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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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sie dann gekonnt mit einem einzigen Wort, als hätte sie ihn mit kaltem Wasser übergossen.

    »Geh zu ihr«, hatte Jenny gesagt.
    »Also schön«, sagte er kampflustig. »Hier bin ich.«
    »Das sehe ich«, sagte eine helle, trockene Stimme hinter ihm. »Warum?«
    Als er herumfuhr, sah er sich Laoghaire gegenüber, die mit dem Besen in der Hand in der Tür stand und ihn kalt ansah.
    Er riss sich den Hut vom Kopf und verbeugte sich vor ihr.
    »Guten Tag. Ich hoffe, es geht dir heute gut.« Anscheinend ja, das Gesicht unter der gestärkten weißen Haube war schwach errötet, ihre blauen Augen klar.
    Sie betrachtete ihn von oben bis unten, ausdruckslos bis auf die hochgezogenen blonden Augenbrauen.
    »Ich habe gehört, dass du heimgekommen bist. Warum bist du hier?«
    »Um zu sehen, wie es dir geht.«
    Ihre Augenbrauen hoben sich noch ein winziges bisschen weiter.
    »Ich kann nicht klagen. Was willst du?«
    Hundertmal war er diese Szene im Kopf durchgegangen, doch er hätte wissen sollen, was für eine Zeitverschwendung das war. Es gab Dinge, die man im Voraus planen konnte, aber keines davon hatte mit Frauen zu tun.
    »Ich bin hier, um dir zu sagen, dass es mir leidtut«, sagte er unverblümt. »Ich habe es schon einmal gesagt, und du hast auf mich geschossen. Würdest du mir diesmal zuhören?«
    Die Augenbrauen senkten sich. Sie blickte von ihm zu dem Besen in ihrer Hand, als ob sie abwog, wie nützlich er wohl als Waffe war, dann richtete sie den Blick wieder auf Jamie und zuckte mit den Achseln.
    »Wie du willst. Möchtest du hereinkommen?« Sie wies mit dem Kopf zum Haus.
    »Es ist so schön heute. Wollen wir im Garten spazieren gehen?« Er wollte das Haus nicht betreten, das voller Erinnerungen an ihre Tränen und ihr Schweigen war.
    Sie betrachtete ihn ein oder zwei Sekunden lang, dann wandte sie sich kopfnickend dem Gartenpfad zu und überließ es ihm, ihr zu folgen. Ihm entging jedoch nicht, dass sie den Besen fest in der Hand behielt, und er war sich nicht sicher, ob er sich belustigt oder gekränkt fühlen sollte.
    Sie gingen schweigend durch den Gemüsegarten und durchschritten das Törchen in den eigentlichen Garten. Auch dies war ein praktischer Garten, in dem Pflanzen für die Küche wuchsen, doch an seinem Ende stand ein kleiner Obstgarten, und zwischen den Erbsenranken und den Zwiebelbeeten wuchsen Blumen. Sie hatte Blumen immer schon geliebt, der Gedanke daran versetzte ihm einen leisen Stich.
    Sie hatte sich den Besen über die Schulter gelegt wie ein Soldat sein Gewehr und schritt neben ihm her – ohne Eile, jedoch auch ohne Entgegenkommen. Er räusperte sich.
    »Ich habe gesagt, ich bin hier, um mich zu entschuldigen.«

    »Das habe ich gehört.« Sie sah ihn zwar nicht an, blieb aber stehen und berührte eine Kartoffelpflanze mit dem Zeh.
    »Als wir … geheiratet haben«, sagte er und versuchte, sich an die Worte zu erinnern, die er sich so sorgsam zurechtgelegt hatte. »Ich hätte dich nicht darum bitten sollen. Mein Herz war kalt. Ich hatte kein Recht, dir etwas Totes anzubieten.«
    Ihre Nasenlöcher blähten sich kurz, doch sie hielt den Kopf weiter gesenkt. Ihr Stirnrunzeln galt allein der Kartoffelpflanze, als fürchtete sie, dass sie mit Ungeziefer befallen sein könnte.
    »Das wusste ich«, sagte sie schließlich. »Ich hatte gehofft -« Sie brach ab und presste die Lippen fest zusammen, während sie schluckte. »Ich hatte gehofft, ich könnte dir vielleicht eine Hilfe sein. Jeder konnte sehen, dass du eine Frau brauchtest. Anscheinend nur nicht mich «, fügte sie bitter hinzu.
    Verletzt sagte er das Erste, was ihm in den Sinn kam.
    »Und ich dachte, du brauchst mich. «
    Jetzt blickte sie auf, und ihre Augen glitzerten. Himmel, sie würde weinen, er wusste es doch. Doch das tat sie nicht.
    »Ich musste meine Kinder durchfüttern.« Ihre Stimme war hart und flach und traf ihn wie eine Ohrfeige.
    »Das stimmt«, sagte er beherrscht. Immerhin war sie ehrlich. »Aber jetzt sind sie groß.« Und er hatte dafür gesorgt, dass Marsali und Joan eine Mitgift bekamen, auch wenn er nicht davon ausging, dass er dafür Anerkennung ernten würde.
    »Das ist es also«, sagte sie, und ihre Stimme wurde kälter. »Du glaubst, du kannst dich jetzt herausreden und mir kein Geld mehr zahlen. Ist es das?«
    »Nein, das ist es nicht, zum Kuckuck!«
    »Denn das kannst du nicht«, sagte sie, ohne seine verneinende Antwort zu beachten, und fuhr mit leuchtenden Augen zu ihm herum. »Du hast mich vor dem ganzen

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