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Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung

Titel: Highland-Saga Bd. 7 - Echo der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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dass er sich wieder hinlegen konnte.
    Morgen, hatte er gedacht. Schließlich hatten sie seit der Beerdigung seiner Frau keine Spur mehr von Arch Bug gesehen. Möglicherweise ist er ja tot. Er war ein alter Mann, noch dazu allein.
    Außerdem durfte er nicht vergessen, dass ihm Onkel Jamie folgen würde, wenn er ohne ein Wort ging. Er hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass Ian nach Schottland zurückkehren würde, ob er es freiwillig tat oder in einem Sack verschnürt. Ian grinste all seinen Gedanken zum Trotz, und Rollo grunzte leise, als sich die Brust unter seinem Kopf lautlos lachend bewegte.
    An Schottland und das, was ihn dort erwarten mochte, hatte er kaum einen Gedanken verschwendet.
    Vielleicht waren es die Geräusche auf der anderen Seite des Feuers, die ihn darauf brachten – ein plötzliches japsendes Einatmen und die beiden tiefen Seufzer, die darauf folgten, während ihm eine lebhafte körperliche Erinnerung an den Vorgang kam, der diese Seufzer auslöste – jedenfalls fragte er sich plötzlich, ob er in Schottland wohl eine Frau finden würde?
    Das konnte er doch nicht. Oder doch? Würde ihm Bug so weit folgen können? Möglicherweise ist er ja schon tot, dachte er erneut und rutschte ein wenig hin und her. Rollo brummte leise, doch da er die Zeichen sofort merkte, rappelte er sich auf und rollte sich ein kleines Stück weiter von ihm zusammen.
    Seine Familie war dort. Im Kreis der Murrays musste er – und eine Frau – doch in Sicherheit sein. Es war einfach, hier im dichten Bergwald herumzuschleichen und jemandem aufzulauern – nicht annähernd so einfach war es in den Highlands, wo jedes Auge wachsam war und kein Fremder unbemerkt blieb.
    Er hatte keine Ahnung, was seine Mutter tun würde, wenn sie ihn sah – doch wenn sie sich erst an ihn gewöhnt hatte, fiel ihr ja möglicherweise ein Mädchen ein, das nicht allzu viel Angst vor ihm haben würde.
    Abruptes Einatmen und ein Geräusch, das nicht ganz ein Stöhnen war, von seinem Onkel – er tat das, wenn sie seine Brustwarze in den Mund nahm; Ian hatte ein oder zweimal gesehen, wie sie das tat, im Schein der Glut der Feuerstelle in der Hütte, ihre Augen geschlossen, ein rasches feuchtes Aufglänzen ihrer Zähne, und ihr Haar fiel ihr in einer Wolke aus Licht und Schatten von den Schultern zurück.
    In Versuchung geführt, legte er eine Hand auf seinen Schwanz. Er hatte eine
Sammlung von Bildern im Kopf, die er für diesen Zweck wachhielt – und nicht wenige davon hatten seine Cousine zum Gegenstand, auch wenn ihn das ein wenig beschämte. Sie war schließlich Roger Macs Frau. Doch er hatte einmal gedacht, dass er sie selbst heiraten müsste, eine Vorstellung, die ihm zwar Angst einjagte – er war erst siebzehn gewesen und sie um einiges älter -, doch der Gedanke, mit ihr ins Bett zu gehen, hatte ihm Mut gemacht.
    Ein paar Tage lang hatte er sie genau beobachtet, ihren runden festen Hintern gesehen, den dunklen Schatten ihres roten Schamhaars unter dem dünnen Musselin ihres Hemdes, wenn sie baden ging, und hatte sich vorgestellt, wie erregend es sein würde, es unverhüllt zu sehen in der Nacht, wenn sie sich niederlegte und für ihn die Beine öffnete.
    Was machte er nur? Er konnte doch nicht so an Brianna denken, während er drei Meter neben ihrem Vater lag!
    Er verzog das Gesicht und schloss fest die Augen. Seine Hand verlangsamte sich, während er ein anderes Bild aus seiner geheimen Bibliothek heraufbeschwor. Nicht die Hexe – nicht heute Abend. Die Erinnerung an sie erregte ihn heftig und oftmals schmerzhaft, doch sie war mit einem Gefühl der Hilflosigkeit vermischt. Malva … Nein, er hatte Angst, sie heraufzubeschwören; oft dachte er, dass ihr Geist noch nicht sehr weit entfernt weilte.
    Die kleine Mary. Aye. Seine Hand fand sofort ihren Rhythmus, und er seufzte und flüchtete sich erleichtert zu den kleinen rosigen Brüsten und dem ermunternden Lächeln des ersten Mädchens, mit dem er je geschlafen hatte.
    Als er kurz darauf an der Schwelle eines Traums von einem zierlichen blonden Mädchen verharrte, das seine Frau war, dachte er verschlafen, aye, vielleicht ist er ja schon tot.
    Rollo stieß einen tiefen, unwilligen Kehllaut aus und wälzte sich auf den Rücken, die Pfoten in der Luft.

14
    HEIKLE ANGELEGENHEITEN
    London November 1776
     
    E s hatte durchaus auch seine guten Seiten, wenn man älter wurde, dachte Lord John. Man wurde weiser, man sah die Dinge im rechten Licht, man hatte seinen Platz im Leben gefunden; man

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