss sich ihr Mund wieder fest.
    Er hatte den Mann kaum gekannt, doch John Roberts Ruf als Schürzenjäger hatte während seines kurzen Aufenthalts in Leoch für einiges Gerede unter den Waffenknechten gesorgt. Ein gewandter – und gewiefter -, gut aussehender Mann, den die Tatsache, dass er in Killiekrankie Frau und Kinder hatte, absolut nicht zu stören schien.
    »Himmel!«, sagte er unwillkürlich. »Du hattest Glück, dass er dich nicht entjungfert hat.«
    Eine hässliche dunkle Röte stahl sich vom Korsett bis zu ihrer Haube über sie, und ihm klappte die Kinnlade herunter.
    »Laoghaire MacKenzie! Du warst doch wohl nicht so töricht, als Jungfrau mit ihm ins Bett zu gehen!?«
    »Ich wusste ja nicht, dass er verheiratet war!«, rief sie und stampfte mit dem Fuß auf. »Und es war nach deiner Hochzeit mit der Sassenach. Ich habe bei ihm Trost gesucht.«
    »Oh, und den hat er dir gern gespendet, da bin ich mir sicher!«

    »Halt dein Maul!«, kreischte sie. Sie hob den tönernen Wasserkrug von der Bank vor dem Schuppen und warf damit nach seinem Kopf. Damit hatte er nicht gerechnet – Claire warf ständig mit Gegenständen nach ihm, doch Laoghaire hatte das noch nie getan -, und fast wäre er getroffen worden; der Krug traf ihn an der Schulter, als er sich im letzten Moment zur Seite drehte.
    Auf den Wasserkrug folgte ein ganzer Hagel anderer Gegenstände von der Bank und eine zusammenhanglose Redeflut – undamenhafte Flüche aller Art, unterbrochen von Kreischlauten, die an einen Teekessel erinnerten. Ein Gefäß mit Buttermilch kam auf ihn zugeflogen, verfehlte sein Ziel, durchtränkte ihn aber von der Brust bis zu den Knien mit Käseflocken und Molke.
    Halb lachte er vor Schock, als sie plötzlich eine Hacke von der Schuppenwand nahm und damit auf ihn losging. Ernstlich alarmiert duckte er sich, packte sie am Handgelenk und verdrehte es, sodass sie das schwere Gartenwerkzeug mit einem dumpfen Knall fallen ließ. Sie kreischte auf wie eine ban-sidhe und fuhr ihm mit der anderen Hand so heftig durch das Gesicht, dass sie ihn mit ihren Nägeln fast geblendet hätte. Er ergriff auch dieses Handgelenk und presste sie rückwärts gegen die Schuppenwand, ohne dass sie aufhörte, nach seinen Schienbeinen zu treten und sich wie eine Schlange zu winden.
    »Es tut mir leid!«, brüllte er ihr ins Ohr, um sich inmitten ihres Lärmens Gehör zu verschaffen. »Hörst du mich – es tut mir leid! « Durch ihr Gekreische konnte er jedoch hinter sich nichts hören, und so geschah es ohne die geringste Vorwarnung, dass ihn etwas Großes hinter dem Ohr traf, sodass er taumelte, während ihm Blitze durch den Kopf schossen.
    Er ließ ihre Handgelenke auch im Stolpern und Stürzen nicht los, sodass sie auf ihn fiel. Er schlang die Arme fest um sie, damit sie ihn nicht erneut kratzen konnte, und blinzelte, um seine tränenden Augen frei zu bekommen.
    »Lass sie los, MacIfrinn! « Die Hacke bohrte sich neben seinem Kopf in die Erde.
    Er warf sich mit Laoghaire herum und rollte wie wild durch die Beete. Keuchen und humpelnde Schritte, dann sauste die Hacke erneut nieder. Diesmal hieb sie seinen Hemdsärmel in den Boden und schürfte ihm den Arm auf.
    Er befreite sich ruckartig, ohne darauf zu achten, dass er Haut und Stoff zerriss, wälzte sich

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