Highland Secrets 2
erreichen. Ich wollte wenigstens wissen, warum sie einfach verschwunden war. Die Situation zerrte an meinen Eingeweiden. Ich war drauf und dran, mir den Tourbus zu schnappen und nach Edinburgh zu fahren. Und dann würde ich sie mir zur Brust nehmen. Und danach würde ich sie vögeln, bis sie beschloss , zu glauben, dass wir zusammen gehörten.
In nur wenigen Tagen hatte diese Frau meine Welt auf den Kopf gestellt. Nicht nur mein Körper sehnte sich nach ihr, sondern auch meine Seele. Ich musste nur an sie denken und schon schwirrten Liedtexte durch meinen Verstand. Und die Dauereregung, gegen die ich seit Tagen ankämpfte, wenn ich nur an sie dachte. Verdammt, ich wollte diese Frau wie nie eine andere. Ihre weichen, seidigen Wellen, diese zarte, blasse Haut und der süße Duft, der sie umgab. Ich wollte mich in ihr vergraben und sie nie wieder loslassen. Warum war sie einfach gegangen? Empfand sie doch nicht genug für mich? Glaubte sie immer noch, unser Zusammensein wären ein Fehler? Ich strich mir mit der Hand übers.
»Ian!« Bob kam mit langen Schritten eilig auf mich zu. Ich lehnte mich resigniert gegen die Seite des Tourbusses.
»Was gibt`s?«, brummte ich schlecht gelaunt.
»Du hast gleich noch mehr Grund, mies drauf zu sein.« Er blieb vor mir stehen und irgendetwas in seinem Blick beschleunigte meinen Puls. »Izz hat gerade angerufen. Da kam schon wieder eine Nachricht auf Emmas E-Mailaccount. Der Ripper meinte, sie solle sofort kommen und hat ein Video von Theresa angehängt.«
»Theresa? Hat er sie?« Mein Mund wurde trocken vor Panik.
»Nein, es war wohl eher eine Drohung: entweder du oder deine Mutter.«
»Verdammt«, fluchte ich. Dann blieb mein Herz stehen. »Aber, sie wird sich ihm ausliefern.«
Bob nickte. »Ich habe gerade die Nummer von ihrer Mitbewohnerin ausfindig machen lassen. Sie meinte, Emma und sie wollten sich gegen Mittag im Laden treffen, aber als sie dort hinkam, war Emma nicht mehr da. Auf dem Tisch lag ein Brief, dass sie zurück nach Dunvegan müsste. Und ihr Handy hat sie auch zurückgelassen. Wir müssen also davon ausgehen, dass sie schon fast dort ist.«
Wütend donnerte ich meine Faust gegen den Tourbus und hinterließ eine Delle im Alu. »Wir müssen sofort los!« Selbst ich bekam mit, dass meine Stimme zitterte. Bob sah mich besorgt an.
»Immer mit der Ruhe. Izz ist schon dran und ich hab uns ein Auto beschafft.«
»Beschafft?«
»Adam gibt uns seinen BMW.«
Fast schon fluchtartig verließen wir das Festivalgelände. Kiran schrieb ich in einer Nachricht, sie sollen so schnell wie möglich mit dem Bus nachkommen. Ich verfluchte dabei mehrmals meine zitternden Hände. Der Druck in meiner Brust, war schuld, dass ich nicht richtig atmen konnte. Als Tara in den Fängen des Rippers war, hat es mich auch fertiggemacht. Aber jetzt, wo Emma es war, fühlte ich mich mit einer Macht hilflos, die mich innerlich bis an den Punkt brachte, der mich fast zerriss. Angespannt rutschte ich auf dem Beifahrersitz herum. Emma zu verlieren, das durfte nicht passieren. Die Vorstellung, ich könnte sie nie wieder berühren, machte mich ohnmächtig.
Bob trieb den BMW hoch, sobald wir auf offenem Gelände waren. Trotzdem schien es mir noch viel zu langsam voran zu gehen. Im Abstand weniger Minuten schielte ich auf das Display meines Handys, in der Hoffnung irgendeine Nachricht bekommen zu haben. Am liebsten wollte ich Izz mit Anrufen terrorisieren. Aber das, was von meinem Verstand noch übrig war, hielt mich davon ab. Es würde Izz nur von seiner Arbeit abhalten. Und die war gerade lebenswichtig für Emma.
Wenn ich nur wüsste, warum sie einfach so abgehauen war? Es lief doch ganz gut. Die letzte Nacht war unglaublich gewesen. Ich hatte sie an mich gedrückt gehalten. Ihren Rücken an meine Brust geschmiegt. Ihr süßer Hintern hatte sich gegen meinen Unterleib gedrängt. Es hatte sich nie richtiger angefühlt. Für mich hatte es sich gut angefühlt. Für sie offensichtlich nicht. Warum war sie so zerrissen, was uns betraf?
Es fühlte sich an, als würde die Zeit zäh dahinfließen, während wir mit hoher Geschwindigkeit durch die Highlands rasten. Als wir uns endlich Dunvegan näherten, war es, als fiele ein Felsen von meiner Brust, nur um durch einen noch schwereren ersetzt zu werden. Adrenalin und Furcht pumpten durch meine Venen wie Säure und ich krallte meine Finger um den Griff der Autotür.
»Wenn du so weiter machst, brichst du sie dir noch. Und dann ist es vorbei mit dem
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