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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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ein, der zur oberen Lichtung führte. Alle nannten diese Stelle das neue Haus, obwohl das Einzige, das darauf hindeutete, dass es dort einmal ein Haus geben könnte, ein Stapel Baumstämme und einige Pflöcke im Boden waren, die durch Schnüre miteinander verbunden waren. Diese sollten den Standort und den Grundriss des Hauses markieren, das Jamie als Ersatz für das Haupthaus bauen wollte – wenn wir zurückkamen.

    Ich sah, dass er die Pflöcke umgesetzt hatte. Das große Vorderzimmer war noch größer geworden, und der Raum an der Rückseite, der als Sprechzimmer für mich vorgesehen war, hatte eine Art Auswuchs bekommen, vielleicht eine separate Kräuterkammer.
    Der Architekt saß splitternackt auf einem Baumstamm und betrachtete sein Königreich.
    »Du hast mich wohl erwartet, wie?«, fragte ich. Ich legte mein Schultertuch ab und hängte es über den nächstbesten Ast.
    »Ja.« Er lächelte und kratzte sich die Brust. »Ich dachte mir schon, dass dich der Anblick meines nackten Hinterteils entflammen würde. Oder war es vielleicht Bobbys?«
    »Bobby hat kein nacktes Hinterteil. Weißt du eigentlich, dass du vom Hals abwärts kein einziges graues Haar hast? Warum ist das wohl so?«
    Er blickte an sich hinunter, um sich zu betrachten, doch es stimmte. Die flammende Masse seines Haars war nur von einzelnen Silbersträhnen durchzogen, während sein Bart – er hatte den Winterwuchs vor ein paar Tagen ebenso mühsam wie sorgfältig entfernt – mit reichlich Weiß durchsetzt war. Doch das Haar auf seiner Brust war nach wie vor von dunkler rotbrauner Farbe und das darunter ein Pelz aus leuchtendem Rot.
    Er kämmte mit den Fingern nachdenklich durch die sprießenden Blätter und senkte den Blick.
    »Ich glaube, er versteckt sich«, sagte er und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. »Willst du mir helfen, ihn zu suchen?«
    Ich trat vor ihn und kniete mich dienstbeflissen hin. Der fragliche Gegenstand war zwar durchaus zu sehen, sah aber nach dem kalten Bad zugegebenermaßen noch ein wenig erschrocken aus und hatte einen höchst interessanten Blauton angenommen.
    »Nun«, sagte ich, nachdem ich ihn einen Moment betrachtet hatte. »Jede große Eiche hat einmal als kleines Früchtchen angefangen. Habe ich zumindest gehört.«
    Die Wärme meines Mundes ließ ihn erschauern, und ich hob unwillkürlich die Hände, um seine Hoden zu umfassen.
    »Großer Gott«, sagte er, und seine Hände legten sich wie segnend leicht auf meinen Kopf.
    »Was hast du gesagt?«, fragte er wenig später.
    »Ich habe gesagt«, sagte ich und tauchte auf, um Luft zu holen, »ich finde deine Gänsehaut sehr erotisch.«
    »Oh, ich habe noch mehr davon«, versicherte er mir. »Zieh dein Hemd aus, Sassenach. Ich habe dich fast ein halbes Jahr nicht mehr nackt gesehen.«
    »Ähm … nein, das stimmt«, pflichtete ich ihm zögernd bei. »Und ich weiß nicht genau, ob ich das möchte.«
    Eine seiner Augenbrauen hob sich.
    »Warum denn nicht?«

    »Weil ich mich wochenlang nur im Haus aufgehalten habe, ohne Sonnenlicht und Bewegung. Ich sehe wahrscheinlich aus wie eine von diesen Maden, die man unter einem Stein findet – fett, weiß und schwammig.«
    »Schwammig?«, wiederholte er und begann zu grinsen.
    »Schwammig«, wiederholte ich würdevoll und schlug die Arme um mich selbst.
    Er spitzte die Lippen und atmete langsam aus, während er mich mit zur Seite gelegtem Kopf betrachtete.
    »Ich habe es zwar gern, wenn du fett bist, aber ich weiß genau, dass du es nicht bist«, sagte er, »weil ich seit Ende Januar jeden Abend deine Rippen spüre, wenn ich die Arme um dich lege. Was die weiße Farbe betrifft – du bist weiß, seit ich dich kenne; das wird mich kaum erschrecken. Und schwammig -« Er streckte eine Hand aus und winkte mir einladend mit den Fingern. »Ich glaube, das könnte mir gefallen.«
    »Hmm«, sagte ich immer noch zögernd. Er seufzte.
    »Sassenach«, sagte er, »ich habe gesagt, ich habe dich seit einem halben Jahr nicht mehr nackt gesehen. Das heißt, wenn du jetzt dein Hemd ausziehst, bist du das Beste, das mir seit einem halben Jahr vor die Augen kommt. Und weiter kann ich mich, glaube ich, in meinem Alter sowieso nicht zurückerinnern.«
    Ich lachte, und ohne weitere Umstände stand ich auf und zog an dem Bändchen, das den Halsausschnitt meines Hemdes zusammenhielt. Ich wand mich, um es mir auf die Füße sinken zu lassen.
    Er schloss die Augen. Dann holte er tief Luft und öffnete sie wieder.
    »Ich bin geblendet«, sagte er

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